HYBRIT; eine Zusammenarbeit von SSAB, LKAB und Vattenfall

Kokskohle ist seit mehr als tausend Jahren eine wesentliche Komponente in der Stahlproduktion. Heute ist der Sektor dadurch einer der größten Emittenten von CO₂. Doch es findet nun ein Wandel statt. HYBRIT (Hydrogen BReakthrough Ironmaking Technology) – eine Kooperation zwischen dem Stahlhersteller SSAB, dem Bergbauunternehmen LKAB und Vattenfall – wurde 2017 auf den Weg gebracht und zielt darauf ab, den Prozess zu verändern: fossilfreier Wasserstoff statt Kohle, für eine fossilfreie Zukunft im Stahlsektor.

2018 wurde mit dem Bau einer Pilotanlage im schwedischen Luleå begonnen. Diese Pilotanlage diente zur Erprobung eines neuen Stahlproduktionsprozesses ohne CO₂-Emissionen, bei dem Kokskohle (die bei der Stahlproduktion traditionell zur Umwandlung von Eisenerz in Eisen verwendet wird) durch Wasserstoff ersetzt wird, der mit fossilfreiem Strom und Wasser erzeugt wird. Ein Prozess, der als Direktreduktion bezeichnet wird, löst den konventionellen Hochofenprozess ab. Als Nebenprodukt entsteht Wasser, das sich wiederum für die Produktion von fossilfreiem Wasserstoff zurückgewinnen lässt.

Im Juli 2021 walzte SSAB Oxelösund erfolgreich → den ersten mittels HYBRIT-Technologie – mit 100 % fossilfreiem Wasserstoff anstelle von Kohle und Koks – hergestellten Stahl. Dieser Meilenstein war ein großer Schritt hin zur Marktreife von fossilfreiem Stahl und hat den Weg für die großtechnische Produktion von fossilfreiem Eisenschwamm in einer zukünftigen Demonstrationsanlage in Gällivare geebnet, die LKAB plant.

→ Im Sommer 2022 wurde der Felskavernenspeicher für fossilfreien Wasserstoff in Luleå eingeweiht. Der Speicher ist ein wichtiger Teil der Wertschöpfungskette für die fossilfreie Eisen- und Stahlproduktion.

Ein neuer Stahlerzeugungsprozess zur Vermeidung von CO₂

HYBRIT wird Schwedens CO₂-Ausstoß um 10 % und den Finnlands um 7 % verringern, wenn es vollständig umgesetzt wird. Das fossilfreie Verfahren zur Stahlproduktion soll ab etwa 2027 in größerem Umfang eingesetzt werden.

Oberstes Ziel von HYBRIT ist es, den CO₂-Fußabdruck der Industrie drastisch zu reduzieren und Schwedens Ambitionen der Klimaneutralität zu unterstützen. Zu den wichtigsten Herausforderungen gehört es, die fossilfreie Wasserstoffproduktion auszuweiten und Kapazitäten für erneuerbare Energien auszubauen. Hat das Projekt Erfolg, könnte es einen neuen globalen Standard für die nachhaltige Stahlproduktion setzen.