Vattenfall erwirbt Projektgesellschaft für Pumpspeicherkraftwerk in Thüringen

Vattenfall prüft, inwieweit neue Speicherkapazitäten auf der Basis der Pumpspeichertechnologie eine sinnvolle und wirtschaftliche Option für die weitere Integration der erneuerbaren Energien in das fossilfreie Stromsystem der Zukunft darstellen können. Zu diesem Zweck hat das Unternehmen jetzt die WSK Puls GmbH, ein Tochterunternehmen der STRABAG SE, erworben. Die WSK Puls GmbH mit Sitz in Erfurt zeichnet bislang verantwortlich für das Vorhaben „Wasserspeicher-Kraftwerk Leutenberg/Probstzella“ unweit von Saalfeld in Thüringen.

Vattenfalls Geschäftseinheit Wasserkraft

Die Ursprünge des Vattenfall-Konzerns liegen in der Stromerzeugung aus Wasserkraft im schwedischen Trollhättan, die Gründung erfolgte 1909. Vattenfall heißt Wasserfall. In seinen Märkten Schweden, Finnland und Deutschland betreibt das Unternehmen Wasserkraftanlagen mit einer installierten Leistung von insgesamt 11.500 Megawatt (MW). Im Jahr 2021 produzierte das Unternehmen so rund 41 TWh Strom aus fossilfreier Wasserkraft.

In Deutschland ist Vattenfall Betreiber von großen Speichern und betreibt insgesamt 12 Wasserkraftwerke mit einer installierten Leistung von rund 3.000 Megawatt (MW), im wesentlichen Pumpspeicherwerke und kleinere Laufwasserkraftwerke. Zum Anlagenbestand von Vattenfall gehören die beiden größten deutschen Pumpspeicherwerke, Markersbach im Erzgebirge mit 1.050 MW sowie Goldisthal in Thüringen mit 1.060 MW. Im Jahr 2021 stammten rund 37 Prozent der gesamten Stromerzeugung des Unternehmens aus Wasserkraft. 

Die Idee für einen weiteren Pumpspeicher im Thüringer Schiefergebirge existiert seit zirka zehn Jahren und das Vorhaben in der Region Leutenberg/Probstzella hat bislang das Raumordnungsverfahren des Landesverwaltungsamts Thüringen im Rahmen der bisherigen Planungen durchlaufen. Vattenfall als neuer Eigentümer will nun das Projekt in den kommenden Jahren weiterentwickeln, um zu bewerten, wie eine Umsetzung des Vorhabens abhängig von den Gegebenheiten vor Ort aussehen kann. Dies kann im Rahmen einer Machbarkeitsstudie erfolgen. Eine mögliche Entscheidung für den Bau einer solchen Anlage würde nach derzeitigem Stand jedoch nicht vor Ende dieses Jahrzehnts erfolgen.

Vorbehaltlich der weiteren Planungen kann der Pumpspeicher über eine Nennleistung von 400 Megawatt (MW) verfügen. Für den Fall, dass das Vorhaben umgesetzt wird, würde der Freistaat Thüringen mit einer Speicherkapazität auf Basis von Wasserkraft von derzeit 1.500 MW auf dann gut 1.900 MW seine Position als ein wichtiger Player für die Energiewende und die Stabilität des deutschen Stromsystems weiter festigen.

Zum Erwerb der WSK Puls GmbH erklärt Peter Apel, Geschäftsführer der Vattenfall Wasserkraft GmbH: „Pumpspeicher haben eine enorme Bedeutung für ein fossilfreies Energiesystem der Zukunft, insbesondere mit Blick auf Netzstabilität, Versorgungssicherheit und die Integration der weiter wachsenden volatilen Stromerzeugung aus Sonne und Wind. Das gilt für bestehende Pumpspeicher ebenso wie für mögliche Neubauprojekte. Die Weiterentwicklung dieser seit mehr als hundert Jahren bewährten Technologie bietet eine Chance, die Ziele der Energiewende umzusetzen.“ 

Christian Steinbauer, Leiter für Projektentwicklung von Energie Infrastrukturprojekten innerhalb der STRABAG Gruppe und Geschäftsführer der WSK PULS GmbH, ergänzt: „Wir haben das Projekt langjährig entwickelt, mit dem Ziel weitere Speicherkapazitäten für den europäischen Energiemarkt aufzubauen. Wir freuen uns, dass Vattenfall unsere Entwicklungsgesellschaft WSK PULS übernimmt und wünschen viel Erfolg bei der Weiterentwicklung und Realisierung des so wichtigen Wasserspeicherkraftwerksprojektes in Leutenberg und Probstzella.“

Faktenblatt zum Vorhaben Leutenberg/Probstzella

Pressekontakte für weitere Informationen:

Birgit Kümmel
STRABAG AG 

Lutz Wiese
Vattenfall GmbH

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