Kältezentrale_Wasserfall

Was passiert in der Berliner Kältezentrale?

Mit Wasser transportiert Vattenfall nicht nur Wärme in Berliner Wohnungen sondern sorgt rund um den Potsdamer Platz für angenehm kühle Räume. Das kalte Wasser für die Kühlung dieser Räume kommt aus der Kältezentrale in der Stresemannstraße. Dort wird es mit Hilfe von Fernwärme und Strom erzeugt.

Wasser ist Vattenfalls Element. Das zeigt schon der Firmenname, denn Vattenfall ist das schwedische Wort für Wasserfall. Der flüssige Rohstoff ist ein wichtiger Energieträger: Mit Wasser wird Wärme in Berliner Wohnungen transportiert und außerdem für angenehm kühle Räume im Herzen der Hauptstadt gesorgt. Dabei kommen Absorptions- und Kompressionskälteanlagen zum Einsatz, deren Betrieb durch flexibel einsetzbare Kühltürme unterstützt wird. 

Flexible Steuerung der Kältezentrale

Woher die Kälte kommt, zeigt ein Blick hinter die Kulissen. In der Stresemannstraße am Potsdamer Platz befindet sich die Kältezentrale. Sie sorgt dafür, dass rund 12.000 Büros, 1.000 Wohnungen und zahlreiche Kultureinrichtungen in der Nachbarschaft angenehm gekühlt sind. Die flexible Steuerung der Kälteerzeugung macht die Kältezentrale zu einem Motor der Energiewende. „Ich bringe Berlin auf Betriebstemperatur“, sagt Gunnar Schmidt stolz. Er kümmert sich um die Anlage und kennt sich aus: „Über unser rund 14 Kilometer langes, unterirdisches Leitungsnetz verteilen wir Fernkälte an Gewerbe- und Wohneinheiten. In Spitzenzeiten zirkulieren hier rund 5.800.000 Liter kaltes Wasser in einer Stunde.“

Kälte aus Fernwärme und Strom

Das Fernkältewasser wird auf eine Temperatur von 6 °C abgekühlt. Auf dem Weg durch die Räume der Nutzer erwärmt sich das Wasser auf rund 12 °C, wird dann zurück zur Kältezentrale gepumpt und erneut gekühlt. Zur Kühlung nutzt Vattenfall die Methoden der Absorption und der Kompression. Absorptionskältemaschinen erzeugen mit Fernwärme aus dem Heizkraftwerk Mitte Kälte. Außerdem stehen Kompressionskälteanlagen zur Verfügung. Ähnlich wie ein Haushaltskühlschrank nutzen sie Strom, um Kälte zu erzeugen. Die Berliner Wärmeleitwarte steuert den Einsatz der Kälteanlagen flexibel, je nach Primärenergie-Verfügbarkeit und in Einklang mit dem Wärmesystem, das Vattenfall in Berlin betreibt.

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Raffinierte Kältetechnik Für den Betrieb der Kälteerzeugungsanlagen werden Kühltürme benötigt. Sie sorgen für die Abkühlung der Erzeugungsanlagen. Die hierfür benötigte Rückkühlleistung wird möglichst umweltschonend bereitgestellt. Dafür sind zwei unterschiedliche Arten von Kühltürmen im Einsatz. Je nach benötigter Kälteleistung arbeiten Nass- oder Hybridkühltürme. Beide geben die Abwärme aus dem Rückkühlwasser an die Umgebungsluft ab. Nasskühltürme, die im Spitzenlastfall eingesetzt werden, basieren auf dem Prinzip der Verdunstungskühlung. Hierbei wird die Luft angefeuchtet, erwärmt und über den Kühlturm in die Umgebung abgeleitet. Dabei verrieselt Wasser. Hybridkühltürme kombinieren den Verdunstungsprozess mit einem Wärmetauscher. Der Vorteil dabei: Mögliche Dampfschwaden in der Umgebungsluft werden vermieden. 

Das ist Aufgabe der Kältetechniker

„Auf meinem täglichen Rundgang durch die Kältezentrale, kontrolliere ich die Kältemaschinen, den Wasserlauf an der Außenseite der Kühltürme, notiere alle Zählerstände und checke die Pumpen“, beschreibt Gunnar Schmidt seinen Arbeitsablauf. „Meine Kollegen auf der Wärmeleitwarte überwachen alle Veränderungen der Wassertemperatur und beobachten den kontinuierlichen Wasserlauf. Im Störungsfall können sie kurzfristig eingreifen.“ 

Hybridkühltürme der Kältezentrale am Potsdamer Platz, Berlin

Die Anlagen der Kältezentrale werden vom Team um Gunnar Schmidt in regelmäßigem Turnus im Winter auf Herz und Nieren geprüft. Einmal im Jahr bekommen die Getriebe einen Ölwechsel und die Kühltürme werden gründlich gereinigt. So bleibt die Technik in Schuss.

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