Windpark Waidachswald

Die interkommunale Waldfläche Waidachswald wurde 2021 zur Errichtung eines Windparks ausgeschrieben. Lesen Sie, was bisher geschah und stellen Sie uns Ihre Fragen zum Vorhaben. 

Was bisher geschah

Die Bürgermeister erläutern, was bisher geschah:

Inzwischen ist es gesellschaftlicher Konsens, dass wir weg von den fossilen Energieträgern hin zu erneuerbaren Energien kommen müssen. Um dies nicht nur zu fordern, sondern selbst einen Beitrag zu leisten, hat man sich im Sommer 2021 intensiv mit dem Thema Windkraft beschäftigt.

So beschlossen die Gemeinderäte von Adelsheim, Roigheim und Schefflenz in ihrer jeweiligen Sitzung im September 2021 einstimmig, die interkommunale Waldfläche Waidachswald zur Errichtung eines Windparks auszuschreiben.


Gründe hierfür waren:

  • Wir wollen uns nicht vorwerfen lassen, die „not in my back yard" (NIMBY) Position zu vertreten.
     
  • Da der Druck zur Ausweitung der erneuerbaren Energiequellen immer weiter wächst, wollten wir frühzeitig handeln, um einen möglichst großen Gestaltungsspielraum zu haben. Dies haben wir durch einen umfangreichen Kriterienkatalog getan.
     
  • Durch die interkommunale Herangehensweise wollten wir sicherstellen, dass zum einen der Waidachswald optimal ausgenutzt werden kann und dass ein Betreiber zum Zug kommt, für den an allen drei Standorten die gleichen Bedingungen gelten.

     
Die genaue Ausgestaltung der Ausschreibung wurde interkommunal intensiv abgestimmt und von den Gemeinderäten der drei Gemeinden beschlossen

 

Besonderes Augenmerk legte man hierbei auf:

  • Einflussmöglichkeit der Kommunen zu erhalten. Vattenfall hat sich freiwillig dazu bekannt, den Gemeinden weitreichende Kontroll- und Einflussrechte einzuräumen
     
  • eine Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger vor Ort
     
  • eine Versteuerung der generierten Gewinne vor Ort

Die Gemeinderäte von Adelsheim, Roigheim und Schefflenz beschlossen in ihrer jeweiligen Sitzung im Juni 2022 einstimmig die Vergabe an die Vattenfall Windkraft GmbH.
 

Bürgerinformationsveranstaltungen

Am 14. September 2022 fand in der Authenrieth-Halle in Roigheim die erste Bürgerinformationsveranstaltung zum Windpark Waidachswald statt.

Bürgerinnen und Bürger konnten sich hier im Rahmen einer Informationsmesse anhand von Plakaten und im Gespräch mit den Bürgermeistern sowie Vertretern von Vattenfall zum geplanten Windpark informieren:

 Zusätzlich zur Informationsmesse in Roigheim gab es drei weitere Termine an denen sich Bürgerinnen und Bürger in den jeweiligen Kommunen informieren und Fragen stellen konnten.

Beginnend am 18. Oktober 2022 in Adelsheim, gefolgt von Schefflenz am 24. Oktober 2022 und zuletzt am 21. November 2022 in Roigheim. Die Veranstaltungen waren zahlreich besucht. In Schefflenz war auch Peter Hauk, Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz in Baden-Württemberg, anwesend und teilte seine Meinung zum notwendigen Ausbau der Windenergie mit.

 

Informationen zum Windpark Waidachswald
Das Windparklayout (nach jetzigem Planungsstand)
  • Anzahl Windenergieanlagen: 22
  • Installierte Leistung pro Anlage: 6,5 MW
  • Nabenhöhe: 165 Meter
  • Rotorblattlänge: 80 Meter

Die nächsten Schritte im Projekt

Mit dem Gewinn der Ausschreibung um die Flächen steht das Projekt Waidachswald noch ganz am Anfang der weiteren Projektentwicklung. Der weitere Prozess der Planung über die Genehmigung bis zum tatsächlichen Bau und der Inbetriebnahme des Windparks kann sich über die kommenden vier bis fünf Jahre erstrecken.

Für die Bürgerinnen und Bürger der Standortkommunen Adelsheim, Roigheim und Schefflenz bietet Vattenfall ein Beteiligungsmodell am Windpark Waidachswald an, das ab der Inbetriebnahme des Windparks möglich ist.

Fragen und Antworten zum Windpark Waidachswald

Wo und wie soll der Strom ins Netz eingespeist werden?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten und Standorte zur Stromeinspeisung. Windparks werden mit einer unterirdisch verlegten Kabeltrasse in der Regel an das nächstgelegene Umspannwerk (UW) angeschlossen. Bei größeren Kapazitäten, wie sie im Waidachswald geplant sind, ist neben der Erweiterung eines bestehenden UW auch die Errichtung eines eigenen UW denkbar.

Da zum jetzigen Zeitpunkt aber noch unklar ist, wie viele Anlagen überhaupt genehmigungsfähig und auch realisierbar sind, steht auch die einzuspeisende Strommenge noch nicht fest.

Haben Windkraftanlagen Einfluss auf Qualität und Menge des Grundwassers?

Damit Windräder stabil im Boden stehen, werden sie durch Fundamente befestigt. Diese Flächen sind dann versiegelt, das heißt laut einer Beschreibung des Umweltbundesamts, der Boden wird luft- und wasserdicht abgedeckt. Zuwegungen, Kranstellflächen etc. hingegen werden geschottert und sind wasserdurchlässig.

Auch beim Fundament ist die benötigt Fläche abhängig vom Anlagentyp. Bei modernen Windenergieanlagen kann bei einem Durchmesser zwischen 22-28 m eine versiegelte Fläche von rund 500 m² angesetzt werden. Die Versiegelung ist aufgrund der weiträumig verteilten Anlagenstandorte gut verteilt und nicht an einer Stelle gebündelt. Um die Windräder herum ist also genügend Fläche vorhanden durch die das Wasser versickern kann.

Beispielrechnung:

Plangebiet Waidachswald ca. 1310 ha Fläche.

22 WEA mit je 500 m² entsprechen 1,1 ha versiegelte Flächen durch Fundamente

1,1 ha / 1310 ha = 0,084 % Flächenversiegelung.

Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) hält den Effekt für “verschwindend gering”. Betrachtet man die Gesamtfläche, auf die sich der Niederschlag verteilt, habe die durch ein Windrad versiegelte Fläche keinen negativen Einfluss auf die Neubildung des Grundwassers. “Das Wasser findet seinen Weg”.

 

Sind die Untersuchungen für die Auswirkungen von Mensch und Umwelt schon abgeschlossen und wenn ja wo kann man diese einsehen?

Wir befinden uns derzeit noch in einem frühen Planungsstadium. Die Untersuchungen beginnen im Q1 2023 und dauern voraussichtlich 1-2 Jahre. Die für eine Genehmigung nach Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG) benötigten Gutachten werden zusammen getragen und voraussichtlich im Jahr 2024 der zuständigen Genehmigungsbehörde übergeben. Eine Einsichtnahme wäre bei zuständiger Genehmigungsbehörde zu beantragen.

Der Wald ist eine wichtige sauerstoffquelle unserer Erde. Wieso sollte man daher einzelne Bäume für eine Windkraftanlage "opfern", ist das nicht kontraproduktiv ?

Wälder mit ihrem gesamte Ökosystem binden Kohlenstoff und tragen einen wichtigen Beitrag zur Sauerstoffversorgung bei. Dennoch muss man an der Stelle die in Anspruch genommene Fläche ins Verhältnis setzen. Ein faktenbasiertes Rechenbeispiel soll hier etwas Klarheit schaffen:

Der mdr hat in einem Artikel vom 01.02.2021 Dr. Thomas Grünwald interviewt. Er ist Wissenschaftler am Institut für Hydrogeologie und Meteorologie an der TU Dresden und erforscht den CO2-Austausch zwischen Boden, Pflanzen und Atmosphäre. Mit Hilfe von Messvorrichtungen in den Baumkronen misst Grünwald, wie groß der CO2 Ausstoß des gesamten Ökosystems ist.

Gemäß den Werten von Grünwald bindet das untersuchte sächsische Waldgebiet rund 17 t CO2 pro Hektar und Jahr.

Je nach Baumart und Standort kann die Kohlenstoffbindung variieren. Als Faustformel wird grundsätzlich mit einem Wert von 10 – 13 t CO2 pro ha über alle Altersjahre hinweg angenommen.

Das Umweltbundesamt (UBA) hat für 2017 ausgerechnet, dass durch die Stromerzeugung aus Windenergie in Deutschland rund 606 Gramm CO2 pro Kilowattstunde eingespart werden. Dieser Wert bezieht sich auf Windräder an Land.

Eine Windenergieanlage im Waidachswald wird voraussichtlich rund 4.500 m² dauerhaft befestigte Fläche in Anspruch nehmen und dabei ca. 15 mio. kWh Strom erzeugen.

Einsparung CO2/a pro WEA:

15 mio. kWh/a * 0,600 kg CO2/kWh = 9.000 t CO2/a

Bindung von CO2/a pro WEA Standort:

13 t CO2/ha * 0,45 ha = 5,85 t CO2/a

9000  / 5,85   = 1.538

Eine WEA spart somit rund 1.500 mal mehr CO2 ein, als der Wald auf gleicher Fläche binden könnte.

Wieviele Fahrzeuge werden für die Errichtung einer Anlage benötigt?

Neben der Anlieferung der größeren Bestandteile wie Turm, Gondel, Rotorblätter usw. die sich auf < 50 Fahrzeuge beschränken wird ein Großteil der Anlieferfahrzeuge aus Betonmischern für die Fertigung des Fundaments bestehen. Heutige WEA mit einem Fundamentdurchmesser von rund 26 m benötigen neben dem Bewährungsstahl ca. 800 m³ Beton. Pro Fahrt können rund 8 m³ Beton angeliefert werden. Das bedeutet es sind etwa 100 Fahrten pro WEA nötig und können in enger Abfolge an einem Tag durchgeführt werden. Voraussetzung dafür sind zwei lieferfähige Betonwerke in erreichbarer Nähe der Baustelle.

Wie lange dauert es, bis sich ein WEA energetisch amortisiert?

Die  energetische Amortisationszeit (EPBT: Enery Payback Time) beschreibt die Zeit, die vergeht, bis ein Kraftwerk genauso viel Energie erzeugt hat, wie zu dessen Produktion, Transport, Errichtung, Betrieb einschließlich Rückbau benötigt wurde. Nach Aussage  des Umweltbundesamtes (Stand 2021) hat sich die Ökobilanz moderner Windenergieanlagen noch einmal deutlich verändert. Die Ökobilanz von Windenergieanlagen wird kontinuierlich besser, weil neuere Anlagentypen effizienter sind. Die Bandbreite ist relativ groß: Bei Standorten mit viel Wind fällt die Bilanz der Windräder deutlich besser aus als an windschwächeren Orten im Binnenland. Aber unter dem Strich sind alle Anlagen laut dieser Studie sehr effizient bei der Energieausbeute. Die sogenannte "Energy Payback Time", also die energetische Amortisationszeit der Windräder, liegt in jedem Fall unter einem Jahr. Die besten Anlagen haben schon nach zweieinhalb Monaten die Energie wieder eingespielt, die schlechtesten brauchen dazu elf Monate.

Windparks können doch gar nicht rentabel sein, da sie ständig abgeschaltet werden müssen, wenn zu viel Strom im Netz ist oder?

Erneuerbare Energien werden laut Regelung des EEG (Erneuerbaren-Energien-Gesetz) vorrangig ins Stromnetz eingespeist. Anhand meteorologischer Daten kann vor tatsächlicher Einspeisung präzise ermittelt werden, wann und wieviel Strom produziert wird. Eine plötzliche unerwartete Überlastung der Stromnetze aufgrund fluktuierender Einspeisung wird daher als sehr gering  eingestuft. Bei zu viel Strom im Netz können Windenergieanlagen gezielt abgeschaltet werden.

Nach offiziellen Angaben der Bundesnetzagentur (BNetzA) beträgt jedoch die tatsächliche Abregelung durch Einspeisemanagement-Maßnahmen in Verteilernetzen in Baden-Württemberg und weiteren südlichen Bundesländern < 1% im Gesamtjahr 2020 und 2021.

Haben Windkraftanlagen Einfluss auf Qualität und Menge des Grundwassers?

Damit Windräder stabil im Boden stehen, werden sie durch Fundamente befestigt. Diese Flächen sind dann versiegelt, das heißt laut einer Beschreibung des Umweltbundesamts, der Boden wird luft- und wasserdicht abgedeckt. Zuwegungen, Kranstellflächen etc. hingegen werden geschottert und sind wasserdurchlässig. Auch beim Fundament ist die benötigt Fläche abhängig vom Anlagentyp. Bei modernen Windenergieanlagen kann bei einem Durchmesser zwischen 22-28 m eine versiegelte Fläche von rund 500 m² angesetzt werden. Die Versiegelung ist aufgrund der weiträumig verteilten Anlagenstandorte gut verteilt und nicht an einer Stelle gebündelt. Um die Windräder herum ist also genügend Fläche vorhanden, durch die das Wasser versickern kann.

Beispielrechnung:

Plangebiet Waidachswald ca. 1310 ha Fläche.

22 WEA mit je 500 m² entsprechen 1,1 ha versiegelte Flächen durch Fundamente

1,1 ha / 1310 ha = 0,084 % Flächenversiegelung.

Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) hält den Effekt für “verschwindend gering”. Betrachtet man die Gesamtfläche, auf die sich der Niederschlag verteilt, habe die durch ein Windrad versiegelte Fläche keinen negativen Einfluss auf die Neubildung des Grundwassers. “Das Wasser findet seinen Weg”.

Wird in den von Ihnen geplanten Anlagen das umstrittene und klimaschädliche SF6 verwendet?

SF6 ist ein Kühl- und Isoliergas, das im Kontext von Schaltungen und elektrischer Hochspannung zum Einsatz kommt. Es verhindert die Entstehung von Störlichtbögen, die das Material im schlimmsten Fall zerstören können. Neben der Elektrotechnik sind weitere Anwendungsbereiche von SF6  auch Transformatoren, Röntgenanlagen, militärische Radarsysteme, Medizin und Industrie. In jedem Kraftwerk kommt SF6 zum Einsatz, wobei der verwendete Anteil in Windenergieanalgen im Vergleich zu anderen Kraftwerken deutlich geringer ist. SF6 ist nicht giftig. Es ist ein Treibhausgas, welches bei Freisetzung in die Atmosphäre zur globalen Klimaerwärmung beiträgt. In der Elektroindustrie wird das Gas vorrangig als Isoliergas in geschlossene Systeme gefüllt, aus denen es nach Ende der Lebensdauer des Produktes beziehungsweise nach Verwendungsende zurückgewonnen werden kann. Anschließend erfolgt die Wiederaufbereitung oder Zerstörung des Gases. Bei der Verwendung von SF6 in Windkraftanlagen kommt es daher zu keiner Klimabelastung. Offshore, also auf hoher See, verwendet Vattenfall bereits SF6 freie Anlagen, was aufgrund der größeren Dimensionen der Anlagen möglich ist. Die Firma Siemens Games hat bereits ein alternatives klimaunschädliches Isoliergas entwickelt, welches künftig für Anlagen im Onshore Bereich verfügbar sein wird. Sollten zum Zeitpunkt der Anlagenbeschaffung SF6-freie Anlagen am Markt verfügbar sein, wird Vattenfall diese Anlagen bevorzugt priorisieren.

Quelle: Statistisches Bundesamt (2018): Erhebung bestimmter klimawirksamer Stoffe "Schwefelhexafluorid" (SF6) und "Stickstofftrifluorid" (NF3).

 

Ist der Gestattungsvertrag für die Flächen im Waidachswald schon unterzeichnet?

Ja die Gestattungsverträge mit den betroffenen Kommunen sind unterzeichnet.

Sind die Untersuchungen für die Auswirkungen von Mensch und Umwelt schon abgeschlossen und wenn ja wo kann man diese einsehen?

Wir befinden uns derzeit noch in einem frühen Planungsstadium. Die Untersuchungen beginnen im Q1 2023 und dauern voraussichtlich 1-2 Jahre.

Können die heutigen Anlagen, einschließlich der Rotorblätter recycelt werden ?

Die Rotorblätter, die derzeit demontiert werden, bestehen aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK), mit Kunststoffschaum oder Holz als Füllstoff. In der Blattmitte befinden sich Kupferleitungen als Blitzableiter. Die neue Generation an Rotorblättern verwendet zusätzlich kohlenstofffaserverstärkte Kunststoffe (CFK). Das Recycling von Rotorblattmaterialien wird bislang durch eine mechanische Zerkleinerung des gesamten Verbundes und anschließenden Einsatzes als Brennstoff und Sandsubstitut in der Zementindustrie verwendet oder durch eine thermische Verwertung in Müllverbrennungsanlagen durchgeführt. Vattenfall hat sich ehrgeizige Ziele für den Umgang mit Rotorblättern am Ende ihrer Lebensdauer gesetzt. Das Unternehmen hat sich verpflichtet, ab sofort ausgemusterte Rotorblätter von Windkraftanlagen nicht mehr auf Deponien zu entsorgen. Außerdem will man in den nächsten zehn Jahren aktiv an der Erhöhung der Recyclingquote von Rotorblättern arbeiten. Vattenfall beabsichtigt, bis 2030 alle demontierten Rotorblätter von Windkraftanlagen zu recyceln, 50 Prozent der Rotorblätter bereits bis 2025. Die Rotorblätter des niederländischen Windparks "Irene Vorrink" sind die Ersten, die dem Recyclingprozess zugeführt und zu Skiern, Wanderstöcken und Baumaterial für Solarparks verarbeitet werden. Das bisherige Problem bei  Recycling der Rotorblätter lag in der Schwierigkeit, die Verbundmaterialien wieder voneinander zu trennen. Die Firma Siemens Gamesa hat als erster Hersteller recyclebare Rotorblätter entwickelt, welche ab 2024 auch im größeren Stil produziert werden sollen. Bei den neuen Modellen wird ein besonderes Harz verwendet, welches mit Hilfe von Wärmezufuhr und leichter Säure aufgelöst werden kann. Das soll künftig das Trennen und Recyceln der verschiedenen Komponenten im großen Stil ermöglichen. Die einzelnen Komponenten (Kunststoffe, Glasfaser, Holz und Metalle) sollen dann erneut verwertet und für neue Anwendungszwecke eingesetzt werden.

Was passiert nach Betriebsende mit den Anlagen? Werden diese vollständig zurück gebaut? Und wenn ja, wer bezahlt den Rückbau der Anlagen im Falle einer Insolvenz des Betreibers?

Die Anlagen werden nach Ablauf der betrieblichen Genehmigung vollständig zurückgebaut. Dazu gehört auch der Rückbau des Fundaments und die Entfernung der verlegten Erdkabel. Vor Inbetriebnahme der Anlage wird eine sog. „Rückbaubürgschaft“ bei einer Bank hinterlegt. Diese wird in regelmäßigen Abständen angepasst. Im Falle einer Insolvenz ist der Rückbau somit finanziell abgesichert.

Aus wie vielen Segmenten besteht der Turm, wie lang ist ein Segment und wieviel wiegt es? Wie viele Achsen hat das Transportfahrzeug?

 Bei Windkraftanlagen mit großen Nabenhöhen, wie sie im Waidachswald geplant sind, wird üblicherweise ein sog. Hybridturm verwendet. Das Unterteil eines Hybrid-Turms besteht aus Stahlbeton, der obere aus Stahl. Beide Elemente werden mit einem ringförmigen Stahladapter miteinander verbunden. Da der Anlagentyp aktuell noch nicht bestimmt ist, lassen sich hier auch noch keine genaueren Aussagen treffen. Grundsätzlich sind die Stahlsegmente rund 20-30 m lang und wiegen ca. 50 t. In der Regel werden 2-3 Stahlsegmente auf den knapp 100 m hohen Stahlbetonturm montiert. Zulässig sind Einzelachslasten von 10 t bzw. 11,50 t auf der Antriebsachse. Je nach Gesamtgewicht des Schwertransports muss die Last auf die entsprechende Anzahl der Achsen verteilt werden. Die punktuelle Belastung der Wege ist folglich bei Schwerlasttransporten genauso groß wie bei vergleichbaren Fahrzeugen z.B. zum Holztransport.

Was ist der genaue Grund warum die angrenzenden Gemeinden mit einem Grenzabstand von 2,5 km jährlich finanziell beteiligt werden?

Der Gesetzgeber hat im §6 des Erneuerbaren Energien Gesetz (EEG) eine Regelung zur Beteiligung umliegender Gemeinden geschaffen. Demnach dürfen den betroffenen Kommunen bis zu 0,2 ct/kWh anteilig ihrer betroffenen Fläche ausbezahlt werden. Nicht immer befinden sich geeignete Flächen für Windenergie auf kommunalen Flächen. Darüber hinaus sind die Anlagen oftmals auch in den Nachbarkommunen sichtbar. Die finanzielle Beteiligung soll eine breite Akzeptanz auch in den angrenzenden Kommunen schaffen, die möglicherweise gar kein Potenzial für Windenergie aufweisen.

Wo und wie soll der Strom ins Netz eingespeist werden?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten und Standorte zur Stromeinspeisung. Windparks werden mit einer unterirdisch verlegten Kabeltrasse in der Regel an das nächstgelegene Umspannwerk (UW) angeschlossen. Bei größeren Kapazitäten, wie sie im Waidachswald geplant sind, ist neben der Erweiterung eines bestehenden UW auch die Errichtung eines eigenen UW denkbar. Da zum jetzigen Zeitpunkt aber noch unklar ist, wie viele Anlagen überhaupt genehmigungsfähig und auch realisierbar sind, steht auch die einzuspeisende Strommenge noch nicht fest.

Fragen & Antworten zur Windenergie allgemein

 

Die häufigsten Fragen zum Thema Onshore Wind
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