Satelliten überwachen schwedische Aale in der Sargassosee

Im vergangenen Jahr wurden mehr schwedische Aale als je zuvor auf Rädern aus dem Vänernsee ins Meer transportiert. Und diesmal wird auch ihre 7.000 Kilometer lange Wanderung zu ihren Laichgründen in der Sargassosee per Satellit überwacht.

Der Europäische Aal gehört zu den Arten, die auf der Roten Liste stehen. Mögliche Gründe für den Rückgang sind übermäßiger Fischfang, Hindernisse für die Wanderung wie Wasserkraftwerke oder Bewässerungsdämme, verringerte natürliche Lebensräume, veränderte Meeresströmungen und Krankheiten.

Seit 2011 beteiligt sich Vattenfall in Schweden an einem freiwilligen Projekt zur Stärkung des Aalbestands. Im Vänernsee, dem größten See in der EU, werden die Aale gefangen, wenn sie geschlechtsreif sind, die so genannten Blankaale. Dies geschieht in der Regel im Alter zwischen 15 und 20 Jahren.

Mit einem speziell gebauten Tankwagen folgt der Transport mit Eels on Wheels („Aale auf Rädern“) dem Göta-Fluss stromabwärts. Unterhalb des letzten Kraftwerks, Lilla Edet, werden die Aale wieder freigelassen. Von dort aus können sie die 7.000 Kilometer bis zu ihren Laichgründen in der Sargassosee im westlichen Teil des Atlantiks, vor Kuba und den Bahamas, zurücklegen.

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Vattenfall kauft bis zu 90 Prozent aller Blankaale, die von Fischern im Vänernsee gefangen werden, und setzt sie frei, damit sie sich vermehren können, anstatt verzehrt zu werden.

Im Jahr 2023 wurde ein neuer Rekord aufgestellt, als mehr als 13.000 Aale an den Wasserkraftwerken entlang des Göta-Flusses vorbei befördert wurden. Im Laufe der Jahre wurden mehr als 130.000 dieser länglichen Fische mit Eels on Wheels transportiert.

„Es ist erfreulich, dass diese Transporte mit Eels on Wheels so gut funktionieren. Dies ist eine freiwillige Maßnahme der Industrie, und Untersuchungen zeigen, dass die von uns durchgeführten Transporte dazu beitragen, die Aalpopulation zu erhalten“, so Erik Sparrevik, Umweltexperte bei Vattenfall.

Überwachung per Satellit

Im Jahr 2023 wurde ein Teil der Aale im Rahmen eines Projekts in Zusammenarbeit mit der Schwedischen Universität für Agrarwissenschaften (SLU) mit Satellitensendern ausgestattet. Die Sender werden beim Fang am Rücken der Aale befestigt und zeichnen die Fortbewegung der Fische auf. Nach einer bestimmten Zeit löst sich der Sender vom Aal und schwimmt an die Oberfläche, wo die gesammelten Daten per Satellit an die Forscher übertragen werden. Auf diese Weise kann die Reise der Aale in die Sargassosee überwacht werden.

Eine ähnliche Studie mit Satellitensendern wurde im Jahr 2011 durchgeführt. Dabei zeigte sich unter anderem, dass die schwedischen Aale nicht die nächstgelegene Strecke durch den Ärmelkanal schwimmen. Stattdessen schwimmen sie nach Norden, umrunden die Shetlandinseln und wenden sich dann nach Süden in Richtung Azoren. Damals hielten die Batterien des Senders nur drei Monate, bis die Aale gerade vor Irland waren. Jetzt ist die Batteriekapazität um ein Vielfaches besser, und die Forscher hoffen, dass diese Studie zu wesentlich mehr Daten führen wird. „Der Aal ist ein faszinierendes Lebewesen, über das wir noch so vieles nicht wissen. Niemand ist bisher den Aalen von Schweden bis zur Sargassosee gefolgt, und es wird äußerst interessant sein, die Ergebnisse dieser Studie im Herbst dieses Jahres zu sehen“, erläutert Erik Sparrevik.

 

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