Schüler machen Zeitung über Strom für alle

Rund 30 Schülerinnen und Schüler der Klasse 8d des Helene-Lange-Gymnasiums konnten den Hamburger Vattenfall Chef mit allen Fragen löchern. Die Nachwuchsreporter nehmen alle an dem medienpädagogischen Projekt „Schüler machen Zeitung" teil, das Vattenfall zusammen mit dem Hamburger Abendblatt realisiert.

Der jungen Generation soll der Umgang und Spaß an der Sprache vermittelt und dadurch die Lese- und Schreibekompetenz gefördert werden. Die besten Artikel werden im Hamburger Abendblatt gedruckt. Dieser Beitrag von Marilou Leonhardt, Tim Schwedhelm und Luke Schleiter, die das Gespräch mit Pieter Wasmuth zusammen gefasst haben, ist zuerst beim Hamburger Abendblatt erschienen: 

Vattenfall: Strom brauchen wir alle! 

Der weltweite CO2-Ausstoß steigt jährlich weiter an – doch Strom brauchen wir alle. Eine MEDIACAMPUS-Klasse war zu Besuch beim Energieversorger Vattenfall und hat mit Pieter Wasmuth über diese Probleme gesprochen. 

Die Klasse 8d des Helene Lange Gymnasiums hat einen Ausflug zum MediaCampus Projektpartner Vattenfall in die City Nord gemacht. Dort führten die Schülerinnen und Schüler ein Interview mit Pieter Wasmuth, dem Vorsitzenden der Geschäftsführung der Vattenfall Wärme Hamburg GmbH und Generalbevollmächtigten für Hamburg und Norddeutschland. 

Pieter Wasmuth im Gespräch mit den Schülern der 8. Klasse

Im Denkmal geschützten Gebäude von Vattenfall wurden wir mit Gebäck und Getränken empfangen. Kurz darauf kam Pieter Wasmuth, der Generalbevollmächtigte von Vattenfall für Hamburg und Norddeutschland, herein. Zunächst erklärte er die physikalischen Gesetze des Stroms. Danach war Zeit für unsere Fragen, die wir in unseren Deutschstunden schon vorbereitet hatten. 

„Wir sorgen dafür, dass Strom jederzeit verfügbar ist" 

„Ich bin für alles und für nichts zuständig", sagte Wasmuth über seinen Posten bei Vattenfall. Er arbeite viel und komme oft erst spät zu seinen drei Kindern und seiner Frau nach Hause. Seine 30 Urlaubstage nehme er fast nie vollständig. Den Job mache er aber deswegen so gern, weil er ihm eine gute Abwechslung biete: Er reise viel umher, habe jedoch auch gewisse „Freiheitsgrade" was ihm sehr wichtig sei. Im ganzen letzten Jahr habe Vattenfall ungefähr 3,7 Milliarden Euro Umsatz gemacht, in den Jahren davor jedoch auch hohe Verluste erlitten. Ein großes Ziel für die Firma sei es, im nächsten Jahr nur in Deutschland über eine Milliarde Euro zu investieren, 400 Millionen davon in Wachstumsbereiche. Dazu gehören auch die erneuerbaren Energien. 

Auf die Frage, wie er zur Atomkraft stehe, sagte er, dass ihm bewusst sei, dass bei der Atomkraft die Frage der Entsorgung der Abfälle noch nicht gelöst sei. Allerdings meint er, es sei eine sehr effiziente Energieversorgung und frei von CO2-Emissionen. Windenergie könne man zum Beispiel nicht steuern. Die Problematik dieser Stromerzeugung fasst er so zusammen: "Kein Wind, kein Strom." Atomenergie lasse sich verändern und bedienen, bei Wind- und Sonnenenergie seien die Stromversorger auf die Launen der Natur angewiesen. "Es ist unsere Pflicht, unsere Kunden mit Strom zu versorgen", stellt Wasmuth klar. Dementsprechend muss auch immer Strom verfügbar sein. 

Mehr als neun Milliarden Menschen brauchen Strom 

Falls die Versorgung mit erneuerbaren Energien mal nicht funktioniere, müssen konventionelle Kraftwerke einspringen. Wasmuth nannte als Beispiel das Kohlekraftwerk Moorburg, das in der Lage sei, 90 Prozent des Hamburger Stromverbrauchs zu decken. Als wir ihm die Frage stellten, ob er ein schlechtes Gewissen habe, weil Vattenfall so viel CO2 freisetzt, erwiderte er „Nein", da Vattenfall viel Geld für erneuerbare Energien ausgebe. Wenn er ein schlechtes Gewissen haben sollte, müssten wir das auch haben, da wir die Stromverbraucher sind. 

„Man muss den Blick ein bisschen breiter nehmen", sagt er, als wir ihn auf den Klimawandel ansprechen. Es sei ein sehr wichtiges Thema, mit dem man sich beschäftigen müsse, allerdings sei es nicht das einzige. Ein anderes wichtiges Thema sei auch die Frage, wie man ein friedliches Zusammenleben von neun Milliarden Menschen organisieren wolle, wenn es immer mehr werden. 

Wichtig: Nachhaltigkeit und Klimawandel 

Wir müssten nachhaltiger leben, da die Menschheit sonst nicht mehr lange lebe. Man solle sich also nicht nur auf den Klimawandel beschränken, sondern das gesamte Bild in Augenschein nehmen, erklärt er. Mit diesen Worten verabschiedet er sich von uns, da seine Arbeit auf ihn warte. 

Es war ein interessantes Gespräch. Allerdings hätte Herr Wasmuth seine Antworten gerne noch ein wenig präzisieren können. Dennoch war es toll, dass er sich die Zeit für uns genommen hat und auf jede Frage geantwortet hat.

Der Artikel ist am 8. Mai 2018 im Hamburger Abendblatt und auf funky.de erschienen: 

"Vattenfall Strom brauchen wir alle"
Hamburger Abendblatt vom 08.0.5.2018 (PDF)

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Von links oben nach rechts unten: Emil Rathenau und Thomas Alva Edison 1911 im Maschinenraum des Kraftwerks Moabit; Stiftungsurkunde anlässlich des 70. Geburtstages von Emil Rathenau für verdiente Beamte der AEG und BEW 1915, Warte des Kraftwerks Klingenberg 1928, Beleuchtungsgebiete der BEW 1884-1896, Stromversorgung im geteilten Berlin, Darunter der Blick in den 380kV-Tunnel, "Die Berliner Elektrizitätswerke" gestaltet von Ludwig Sütterlin 1896 , Ernst Reuter am Modell des HKW West auf der Frühjahrsmesse 1949, Leuchtlogo der Bewag, das erste Kraftwerk Deutschland im Hinterhof der Markgrafenstraße 43 und darunter Heizkraftwerk Reuter West.

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