HYBRIT: Baustart für Wasserstoffspeicher in Luleå
SSAB, LKAB und Vattenfall haben neben der Pilotanlage von HYBRIT im nordschwedischen Luleå mit dem Bau eines Kavernenspeichers für fossilfreies Wasserstoffgas begonnen. Die Investitionskosten in Höhe von rund 25 Millionen Euro verteilen sich zu gleichen Teilen auf die drei Holdinggesellschaften sowie die schwedische Energiebehörde.
Im Rahmen der gemeinsamen → Initiative HYBRIT von SSAB, LKAB und Vattenfall hat Hybrit Development AB mit dem Bau einer Wasserstoffspeicheranlage in Svartöberget, einem Stadtteil von Luleå, begonnen, um die Speichertechnologie für Wasserstoff weiterzuentwickeln. Fossilfreier Wasserstoff, der Kohle und Koks ersetzen wird, ist ein entscheidender Bestandteil für die fossilfreie Eisen- und Stahlproduktion, bei der die Kohlendioxidemissionen nahezu eliminiert werden.
Wasserstoffspeicher können zukünftig eine sehr wichtige Rolle als Energiespeicher und zur Bereitstellung von Regelenergie spielen und zugleich zur Wasserstoffproduktion im großen Maßstab dienen. Der Speicher soll 2022 betriebsbereit sein und bis 2024 betrieben werden.
HYBRIT weiterhin ein Vorreiter
„Wir freuen uns sehr, dass HYBRIT weiterhin ein Vorreiter bei der Entwicklung einer effizienten Produktion für fossilfreien Stahl ist, was sich nun auch durch den Bau des Pilotspeichers in Luleå für die großtechnische Erzeugung von fossilfreiem Wasserstoff darstellt. Die Speicherung bietet die Möglichkeit, die Nachfrage nach Strom zu flexibilisieren und das Energiesystem zu stabilisieren, indem Wasserstoff zu Zeiten produziert wird, wenn es viel Strom gibt, zum Beispiel bei windigen Bedingungen, und den gespeicherten Wasserstoff dann zu verwenden, wenn das Stromnetz belastet ist“, erklärt Andreas Regnell, Head of Strategy bei Vattenfall und Chairman of the Board bei HYBRIT.
„Durch die Entwicklung einer Methode zur Wasserstoffspeicherung und zur Sicherung des Zugangs zu fossilfreiem Strom schaffen wir eine Wertschöpfungskette bis hin zu den Kunden, in der alles fossilfrei ist – von der Mine über den Strom bis hin zum fertigen Stahl. Das ist einzigartig“, sagt Martin Pei, Technischer Direktor von SSAB und Board Member von HYBRIT.
Weiterer wichtiger Schritt
„Dies ist ein weiterer wichtiger Schritt, nicht nur für uns, sondern für die Umstellung der gesamten Branche. Mit HYBRIT entwickeln wir auch gemeinsam die Technologie zur effizienten Speicherung von Wasserstoff, was der Schlüssel zur Herstellung von fossilfreiem Eisenschwamm ist, dem Rohstoff für den fossilen Stahl der Zukunft. LKAB wird in Zukunft Schwedens und vielleicht Europas größter Wasserstoffproduzent werden müssen, und dieses Pilotprojekt liefert zusätzliches wertvolles Know-how für die weitere Arbeit zur Schaffung der weltweit ersten fossilfreien Wertschöpfungskette für die Eisen- und Stahlindustrie“, sagt Lars Ydreskog, Director of Strategic Projects bei LKAB und Mitglied des Board of Directors von HYBRIT.
Das 100 Kubikmeter große Wasserstofflager wird in einer geschlossenen Felshöhle in etwa 30 Meter Tiefe unter der Erde errichtet. Der Bau des unterirdischen Speichers bietet die Möglichkeit, den erforderlichen Druck zu gewährleisten, um große Mengen an Energie in Form von Wasserstoff auf kostengünstige Weise zu speichern.
Die eingesetzte Technologie ist an die Bedingungen des skandinavischen Grundgesteins angepasst und wird nun weiterentwickelt, um die Speicherung von Wasserstoff zu ermöglichen. Der Bau der Speicheranlage erfolgt nach den hohen Sicherheitsanforderungen, die gemäß den zuständigen Behörden zu erfüllen sind und überprüft werden.
Fossilfreier Wasserstoff ist für den von HYBRIT vorgesehenen Prozess von zentraler Bedeutung. Wasserstoff kann kostengünstig durch die Elektrolyse von Wasser mit fossilfreiem Strom erzeugt werden. Der von den Elektrolyseuren erzeugte Wasserstoff kann sofort verwendet oder für die spätere Verwendung gespeichert werden. Das Speichersystem basiert auf bewährten Technologien und der Wasserstoff wird im Direktreduktionsreaktor der Anlage eingesetzt, um den Sauerstoff aus den Eisenerzpellets zu entfernen. Der bei dem Verfahren entstehende fossilfreie Eisenschwamm wird dann als Rohstoff bei der Herstellung von fossilfreiem Stahl verwendet.
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