HYBRIT-Pilotanlage in Lulea Schweden

HYBRIT: 200 Mio. SEK für die Lagerung von fossilfreiem Wasserstoff in Luleå

SSAB, LKAB und Vattenfall, die Partner hinter der HYBRIT-Initiative, investieren gemeinsam 150 Millionen SEK und die schwedische Energiebehörde fast 50 Millionen SEK in den Bau eines Wasserstoffspeichers für die HYBRIT-Pilotanlage.

Die Investition in den Speicher ist ein wichtiger Bestandteil auf dem Weg zu einer fossilfreien Eisen- und Stahlerzeugung.

Wenn bei der Stahlerzeugung fossilfreier Strom und Wasserstoff statt Koks und Kohle zum Einsatz kommen, wird Wasser statt Kohlendioxid emittiert. HYBRIT hat das Potenzial, die gesamten schwedischen Kohlendioxidemissionen um 10 Prozent zu senken.

HYBRIT-Pilotanlage in Lulea Schweden

Der neue Wasserstoffspeicher wird mit der Pilotanlage für fossilen Stahl (hier im Bild), die in Luleå, Nord Schweden gebaut wird, verbunden sein.

Die neuen Wasserstoffgasspeicher sollen auf dem Gelände von LKAB in 25 bis 35 Meter Tiefe gebaut werden. Das Gelände ist in der Nähe der Pilotanlage, die derzeit auf dem Gelände von SSAB in Luleå gebaut wird. Die Pilotanlage wird voraussichtlich von 2022 bis 2024 betrieben werden.

Fossilfreie Stahlerzeugung mit Wasserstoffspeichern

Die Studie zur HYBRIT-Initiative hat gezeigt, dass Wasserstoffspeicher im Großmaßstab eine gleichmäßige Versorgung bei der Stahlerzeugung gewährleisten könnten. Zudem bieten sich bessere Möglichkeiten, den höheren Anteil wetterabhängiger Stromerzeugung in der Erzeugung auszugleichen und wettbewerbsfähige Produktionskosten für den fossilfreien Stahl zu erzielen.

„Ich freue mich, dass wir als Partner Schritt für Schritt unser Projekt der fossilfreien Stahlerzeugung weiterentwickeln, wofür auch die Unterstützung der schwedischen Energiebehörde wichtig ist. Mit der Unterstützung der schwedischen Gesellschaft investieren wir jetzt in das nächste Puzzleteil. Schließlich möchten wir eine Wertschöpfungskette schaffen, in der dem Wasserstoff eine entscheidende Rolle für den Erfolg der Initiative und die Entwicklung einer wettbewerbsfähigen fossilfreien Stromerzeugung in Schweden zukommen wird“, erklärt Magnus Hall, Präsident und CEO von Vattenfall.

„HYBRIT bietet uns die Möglichkeit, die Kohlendioxidemissionen bis auf null zu reduzieren und bei der Entwicklung fossilfreier Stahlprodukte eine führende Rolle einzunehmen. Die Investition in die Speicherung von fossilfreiem Wasserstoffgas ist ein wichtiger Baustein in einer fossilfreien Wertschöpfungskette – vom Erz bis zum fertigen Stahlprodukt. Ich freue mich daher sehr über die Unterstützung durch die schwedische Energiebehörde“, bekräftigt Martin Lindqvist, Präsident und CEO von SSAB.

Wasserstoffspeicher für die HYBRIT-Initiative

„Der Wasserstoffspeicher ist wichtig, um die unterschiedlichen Elemente in HYBRIT zusammenzuführen. Wir freuen uns darüber, dass wir Teile unserer ehemaligen Eisenerzanlage für dieses Pilotprojekt nutzen können“, so Jan Moström, Präsident und CEO von LKAB.

„Für den Klimaschutz müssen auf einfachem Weg große Technologiesprünge erreicht werden, um das Ziel der Null-Nettoemissionen zu erreichen. Die Speicherung von Wasserstoff im großem Maßstab wird ein wichtiges Puzzleteil einer fossilfreien Wertschöpfungskette für die Stahlerzeugung sein, aber auch für ein künftiges Energiesystem mit einem steigenden Anteil an wetterabhängiger Stromerzeugung“, erklärt Robert Andrén, Generaldirektor der schwedischen Energiebehörde.

Im Juni des Vorjahres haben SSAB, LKAB und Vattenfall mit dem Bau der bisher einzigartigen Pilotanlage in Luleå begonnen. Vor Kurzem haben zudem die Umbauarbeiten eines Pelletwerks in Malmberget begonnen, um den Umstieg von fossilen Brennstoffen auf Bioöl vollziehen zu können, damit das Ziel einer fossilfreien Eisenerzpellets-Produktion realisiert werden kann.

Die Pilotanlage soll von 2022 bis 2024 genutzt werden. Zurzeit prüfen die Partner die Möglichkeit, die Produktion zu erweitern. Dies soll im Rahmen einer Demonstrationsanlage im Jahr 2025 erfolgen, drei Jahre früher als ursprünglich geplant, um mit der kommerzielle Erzeugung von fossilfreiem Stahl aus Eisenerz zu beginnen. Ziel ist es, 2035 fossilfreien Stahl in großem Maßstab anbieten zu können.

Fakten über die Wasserstoffgasspeicherung

  • Wasserstoffgas ist klimafreundlich, wenn es durch Wasserelektrolyse erzeugt wird, d. h. durch die Nutzung von Strom aus erneuerbaren Energien, um Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff zu spalten.
  • Der geplante Baustart ist auf 2021 angesetzt. Wenn der Speicher fertiggestellt ist, wird oberhalb der Erdoberfläche nur ein kleines Gebäude und eine Pipeline sichtbar sein, die den Speicher mit der Pilotanlage auf dem Gelände von SSAB verbindet.
  • Die 100 Kubikmeter große Pilot-Wasserstoffspeicheranlage kann eine Energiemenge bereithalten, die dem jährlichen Stromverbrauch (Haushaltsstromverbrauch, nicht elektrische Heizung) von 20 schwedischen Haushalten entspricht.
  • Die Anlage wird als Druckwasserstoffspeicher in einer Kaverne im Grundgestein mit einer Stahlauskleidung als Versiegelungsschicht ausgestaltet sein.
  • Während der Konstruktions- und Bauphase werden Risikoanalysen und Präventivmaßnahmen durchgeführt, um alle geltenden regulatorischen Anforderungen und Vorschriften zu erfüllen.

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