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Projekt MANEO – für Vielfalt, Akzeptanz, Toleranz
Jedes Jahr am 17. Mai ist der internationale Tag gegen Homophobie und Transphobie. Dies nehmen wir zum Anlass und sprechen mit Bastian Finke, Gründer des schwulen Anti-Gewalt-Projektes MANEO, das von Vattenfall unterstützt wird.
Wofür steht das Projektes MANEO? Ein Besuch beim Gründer des Projektes MANEO Bastian Finke führt mitten in den Schöneberger Kiez, direkt am Nollendorfplatz. Wir durchqueren das gemütliche Café des Projektes und kommen in seinem Büro ins Gespräch:
Bastian Finke, Gründer des schwulen Anti-Gewalt-Projektes MANEO und Organisator der Kampagne Kiss Kiss Berlin
Gegen Rassismus und Homophobie
Am 17. Mai ist der internationale Tag gegen Homophobie und Transphobie. An diesem Tag im Jahr 1990 hat die Weltgesundheitsorganisation WHO Homosexualität von der Liste der psychischen Erkrankungen gestrichen. „Das ist noch gar nicht so lange her und zeigt, in welchem gesellschaftlichen Umfeld wir uns bewegen. Die Zeitspanne ist also nicht ohne Hintersinn gewählt“, erklärt Bastian Finke.
MANEO will mobilisieren, aktivieren und Engagement fördern. Dabei geht es nicht nur um Homophobie. Das Projekt steht für gesellschaftliche Vielfalt, Akzeptanz, Toleranz und Gleichberechtigung. „Also eigentlich für die Grundprinzipien unserer Demokratie. Wir wollen explizit ein Zeichen gegen jede Form von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit setzen“, sagt Bastian Finke.
Party, Kiss-In und Kuchen
Die Kampagne setzt sich aus drei Säulen zusammen: Partys, deren Einnahmen teilweise als Spende an MANEO gehen, ein Kiss-Inn am 17. Mai und den Anschnitten von Regenbogenkuchen. „Wenn wir mit Menschen darüber reden, müssen wir immer berücksichtigen, wo wir sie antreffen und wie“, sagt Bastian Finke. „Wir suchen Formen von Zugängen, die leicht zu verdauen sind. Liebe geht durch den Magen. Wir möchten ein schwieriges Thema leicht servieren. Das klappt über einen Regenbogenkuchen wunderbar.“
Auch in diesem Jahr gibt es sie wieder die „Kiss Kiss Berlin - Regenbogenkuchen“. An zehn ausgewählten Orten und mit Kooperationspartner*innen werden wieder die berühmten Regenbogenkuchen angeschnitten. Mit dabei sind in diesem Jahr wieder unter anderem das Abgeordnetenhaus von Berlin und das Rote Rathaus. Viele Berliner Hotels und Cafés unterstützen in diesem Jahr wieder die Aktionen von MANEO.
Maneo // Newsletter #29 // März/April 2019
MANEO unterstützt Kooperationspartner bei Initiativen. So auch das Diversity Netzwerk Vattenfall. Diese Hilfe, das Empowerment, sei eine elementare Tätigkeit des Projektes sagt Bastian Finke: „Ich denke, es ist ein tolles Zeichen in Unternehmen hinein, um Menschen aufmerksam auf das Thema und auch auf uns zu machen. Das, was wir hier in Berlin als schwules Anti-Gewalt-Projekt machen, ist keine Selbstverständlichkeit.“
Das Café Maneo am Nollendorfplatz in Berlin Schöneberg
Berlin ist positives Beispiel
„Mit Kooperationen werben wir natürlich auch für uns und zeigen zudem, was es alles gibt“, erläutert Bastian Finke. So ist Berlin das einzige Bundesland mit hauptamtlichen Ansprechpartnern bei der Polizei, Staatsanwaltschaft und der Bundespolizei Direktion Berlin für Lesben, Schwule, Bi- und Transpersonen (LSBT). „Hier wird Gewalt und Diskriminierung erst genommen. Hier kann man sich engagieren. Man ist nicht allein. Das soll Mut machen und auch, das ist mein Hoffen, in die Institutionen oder Unternehmen wie Vattenfall, die an Aktionen teilnehmen, hinein wirken.“
Selbstbehauptung stärkt Lebensgefühl
Bastian Finke hofft, dass sich so Menschen zusammenfinden, die für ihre Identität einstehen. „Wir kennen aus dem Sport und anderen Bereichen, dass die Förderung von Selbstbehauptung und Selbstwert, auch immer zur Folge hat, dass das eigene Ich gestärkt wird und damit auch das Lebensgefühl und das Dasein verbessert.“ Jeder könne in den Dialog gehen, sich engagieren, einfach etwas machen. Egal was.
Über das Projekt Maneo
Das Projekt MANEO gibt es seit 1990. Es ist das älteste schwule Anti-Gewaltprojekt seiner Art in Deutschland und wird von der Berliner Senatsverwaltung teilgefördert.
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Vier Kernbereiche umfassen die Tätigkeitsfelder: Die Opferhilfeberatung, das Erfassen von Gewalttaten, Gewaltprävention und die Förderung von bürgerlichem Engagement sowie der ehrenamtlichen Mitarbeit. Letztere ermöglicht die vielen Aktionen und Initiativen, mit denen das Projekt immer wieder das Thema Homophobie ins Gespräch bringt. |
Zu den Aktionen gehören auch die Ausgabe von Blumensamen („für ein buntes Berlin“) und Veranstaltungen in Berliner Clubs. Mit den Aktionen will MANEO als Organisator ein sichtbares Zeichen gegen Rassismus, Homophobie, Transphobie, gegen jede Form von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, damit für gesellschaftliche Vielfalt, Gleichstellung, Toleranz und Respekt setzen.