Veranstaltungshinweis: Gibt es eine Lösung für das „Bad-News“-Problem?
Die interaktive Veranstaltung “Climate change – can we overcome the bad news problem?” ermutigt die Teilnehmenden, zur Lösung des „Bad-News“-Problems beizutragen.
Journalist:innen, Wissenschaftler:innen, NGOs und Vertreter:innen aus Wirtschaft und Politik diskutieren über Klimaberichterstattung, Fake News und die Apathie der Öffentlichkeit.
Die Konferenz findet in englischer Sprache statt. Die Online-Teilnahme ist kostenlos und es besteht die Möglichkeit, Fragen an die Referent:innen zu stellen.(7)
In der interaktiven Veranstaltung am 24. September in Brüssel wird beleuchtet, wie in Medien und Interessengruppen über den Klimawandel kommuniziert wird. Führende Persönlichkeiten aus der Welt der Medien und der Kommunikation tauschen sich darüber aus, wie das Thema Klimawandel ihre Arbeit verändert. Der Schwerpunkt liegt auf drei Hauptthemen der Berichterstattung über den Klimawandel:
- Ist es möglich, zum Thema Klimawandel ausgewogen zu berichten?
- Kann es gelingen, eine breitere Öffentlichkeit für Nachrichten zum Klimawandel zu interessieren?
- Wessen Fakten zählen, wenn über den Klimawandel berichtet wird?
Die Tendenz, „schlechten Nachrichten auszuweichen“, führt dazu, dass der Medienkonsum schrumpft(1); gleichzeitig wurden 80 % der internationalen Presseberichte über den Klimawandel als negativ eingeschätzt(2). Es deutet alles darauf hin, dass viele Menschen vor Berichten über die größte existenzielle Bedrohung der Menschheit die Augen und Ohren verschließen. Und das zu einem Zeitpunkt, in dem eine Berichterstattung, die zum Handeln inspiriert, wichtiger ist denn je.
Gleichzeitig werden durch Desinformationskampagnen Zweifel am Wahrheitsgehalt der Kommunikation über den Klimawandel oder an den vorgeschlagenen Lösungen(3) verbreitet. Untersuchungen zeigen, dass weltweit mehr als drei Viertel der Bevölkerung über falsche oder irreführende Nachrichten über den Klimawandel besorgt sind(4).
Umfragen zeigen jedoch auch, dass ein ähnlich hoher Anteil der Meinung ist, dass die Politik Maßnahmen ergreifen sollte, um die Auswirkungen des Klimawandels zu begrenzen(5). Darüber hinaus zeigen die Daten, dass positive Botschaften wirksamer zum Handeln anregen, als ein Fokus auf den Folgen des Nichthandelns(6).
Das Oxford Climate Journalism Network berichtet jedoch, dass Menschen in allen Ländern ein großes Interesse an Nachrichten zum Klimawandel haben, wenn darin Lösungsansätze enthalten sind(5). Gleichzeitig zeigen die Daten, dass positive Botschaften wirksamer sind, um Menschen zum Handeln zu bewegen, als zu betonen, welche Folgen das Nichthandeln hat(6).
Am 24. September 2024 lädt Vattenfall, einer der größten Strom- und Wärmeversorger Europas, Referent:innen aus Journalismus, Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und NGOs in die Bibliotheque Solvay in Brüssel ein.
In drei Sessions werden sie die aktuellen Wahrnehmungen von Nachrichten über den Klimawandel erörtern, und wie die Berichterstattung in den klassischen und sozialen Medien dahin führen kann, sich nicht mehr überfordert und verzweifelt zu fühlen, sondern sich zum Handeln inspirieren zu lassen.
Alexandra Borchardt, Hauptautorin des News Report 2023 der Europäischen Rundfunkunion, „Climate Journalism that Works“, eine der Referentinnen, erklärte:
„Wenn es um die Vermittlung von Klimathemen geht, reichen Fakten allein nicht aus, um zum Handeln zu ermutigen. Die Menschen interessieren sich mehr für Nachrichten zum Klimawandel von Personen, denen sie vertrauen, aber sie müssen auch Hoffnung schöpfen können, dass sie in ihrem täglichen Leben etwas dagegen tun können.
„Die Klimakommunikation sollte davon wegkommen, sich nur auf Konflikte zu fokussieren, hin zu einem konstruktiveren Ansatz, der Lösungen aufzeigt. Ich freue mich daher sehr, an dieser wichtigen Veranstaltung teilzunehmen und von den Erfahrungen anderer, die auf dem Gebiet der Kommunikation tätig sind, zu lernen.“
Dr. Mark Lee Hunter vom Global Investigative Journalism Network, der die Veranstaltung mit moderieren wird, sagte:
„Es gibt eindeutige Hinweise darauf, dass immer mehr Menschen beunruhigende Nachrichten über den Klimawandel, das drängendste Problem unserer Zeit, nicht mehr hören wollen. Gleichzeitig wird in den Nachrichtenmedien in beispielloser Weise daran gearbeitet, die Kapazitäten und das Wissen im Bereich der Klimaberichterstattung zu erhöhen. Der Klimawandel und die Berichte darüber verändern, wie wir Nachrichten machen.
„Diese Veranstaltung wird ein breites Spektrum von Menschen und Organisationen zusammenbringen, die daran beteiligt sind. Ich empfehle allen, die sich als Kommunikator:innen verstehen, sich online bei uns anzumelden, und freue mich darauf, einen spannenden Tag zu moderieren.“
Åsa Jamal, Senior Vice President und Head of Group Communications bei Vattenfall, ergänzt:
„Der Klimawandel ist real und wird weithin als die größte Bedrohung für die Zukunft der Welt wahrgenommen. Wir bei Vattenfall setzen uns für eine Zukunft ein, in der es allen möglich ist, sich fossilfrei fortzubewegen, zu produzieren und zu leben. Wir wissen aber auch, dass Nachrichten über den Klimawandel überfordernd sein und sich negativ auf die Menschen auswirken können.“
„Wir wollen eine Diskussion anstoßen, indem wir Medienwissenschaftler:innen, NGOs und Vertreter:innen aus Politik und Wirtschaft zusammenbringen, damit sie ihre Erkenntnisse zu diesen Themen austauschen, diskutieren und nach Wegen suchen, die uns alle zu positivem Handeln inspirieren.“
Die Online-Teilnahme ist kostenlos, mit der Option, über die Chat-Funktion(7) Fragen an das Panel zu stellen. Hier geht es zur Anmeldung.
Hinweis für die Redaktion:
(1) | Digital News Report 2024 - Reuters Institute / Oxford University: 'Etwa vier von zehn Personen (39%) geben an, dass sie die Nachrichten manchmal oder oft abschalten - ein Anstieg um 3 Prozentpunkte gegenüber dem Durchschnitt des letzten Jahres.' |
(2) | Bericht von Vattenfall/TNS Kantar „The Conversation on Climate Change", S. 5 |
(3) | Deny-Deceive-Delay-Vol 3 - Institute for Strategic Dialogue |
(4) | Reuters - „How we follow climate change’ report“ - 2022, S. 21 Abb. 12, |
(5) | Potential Energy Coalition, „Later is too late“, Nov 2023, S. 5 |
(6) | Potential Energy Coalition, „Later is too late“, Nov 2023, S. 7 |
(7) | Online eingereichte Fragen werden moderiert. Aufgrund des zu erwartenden großen Interesses werden wir voraussichtlich nicht in der Lage sein, dem Panel alle Fragen vorzulegen, sondern wir werden die Fragen nach Themen gruppieren, um so zu versuchen, so viele wie möglich zu beantworten. |
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