Vattenfall Wärme Berlin reicht Transformationsplan für die Wärmewende ein

Mitte Mai hat Vattenfall beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) einen sogenannten Transformationsplan für die Wärmewende eingereicht. Das umfangreiche Dokument zeigt auf, mit welchen Technologien und Anlagen Vattenfall sein Berliner Fernwärmegeschäft dekarbonisieren will.

Christian Feuerherd, Vorstandsvorsitzender der Vattenfall Wärme Berlin AG

“Unser Ziel ist klar: Wir wollen bis zum Jahr 2030 aus der Kohle aussteigen und bis 2040 Klimaneutralität erreichen”, sagt der Vorstandsvorsitzende der Vattenfall Wärme Berlin Christian Feuerherd. “Dafür packen wir die Transformation unseres Wärmegeschäfts entschieden an.” Auf der Grundlage des Transformationsplans erstellt Vattenfall aktuell zudem einen sogenannten Dekarbonisierungsfahrplan, der nach dem Berliner Klimaschutz- und Energiewendegesetz Ende Juni auch dem Berliner Senat vorgelegt werden wird.

Vattenfall baut bei der Wärmewende auf einen Technologie-Mix aus Power-to-Heat, Abwärmenutzung durch Großwärmepumpen, Wärmespeicherung, nachhaltige Biomasse, Wärme aus thermischer Abfallverwertung, mögliche Geothermie-Potenziale sowie moderne Gaskraftwerke, die “wasserstoff-ready” geplant werden. “Klar ist: Die Technologien zur Wärmewende sind überwiegend bereits vielfach vorhanden und erprobt. Jetzt geht es um die zügige Umsetzung in der Praxis”, so Marko Voß, Leiter der Systementwicklung und verantwortlich für den Plan. “Dabei setzen wir auch auf die Unterstützung der Politik – etwa durch schnellere Plan- und Genehmigungsverfahren.”

Die notwendigen Investitionen von mehr als zwei Milliarden Euro in neue Technologien und Anlagen bis 2030 wird Vattenfall nicht alleine stemmen müssen: Der Transformationsplan ist die Grundlage für Fördermittel aus der Bundesförderung effiziente Wärmenetze, aus dem Vattenfall für den Umbau des Wärmegeschäftes Fördergelder beantragen kann. Dieses ist aktuell mit insgesamt drei Milliarden Euro dotiert – Vattenfall plant daraus mit einem dreistelligen Millionenbetrag.

“Klar ist: Heizung und warmes Wasser sind menschliche Grundbedürfnisse des täglichen Lebens, die in der Erzeugung bislang noch einen beträchtlichen CO2-Fußabdruck hinterlassen”, so der Vorstandsvorsitzende der Vattenfall Wärme Berlin. “Die Energie- und Wärmewende ist deshalb keine Option, sondern unsere gemeinsame Verpflichtung. Unser Transformationsplan nimmt die Dekarbonisierung deshalb als systematischen Ansatz inklusive Wärmeerzeugung, Sektorenkopplung und Netze in den Blick und stellt so die Weichen für eine klimafreundliche, unabhängige und sichere Wärmeversorgung der Zukunft.”

In Berlin betreibt Vattenfall das größte Stadtwärmenetz Westeuropas mit rund 1,4 Millionen angeschlossenen Wohneinheiten. Mehr als 2.000 Kilometer Trassenleitungen versorgen diese mit 80 bis 135°C heißem Wasser, das in den Häusern in Nutzwärme für Heizung und Gebrauchswarmwasser umgewandelt wird.

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