
Energiewende-Tools: Großes Potenzial – wenig Wissen und Vertrauen
Smart Meter, dynamische Stromtarife, Energiemanagement-Apps: Die technischen Möglichkeiten, durch digitale Anwendungen im Alltag Strom und Kosten zu sparen, entwickeln sich stetig weiter. Als Taktgeber im Eigenheim fördern Energiewende-Tools das intelligente Zusammenspiel aller Energieflüsse und steuern Stromerzeugung, Speicherung und Verbrauch im Haus. Das Wissen und die Bereitschaft, die Chancen dieser Möglichkeiten tatsächlich zu nutzen, ist auf Seiten der Verbraucher bislang jedoch gering. Das geht aus einer aktuellen Umfrage unter bundesweit 2.500 repräsentativ befragten Personen hervor, die Vattenfall auf Basis einer Civey-Erhebung ausgewertet hat.

Konkret geben lediglich 29 Prozent der Befragten an, sehr gut oder gut darüber informiert zu sein, wie sie von digitalen Anwendungen wie smarten Zählern oder Energie-Management-Apps im Zusammenhang mit der Energiewende profitieren können. Rund 50 Prozent fühlen sich sehr schlecht oder schlecht informiert. „Es ist nachvollziehbar, dass Neues oft mit Unwissen einher geht“, fasst Carsten Gerasch, leitender Produktmanager bei Vattenfall, die Zahlen zusammen. „Jedoch lassen sich Energiekosten mit digitalen Tools erheblich reduzieren, indem sich zum Beispiel automatische Lade-, Speicher- und Heizvorgänge intelligent am jeweiligen Börsenstrompreis orientieren.“
Über die Vorteile von Energiewende-Tools fühlen sich Männer (33 Prozent) etwas besser informiert als Frauen (25 Prozent) und Jüngere zwischen 18-29 Jahren besser (37 Prozent) als Ältere über 65 Jahren (26 Prozent). Auch unter den Anhängern der politischen Parteien gibt es teils erhebliche Unterschiede: Während Anhänger der Grünen sich mit 44 Prozent mehrheitlich gut oder sehr gut über die Vorteile digitaler Energie-Apps informiert fühlen, gilt dies bei den AfD-Anhängern nur für eine Minderheit von 19 Prozent.
Zentrale Voraussetzung, über dynamische Stromtarife ein intelligentes Zusammenspiel von Wärmepumpe, PV-Anlage, Batteriespeicher und Wallbox zu ermöglichen und Kosteneinsparungen zu erzielen, ist ein digitaler Stromzähler – ein sogenannter Smart Meter, der den exakten Stromverbrauch im Tagesverlauf erfasst. „Auf dieser technischen Grundlage können Verbraucher über flexible Tarife Strom dann nutzen, wenn ein hohes Angebot vorhanden ist und der Preis niedrig ist – und umgekehrt möglichst wenig Strom nutzen, wenn das Angebot niedrig und der Preis hoch ist“, erklärt Gerasch.

Auf Seiten der Verbraucher überwiegt jedoch die Skepsis gegenüber den Kostenvorteilen von Smart Metern: Lediglich 30 Prozent der Befragten glauben, dass sich mit einem digitalen Zähler tatsächlich Energiekosten einsparen lassen, 47 Prozent glauben dies nicht. Wiederum gibt es große Unterschiede unter den Befragten: Unter Studierenden traut die Hälfte Smart Metern Kosteneinsparungen zu, unter Rentnern hingegen sind es nur 28 Prozent. Unter Beamten glauben 43 Prozent daran, mit digitalen Stromzählern Kosten zu sparen; bei Arbeitern sind es nur 25 Prozent. Und während unter den Anhängern der Grünen 61 Prozent von Kosteneinsparungen ausgehen, sind es bei AfD-Anhängern lediglich 15 Prozent.
Der leitende Produktmanager von Vattenfall stellt klar: „Ob ein dynamischer Stromtarif oder Energie-Apps die richtige Lösung sind, hängt am Ende nicht nur von Voraussetzungen wie einem Smart Meter ab, sondern von individuellen Vorlieben“, sagt Gerasch. „Wer beispielsweise ein E-Auto besitzt, transparente Kosten schätzt und Interesse an Smart Home-Lösungen oder Strompreisentwicklungen hat, für diese Personen können etwa dynamische Tarife sehr interessant sein. Wem dagegen schwankende Strompreise zu riskant sind oder eine tägliche Planung des Stromverbrauchs zu aufwendig, für die oder den sind Produkte mit Preisgarantie weiterhin die bessere Option.“

Bei der Frage, ob Verbraucher bereit sind, sich bei der Nutzung von Haushaltsgeräten nach Tageszeiten zu richten, in denen der Strom günstig ist, überwiegt ebenfalls Zurückhaltung: 43 Prozent der Befragten wären grundsätzlich dazu bereit, 47 Prozent nicht, 10 Prozent sind unentschlossen. Bemerkenswert ist, dass junge Erwachsene zwischen 18-29 Jahren mit 22 Prozent sehr wenig Bereitschaft zeigen, Geräte zu günstigen Tageszeiten zu nutzen, während sich in allen anderen Altersgruppen eher ein geteiltes Bild ergibt. „Wichtig ist aber zu wissen: Der größte Hebel für Kosteneinsparungen sind nicht einzelne Haushaltsgeräte, sondern das E-Auto und die Wärmepumpe, die über digitale Zähler, dynamische Tarife und Energie-Apps ein preisoptimiertes Laden und Heizen ermöglichen“, sagt Gerasch.

Auch wenn bei Energiewende-Tools und deren Potenzial für Kosteneinsparungen bei Verbrauchern derzeit eher Zögerlichkeit dominiert, ist grundsätzlicher Handlungsbedarf durchaus gegeben: Auf die Frage, wie sich die Strompreise in den kommenden 12 Monaten entwickeln werden, erwarten 61 Prozent der Befragten steigende Preise. 26 Prozent gehen von stabilen Preisen aus, lediglich 8 Prozent von sinkenden Preisen. „Wenn die technischen Voraussetzungen stimmen, haben Endkunden heute die Möglichkeit, immer mehr zum Energieproduzenten, -manager und -verbraucher in einem zu werden“, betont der leitende Produktmanager bei Vattenfall. „Dies dient nicht nur der Energiewende, sondern eröffnet vielfältige Möglichkeiten, Energiekosten einzusparen.“
Ihr Ansprechpartner für weitere Informationen:
Dr. Christian Jekat
Vattenfall GmbH


