Holzhackschnitzel

Wärme aus Energieholz

Auf Kurzumtriebsplantagen (KUP) in Brandenburg baut Vattenfall schnell wachsendes Energieholz zur Strom- und vor allem Wärmegewinnung an. Im Winter ist hier Erntezeit. Noch bis Ende März 2018 fahren Feldhächsler über die Äcker, die sich rund um die Hauptstadt bis hin nach Westpolen befinden. In Form von Holzhackschnitzeln kommt die Biomasse im Berliner Heizkraftwerk Märkisches Viertel zum Einsatz. Ein Film zeigt den Weg vom Feld bis in den Feuerraum.

Glienick bei Zossen. Zügig arbeitet sich der Häcksler durch die dicht bepflanzten Reihen an Pappeln, die auf knapp 8 Hektar akkurat neben- und hintereinander in die Höhe ragen.

Die rund 80.000 Bäume – im Schnitt einer pro Quadratmeter – sind innerhalb von vier Jahren seit ihrer Pflanzung bis zu sieben Meter in die Höhe geschossen. Um sie alle zu ernten und zu verwertbaren Hackschnitzeln zu schreddern, braucht die Maschine gerade mal knapp einen Tag. Das Holz aus Brandenburg wird anschließend im Berliner Biomasse-Heizkraftwerk Märkisches Viertel in Strom und vor allem Wärme umgewandelt.

Alleine die Fläche in Glienick liefert so viel grüne Wärme wie benötigt wird, um fast 100 Haushalte mit einer Durchschnittsgröße von 70m2 ein Jahr lang beheizen zu können.

Geschreddertes Energieholz

Geschreddertes Energieholz fertig zum Verladen. Foto: Vattenfall

Holz ist der älteste Brennstoff, der von der Menschheit zur Wärmegewinnung eingesetzt wird. Auf sogenannten Kurzumtriebsplantagen (KUP) pflanzt Vattenfall genau zu diesem Zweck seit 2010 Energiehölzer an. Dabei handelt es sich um schnellwachsende Baumarten wie Pappeln, Weiden oder Robinien. Sie zeichnen sich durch einen starken Wiederaustrieb nach der Ernte aus, denn der Wurzelstock verbleibt im Boden.  Konkret bedeutet das, dass die Äcker nur einmal bepflanzt werden müssen, um danach alle drei bis fünf Jahre geerntet werden zu können. Dies ermöglicht eine besonders extensive Bewirtschaftung der Flächen bei gleichzeitig geringem Aufwand.

Energieholz mit ökologischen Vorteilen

Glienick ist einer von insgesamt 130 KUP-Standorten in Brandenburg und Westpolen. Gerade für die sandigen Böden im Berliner Umland und die in der Region bekannte Gefahr einer Trockenheit im Frühsommer sind Pappeln die Baumart der Wahl. Rund 10.000 Stecklinge werden je Hektar angepflanzt. Daraus wachsen jedes Jahr rund 10 Tonnen Holz. Der Energieholzanbau bringt viele ökologische Vorteile mit sich: Es ist nur anfänglich bei der Etablierung ein sehr geringer Einsatz von Pflanzenschutzmittel notwendig. Eine mineralische Düngung erfolgt nicht. Die extensive Bewirtschaftung mit langer Bodenruhe wirkt sich langfristig positiv auf die Qualität und Ertragskraft der Ackerflächen aus. Gleichzeitig wird durch den Humusaufbau dauerhaft CO2 gebunden und fixiert.

Wiesestück als Blühstreifen mit buten Blumen

Da frühestens alle drei Jahre geerntet wird, bieten die KUPs zudem einen Lebensraum für viele Arten der Tierwelt. Im Frühjahr werden beispielsweise Blühstreifen angelegt, die Insekten und anderen Tieren wichtigen Lebensraum bieten und die Artenvielfalt fördern. Die Bodenruhe dient zudem dem Humusaufbau und damit der Ertragskraft des Bodens.

Energieholz für das Märkische Viertel

Vattenfall betreibt insgesamt über 2.000 Hektar an KUPs. Davon befinden sich 1.600 Hektar in Deutschland und weitere 400 Hektar in Westpolen. Die Holzhackschnitzel werden als Brennstoff im Biomasse-Heizkraftwerk Märkisches Viertel zur Produktion von Strom und Wärme eingesetzt. 

Weitere Blogbeiträge

Lauter Bäume und doch kein Wald


Mehr Informationen

Heizperiode historisch früh beendet — CO2-Emissionen leicht gesunken

Der CO2-Ausstoß reduzierte sich im Vergleich zum Vorjahr um etwa 20 Prozent.

Lesen Sie den gesamten Artikel

Aufbau von Energieresilienz angesichts des Klimawandels

Wie wirkt sich der Klimawandel auf den Energiesektor aus? 

Lesen Sie den gesamten Artikel

Meilenstein für Berlins Klimaziele: Grundsteinlegung für "Reuter Sustainable Heat and Power"

Feierlicher Baubeginn der industriellen Großwärmepumpe und einer Gegendruck-Dampfturbine.

Lesen Sie den gesamten Artikel