Projektpartner optimieren Turbineninstallationsprozesse für Offshore-Windpark Sandbank

Zeit für Bau und Inbetriebnahme der Turbinen um 89 Tage (-23 Prozent) verkürzt. Installationsbeginn der Windenergieanlagen ab August 2016.

Beschleunigung auf hoher See: Gemeinsam mit ihrem Projektpartner Siemens haben Vattenfall und die Stadtwerke München (SWM) jetzt ein optimiertes Konzept für die Errichtung und die Inbetriebnahme der 72 Windenergieanlagen des Offshore-Windparks Sandbank entwickelt. Gegenüber den ursprünglichen Planungen verkürzt sich hierdurch der Zeitraum vom Aufstellen der ersten Windenergieanlage bis zur vollständigen Inbetriebnahme der letzten Windenergieanlage um voraussichtlich 89 Tage (-23 Prozent).

Möglich wird diese Zeitersparnis unter anderem durch den Einsatz eines modifizierten Schiffstyps, der die Unterbringung und den Transfer der Bauteams zu den Windenergieanlagen in sich vereint. Dieses kombinierte Hotel- und Transferschiff verfügt über ein spezielles Gangway-System, von dem aus die Inbetriebnahme-Teams direkt auf die Windturbinen übersteigen können. Das System gleicht zudem die durch Wellen verursachten Schiffsbewegungen derart aus, dass die Überstiege wesentlich sicherer sind und auch bei Wellenhöhen von bis zu 2,5 Meter erfolgen können. Hierdurch sind fortan Arbeiten an den Offshore-Windturbinen unter Wetterbedingungen möglich, bei denen die Teams bislang wegen „Schlechtwetter“ pausieren mussten – insbesondere im Herbst und im Winter. Das neue Konzept sieht zudem vor, dass im 24-Stunden-Betrieb gearbeitet werden kann. Mit dem Baustart der Windenergieanlagen für Sandbank kommt dieses Konzept ab August 2016 erstmals planmäßig in der deutschen Nordsee zum Einsatz.

Hierzu sagt Gunnar Groebler, Chef des Geschäftsbereichs Wind bei Vattenfall: „Der Bau von Offshore-Windparks hat seit Beginn dieses jungen Industriezweigs in nur wenigen Jahren eine rasante technische Entwicklung durchlaufen. Diese setzt sich jetzt stetig weiter fort, auch im Bereich des Betriebs und der Wartung der Windkraftwerke auf See. Ich bin sicher, dass sich dies positiv auf die Kosten und damit die Wettbewerbsfähigkeit vor allem zukünftiger Offshore-Projekte auswirken wird. Denn wir brauchen echten Wettbewerb, um weitere Kostensenkungen zu erzielen – auch um damit letztlich die Akzeptanz für diese Technologie langfristig zu sichern.“

Dr. Florian Bieberbach, Vorsitzender der SWM Geschäftsführung: „Bestrebungen, Windparks schneller und günstiger in die Betriebsphase heben zu können, gibt es seit langem. Viele kleine Verbesserungen in diese Richtung hat die Branche bereits realisiert. Nun aber macht die Logistik einen großen Schritt. Längere Arbeitsphasen, die wetterunabhängig sind und nicht durch Transfers unterbrochen werden müssen, sind ein enormer Vorteil. Wir freuen uns, Fortschritte wie diesen gemeinsam mit unseren Partnern aktiv voranzutreiben, um damit die Offshore-Windkraft voranzubringen – als Industriezweig wie auch als verlässliches Standbein einer sicheren Energieversorgung.“

Michael Hannibal, CEO Offshore der Siemens Wind Power and Renewables Division: “Um die Kosten der Offshore Windenergie weiter zu senken, optimieren wir kontinuierlich unsere Produkte und natürlich auch unsere logistischen Prozesse. Das reicht von Transportlösungen bis hin zu Unterkünften und wetterunabhängigen Zugangswegen für unsere Techniker. Sandbank ist eines der ersten Projekte, das von diesen Verbesserungen nachhaltig profitiert.“  

Aktueller Sachstand des Projekts Sandbank

Im April erfolgte die Installation des Offshore-Umspannwerks auf der Sandbank-Seebaustelle 90 Kilometer vor Sylt. Zudem sind die Arbeiten an der Innerparkverkabelung in vollem Gange, ebenso die Produktion der Maschinenhäuser, Naben und Rotorblätter für die Windenergieanlagen. Bereits Mitte Februar 2016 konnte die Installation aller 72 Fundamente für die Windräder erfolgreich abgeschlossen werden.

  Das Investitionsvolumen für den Offshore-Windpark Sandbank beläuft sich auf rund 1,2 Milliarden Euro. An der für die Umsetzung des Projekts gegründeten Sandbank Offshore Wind GmbH hält Vattenfall 51 Prozent, die SWM halten 49 Prozent der Anteile. Errichtet werden 72 Siemens-Windenergieanlagen der 4-Megawatt (MW)-Klasse mit einer gesamten installierten Leistung von 288 MW. Sandbank soll 2017 in Betrieb gehen. Mit einem gemeinsamen Portfolio von dann 576 MW installierter Wind-Leistung zählen Vattenfall und die SWM zu den größten Betreibern von Offshore-Windkraftwerken in Deutschland.    

Ihre Ansprechpartner für Fragen:  

Vattenfall GmbH Lutz Wiese, Pressesprecher,
Telefon: +49 30 8182 2332, lutz.wiese@vattenfall.de  

Stadtwerke München GmbH Bettina Hess, Pressesprecherin,
Telefon: +49 89 2361 5042,  presse@swm.de  

Über Vattenfall
Vattenfall ist ein führendes europäisches Energieunternehmen und betreibt mehr als 1.000 Windenergieanlagen mit einer gesamten installierten Leistung von mehr als 2.000 MW. 2015 hat Vattenfall so mehr als sechs Milliarden Kilowattstunden (6 TWh) Windstrom produziert. Diese Strommenge reicht rechnerisch, um den Jahresstrombedarf von 1,5 Millionen deutschen Durchschnittshaushalten zu decken. Bis 2020 will Vattenfall seine Windleistung an Land und auf See auf 4.000 MW verdoppeln. Hierfür investiert das Unternehmen mehr als 5 Milliarden Euro.  

Die Stadtwerke München
Die Stadtwerke München (SWM) zählen zu den größten Energie- und Infrastrukturunternehmen Deutschlands. Bis 2025 wollen die SWM so viel Ökostrom in eigenen Anlagen erzeugen, wie ganz München verbraucht. München wird damit weltweit die erste Millionenstadt sein, die dieses Ziel erreicht. Einen wichtigen Beitrag hierzu wird die Windenergie liefern. Wenn alle bereits angestoßenen Projekte realisiert und vollständig in Betrieb sind, verfügen die SWM über eine Erzeugungskapazität von über 3,5 Milliarden kWh Ökostrom in eigenen Anlagen. Das entspricht bereits rund 50 Prozent des Münchner Stromverbrauchs. 

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