Deutschland, ein unerwarteter Hotspot für Solarenergie

In den kommenden Jahren plant Vattenfall, jährlich rund 500 Megawatt (MW) Solarstrom und 300 Megawatt Großbatterien in Betrieb zu nehmen – ausschließlich in Kombination und vielfach in Form von Agri-PV, der Technologie, die es ermöglicht, die Solarstromerzeugung mit der Landwirtschaft zu kombinieren, um eine bessere Landnutzung zu erreichen. Bereits in der ersten Hälfte des Jahres 2025 sollen fünf neue große Solarparks fertiggestellt werden. 

„Heute ist nichts billiger als Solarenergie“, erklärt Björn Piske, Head of Solar Development bei Vattenfall in Deutschland. „In Deutschland brauchen wir so viel Strom wie möglich: für Elektroautos, für die Umstellung der Industrie, zum Heizen von Häusern und so weiter. Selbst in Kombination mit Batteriespeichern ist Solarenergie die günstigste Form erneuerbarer Energie.

„Als ich vor 17 Jahren meine Karriere in der Solarbranche begann, waren die Hauptmärkte für Solarenergie in Europa Spanien und Italien. Natürlich haben diese Länder mehr Sonneneinstrahlung als wir, und damals war es nur sinnvoll, dort zu investieren. Heute ist der Wirkungsgrad von Solarmodulen so viel höher, dass sich auch Investitionen in Deutschland lohnen, und zwar ohne Subventionen“, sagt Piske.

Die Kapazität der geplanten Solarparks variiert von etwa 50 MW bis zu 240 MW, aber sie sind immer als Hybridparks geplant, was bedeutet, dass die Solarmodule mit Batteriespeichern kombiniert werden.

„Hybridkraftwerke haben eine Reihe von Vorteilen. So ist beispielsweise die Netzkapazität fast immer ein Problem, und mit Batterien können wir dieses Problem entschärfen und darüber hinaus eine Reihe von Ausgleichs- und Frequenzdienstleistungen anbieten. Außerdem helfen uns Batterien dabei, die Stromverfügbarkeit zu gewährleisten. Das ist in unserem Interesse, denn wenn die Sonne auf unsere Panels scheint, scheint sie auch auf die aller anderen. Die Batterien ermöglichen es uns also, den erzeugten Strom auf die Stunden zu verteilen, in denen er am ehesten gebraucht wird. Eine Speicherung des Stroms um ein paar Stunden reicht aus, um einen großen Unterschied zu machen“, erläutert Piske. 

Lesen Sie mehr über das Hybridkraftwerkspark Hjuleberg in Schweden 

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Solar und Landwirtschaft 

Kritiker von Solarparks argumentieren, dass die Panels Landfläche beanspruchen und dass sich dies negativ auf das Geschäft der Landwirte auswirken könnte. Deshalb werden einige der Solarprojekte von Vattenfall als landwirtschaftliche Photovoltaik-Parks konzipiert, mit genügend Platz unter und neben den Paneelen, um Ackerbau oder Tierhaltung auf demselben Grund zu ermöglichen. Vattenfall hat sein erstes Pilotprojekt Symbizon in den Niederlanden im Jahr 2024 in Betrieb genommen. Noch im selben Jahr wurde in Tützpatz der erste vollwertige Agrar-PV-Park in Deutschland in Betrieb genommen. In diesem 79-MW-Solarpark in Norddeutschland ist ein erheblicher Teil für die Geflügelzucht vorgesehen, in der bis zu 15.000 Hühner untergebracht werden könnten.

„Die Kombination von solarer Landwirtschaft und traditioneller Landwirtschaft macht die Sache für die Landwirte noch solider, da sie eine zusätzliche Einkommensquelle bietet. Dies wiederum trägt zur Unterstützung der Gemeinschaft in diesem Gebiet bei. Ich glaube, dass die Agrarphotovaltaik auf dem Vormarsch ist, und wir haben die Absicht, unsere führende Position auf diesem Markt zu halten“, sagt Piske.

Leicht zu verstecken

Insgesamt verfügt Vattenfall in Deutschland über eine Projektpipeline von 11 GW an kombinierten Solar- und Batterieparks. Innerhalb weniger Jahre wird ein erheblicher Teil davon realisiert werden, um die deutschen Haushalte und die Industrie mit erneuerbarer Energie zu versorgen. 

„Die Hauptgründe für die Entwicklung sind wiederum der niedrige Preis der Panels und die Tatsache, dass die Installation im Vergleich zu anderen Stromerzeugungsmethoden so schnell und einfach ist. Außerdem ist Solarenergie vergleichsweise unauffällig – eine 100-MW-Anlage lässt sich leicht hinter einer Hecke verstecken.“ 

Solarenergie hat auch einen demokratischen Aspekt, sagt Björn Piske: „Bei jedem Projekt beziehen wir die Bevölkerung in der Region mit ein, laden sie zu Versammlungen und Diskussionen ein, berücksichtigen ihre Meinung und passen unsere Entwürfe an. Auf diese Weise ist Solarenergie wahrscheinlich die demokratischste Energiequelle, im Vergleich dazu, wie andere Energieprojekte in Deutschland betrieben werden.“

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