Mehr Tempo beim Klimaschutz
Unser Ziel ist es, 2040 klimaneutral zu sein. Der Umbau der Berliner Kraftwerke ist dabei die erfolgskritische Größe.
Wir setzen uns neue und besonders strenge Klimaschutz-Ziele. Wir möchten bis 2040 vollständig klimaneutral arbeiten und damit alle Voraussetzungen erfüllen, um die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen. Das hat deutliche Auswirkungen auf die Ziele in Berlin. Dazu sprach Joachim Fahrun von der Berliner Morgenpost mit unserer Berliner Wärmechefin Tanja Wielgoß.
Der folgende Artikel erschien am 20. September 2021 zuerst in der Berliner Morgenpost.
Vattenfall macht beim Klimaschutz mehr Tempo
Der in Berlin stark vertretene schwedische Energiekonzern Vattenfall hat seine Klimaschutzziele noch einmal verschärft. Das hat Folgen für die Vattenfall-Kraftwerke in der deutschen Hauptstadt.
Nach den Worten der Vorstandschefin Anna Borg habe der Konzern seine CO2-Emissionen gegenüber 2017 bereits um fast 40 Prozent reduziert und habe diese Marke zehn Jahre früher als geplant erreicht. „Jetzt werden wir unseren Weg beschleunigt fortsetzen“, kündigte die Vattenfall-Chefin an. Das Unternehmen wolle seine Emissionen für den Zeitraum von 2017 bis 2030 um über 77 Prozent senken. „Wir verpflichten uns außerdem zur Klimaneutralität bis 2040, was bedeutet, dass wir bis 2040 in unserer gesamten Wertschöpfungskette Netto-Null-Emissionen erreichen werden“, sagte Borg. Man wolle auch das Know-how und die Marktposition nutzen, um Kundinnen und Kunden und Zulieferer bei der Senkung von Emissionen zu unterstützen, sagte Borg. Daher habe Vattenfall auch für unsere Lieferanten von Waren und Dienstleistungen ein Ziel für die Emissionssenkung um 50 Prozent gesetzt.
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Der Kraftwerksstandort Reuter West mit der Simulation des Heißwasserspeichers
Für den Klimaschutz in Berlin sind die neuen Ziele von Vattenfall eine wichtige Nachricht, denn die Schweden betreiben die meisten Kraftwerke und das mit Abstand größte Fernwärmenetz der Stadt. Die Schweden wollen bis 2030 in den beiden letzten Berliner Kohleheizkraftwerken Moabit und Reuter-West auf Kohle verzichten und auf eine Kombination aus Biomasse, Wärmepumpen, Power-to-Heat und Erdgas umsteigen. Power-to-Heat bedeutet, dass aus Ökostrom Wärmeenergie gewonnen wird. Zudem soll dem Stromnetz, das Vattenfall an das Land Berlin verkauft hat, künftig die vierfache Menge an Solar- und Windenergie zur Verfügung gestellt werden. Die Zahl der Ladestationen für Elektroautos soll um das 25-fache steigen.
Tanja Wielgoß, die Vorstandsvorsitzende der Vattenfall Wärme Berlin AG, hob die große Bedeutung des Berliner Standortes für den gesamten Konzern hervor. „Für das Erreichen des Ziels ist das Wärmegeschäft in Berlin erfolgskritisch, da wir die größten Veränderungen erreichen müssen“, sagte die Managerin, die vor ihrem Wechsel zu Vattenfall die Berliner Stadtreinigung geführt hatte. „Bis 2030 steigen wir aus der Steinkohlenutzung aus, bis 2040 werden wir klimaneutral. Das erfordert den nahezu vollständigen Umbau unseres Erzeugungsportfolios“, sagte Wielgoß. Diese Aufgabe verlange Höchstleistungen von den aktuellen und künftigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
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