Dezentrale Energielösung: Bundeswehr verabschiedet sich von der Steinkohle

Die Vattenfall Energy Solutions GmbH hat für ihren ersten Kunden in Bayern am Bundeswehr-Standort Altenstadt am Lech ein innovatives dezentrales Versorgungskonzept entwickelt: Biogasanlage und drei moderne Niedertemperaturkessel sollen bereits in der kommenden Heizperiode das Kasernengelände mit Wärme versorgen. Das umweltschonende System mit einer Gesamtleistung von fünf Megawatt löst die letzte Steinkohleheizung der Bundeswehr ab und vermeidet jährlich rund 3.000 Tonnen CO2.

Die Kooperation mit der Bundeswehr im bayerischen Altenstadt am Lech ist der erste Meilenstein des Ausbaus der dezentralen Energieversorgung in Süddeutschland, den die Vattenfall Energy Solutions GmbH im Herbst vergangenen Jahres verkündet hatte. Das innovative Versorgungskonzept umfasst die vorrangige Wärmenutzung über eine bereits bestehende Biogasanlage sowie die Errichtung eines Heizhauses auf dem Nachbargrundstück, das mit drei erdgasbetriebenen Heizkesseln für Spitzenlasten im Winter ausgestattet wird. Die Baugenehmigung liegt inzwischen vor; Baubeginn ist voraussichtlich Ende August. Das Gebäude wird in CO2-armer Holz-Hybrid-Weise erbaut und passt sich hinsichtlich Form und verwendeter Materialien den regionalen bayerischen Besonderheiten an. Das Dach des Heizhauses erhält zudem eine 14 kWp Photovoltaikanlage, die mit geschätzten 14.000 kWh* pro Jahr einen Teil des Eigenstrombedarfs des Heizhauses deckt. 

(*In der ursprünglichen Version hatte sich ein Fehler eingeschlichen. Die angegebenen 67.000 kWh beziehen sich auf den Strombedarf des Heizhauses und werden anteilig über die PV-Anlage mit 14.000 kWh/Jahr gedeckt.)

Christian Feuerherd, Geschäftsführer der Vattenfall Energy Solutions GmbH, erklärt: „Vattenfall hat sich dazu verpflichtet, innerhalb einer Generation eine Energieversorgung ohne fossile Brennstoffe zu ermöglichen. Wir freuen uns sehr, dass wir die Bundeswehr von unseren innovativen Lösungen überzeugen konnten und unterstützen sie dabei, auf eine umweltschonende Wärmeversorgung umzusteigen. Dabei sind wir besonders dankbar für die sehr gute Zusammenarbeit mit Unternehmern vor Ort, durch die wir zur lokalen Wertschöpfung beitragen: Einerseits mit dem Einkauf von in der Nachbarschaft erzeugter Biowärme und andererseits durch das Pachten eines Privatgrundstücks für das neue Heizhaus.“

Jürgen Bertelsbeck, Ingenieur für Wärmeversorgung im Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr in München: “Die Kooperation mit zivilen Unternehmen ist neben den vielen Erneuerbare-Energien-Projekten im Eigenbetrieb ein wichtiger Baustein für das Erreichen unserer Klimaziele. Das Projekt in Altenstadt wird den ohnehin schon überdurchschnittlichen Anteil regenerativer Energieträger an der Wärmeversorgung der Bundeswehr in Bayern weiter erhöhen.“ 

Die Vattenfall Energy Solutions GmbH hat in Berlin und Hamburg bereits über 340 dezentrale Energieerzeugungsanlagen mit insgesamt rund 200 MW Leistung in Betrieb genommen und baut ihr Contracting-Geschäft sukzessive auch bundesweit aus. Vattenfall übernimmt hierbei die Installation, Betriebsführung und kaufmännische Abwicklung auf eigene Rechnung. An vielen Standorten können inzwischen Eigentümer, Bewohner und Gewerbemieter auch die Möglichkeit nutzen, den umweltfreundlichen, vor Ort erzeugten Mieterstrom zu beziehen.

Jürgen Bertelsbeck im Interview im Vattenfall Newsroom

Ihre Ansprechpartner für weitere Informationen:

Julia Klausch, julia.klausch@vattenfall.de
Vattenfall GmbH, Media Relations & Editorial Germany,
Telefon +49 30 8182 2324

Jürgen Bertelsbeck, juergenbertelsbeck@bundeswehr.org
Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr Kompetenzzentrum Baumanagement München 
Telefon + 49 89 1249 2133

 

Mehr Informationen

Wärmebild einer Personengruppe

Von Gigabytes zu Megawatt: Darum ist Restwärme ein heißeres Thema denn je

Nachhaltige Wärmeerzeugung durch Nutzung von Restwärme von U-Bahn-Stationen und Rechenzentren

Lesen Sie den gesamten Artikel
Männerhand dreht an Heizkörperthermostat

Heizperiode historisch früh beendet — CO2-Emissionen leicht gesunken

Der CO2-Ausstoß reduzierte sich im Vergleich zum Vorjahr um etwa 20 Prozent.

Lesen Sie den gesamten Artikel
vlnr: Manja Schreiner, Kai Wegner, Dr. Robert Habeck, Christian Feuerherd, Vanessa Bauch, Simens Energy; Stephanie Otto, Prof. Christoph Donner

Meilenstein für Berlins Klimaziele: Grundsteinlegung für "Reuter Sustainable Heat and Power"

Feierlicher Baubeginn der industriellen Großwärmepumpe und einer Gegendruck-Dampfturbine.

Lesen Sie den gesamten Artikel