Holzhackschnitzel

Was ist Energieholz vom Acker

In sogenannten Kurzumtriebsplantagen (KUP) baut Vattenfall auf landwirtschaftlichen Äckern Energieholz an. Das sind schnell wachsende Baumarten wie Pappeln, die zu Holzhackschnitzeln weiterverarbeitet und für die Erzeugung von Wärme und Strom eingesetzt werden. Der Anbau von Energieholz zeichnet sich durch hohe Energieeffizienz aus und hat zahlreiche Vorteile für Natur und Umwelt. Vattenfalls Anbauflächen in Brandenburg und Westpolen liefern den Brennstoff für das Berliner Biomasse-Heizkraftwerk Märkisches Viertel.

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Energieholz nach der Weiterverarbeitung zu Holzhackschnitzeln

Holz ist nicht nur der älteste Brennstoff, der von der Menschheit eingesetzt wird. Es ist zudem kostengünstig und klimaneutral. Auf Kurzumtriebsplantagen produziert Vattenfall Energieholz vom Acker. Dabei handelt es sich um schnellwachsende Baumarten, die je nach Bodenart und Niederschlagsmenge ausgewählt werden. Im Wesentlichen setzt das Unternehmen auf Pappel, aber auch Weide und Robinie werden angepflanzt. Die Baumarten treiben nach der Ernte wieder aus dem Wurzelstock aus, der bei der Ernte im Boden verbleibt. Einmal bepflanzt können die Äcker so über einen langen Zeitraum – üblicherweise rund 20 Jahre – alle drei bis fünf Jahre im Winter geerntet werden. Dies ermöglicht eine besonders extensive Bewirtschaftung der Flächen mit langer Bodenruhe. Die Bewirtschaftung erfolgt vorwiegend auf landwirtschaftlich weniger ertragreichen Nutzflächen in engen, langfristig angelegten Kooperationen mit regionalen Landwirten.

Energieholz mit ökologischen Vorteilen

Für die sandigen Böden im Berliner Umland und die in der Region häufig auftretende Trockenheit im Frühsommer eignen sich am besten Pappeln. Rund 10.000 Stecklinge werden je Hektar gepflanzt. Daraus wachsen jährlich rund 10 Tonnen trockenes Holz. Der weitgehende Verzicht auf Pflanzenschutzmittel und mineralische Düngung sowie die extensive Bewirtschaftung haben zahlreiche ökologische Vorteile.

Die Plantagen bieten einen sicheren Rückzugsraum für die Tierwelt. Außerdem steigert die lange Bodenruhe während der Bewirtschaftung den Humusgehalt und die Bodenfruchtbarkeit. Von besonderer Bedeutung ist jedoch, dass der Pappelanbau im Vergleich zu fast allen anderen Bioenergiepflanzen nur sehr wenig Ressourcen benötigt.

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Die KUPs bieten ein sicheres Rückzugsgebiet für die Vogelwelt, Foto: Vattenfall

Der Anbau normaler landwirtschaftlicher Kulturen emittiert für Bodenbearbeitung, Düngung und Ernte rund 1.600 kg CO2 pro Hektar und Jahr. Vattenfalls Anbau von Energieholz auf Äckern kommt mit nur 200 kg CO2-Emissionen pro Hektar und Jahr aus. Ferner reduziert der Verzicht auf mineralische Düngung drastisch die sonst in der Landwirtschaft häufig auftretenden Emissionen an Nitrat in das Grundwasser und an sehr klimaschädlichem Lachgas in der Atmosphäre. Energieholz vom Acker liefert nicht nur CO2-neutralen Brennstoff sondern leistet auch einen bedeutenden Beitrag zum Natur- und Klimaschutz. Außerdem bringt die Baumart Pappel auch auf sandigen, ertragsarmen landwirtschaftlichen Böden vergleichsweise ansehnliche Erträge ein und steht kaum in Konkurrenz zum Nahrungsmittelanbau, der sich auf solchen landwirtschaftlichen Grenzertragsstandorten kaum noch lohnt.

Energieholz für das Märkische Viertel

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Energieholzernte in Brandenburg, Foto: Vattenfall

Vattenfall betreibt den Energieholzanbau an insgesamt 130 Standorten auf über 2.000 Hektar. Davon befinden sich 1.630 Hektar in Deutschland – insbesondere in Brandenburg, aber auch in Schleswig Holstein – und weitere 430 Hektar in Polen. Die Flächen in Polen werden durch die Vattenfall Tochter Energy Crops Polska (ENC) bewirtschaftet.

Das Energieholz vom Acker soll mittelfristig etwa die Hälfte des Bedarf an Brennholz für das Heizkraftwerk Märkisches Viertel liefern. Jährlich werden dort rund 70.000 Tonnen frisches, naturbelassenes Holz eingesetzt, was zu einer CO2-Einsparung von etwa 70.000 Tonnen pro Jahr führt.

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