Wind - Sonne - Speicher: Vattenfall errichtet erstes Vollhybrid-Kraftwerk für erneuerbare Energien
Vattenfall wird sein erstes Vollhybrid-Kraftwerk zur Erzeugung und Speicherung erneuerbarer Energien in der Region Goeree-Overflakkee in der Provinz Süd-Holland rund 50 Kilometer südwestlich von Rotterdam errichten.
Das Unternehmen hat jetzt hierfür die Investitionsentscheidung für den Bau einer Freiflächen-Photovoltaikanlage und eines Batteriespeichers am Standort seines Onshore-Windprojekts „Haringvliet“ getroffen. Das Investitionsvolumen für die Solaranlage und den Speicher beläuft sich zusammen auf 35 Mio. Euro.
Die Investitionsentscheidung für den Onshore-Windpark Haringvliet hatte Vattenfall bereits im November 2018 getroffen (Höhe: 26 Mio. Euro), hier laufen die Bauvorbereitungen bereits. Sobald die Windturbinen errichtet sind, beginnt der Bau der Solaranlage. Daran anschließend werden die Batteriecontainer aufgestellt. Das Unternehmen rechnet damit, die komplette Anlage in der zweiten Jahreshälfte 2020 in Betrieb nehmen zu können.
Der „Energiepark Haringvliet Zuid“ ist das erste Projekt, bei dem Vattenfall die Energieträger Wind und Sonne zusammen mit einem Speicher kombiniert. Das Vollhybrid-Kraftwerk besteht aus sechs Nordex-Windenergieanlagen mit einer installierten Leistung von 22 Megawatt (MW), einer 30 Hektar großen Freiflächen-Photovoltaikanlage (38 MW, damit zugleich Vattenfalls bisher größtes Solarprojekt) und einem Batteriespeicher (12 MW). Die BMW-Batterien sind in 12 handelsüblichen Seecontainern untergebracht.
Effizientere Nutzung der Netzinfrastruktur, mehr Flexibilität
Hierzu sagt Claus Wattendrup, Leiter des Geschäftseinheit Solar & Batteries bei Vattenfall: „Vattenfall will innerhalb einer Generation ein fossilfreies Leben ermöglichen und Hybridkraftwerke sind für uns ein wichtiger Baustein in Richtung 100% fossilfreier Energieerzeugung. Die sich gut ergänzenden Erzeugungsprofile von Wind und Solar verringern die Belastung des Stromnetzes gegenüber einer einzigen Erzeugungstechnologie. Hybrid-Anlagen sorgen für weniger ausgeprägte Spitzen und wir sehen insgesamt weniger Zeiten ohne Erzeugung. Das führt zu einer effizienteren Nutzung der Netzinfrastruktur. Darüber hinaus verringern sich die Kosten für den Netzanschluss im Vergleich zu Stand-alone-Anlagen deutlich. Damit sinken die Kosten für erneuerbaren Strom und davon profitieren am Ende die Kunden.“
Die Batterie sorgt zudem für deutlich mehr Flexibilität der Hybrid-Anlage. „Neben der Energieerzeugung können wir auch Netzdienstleistungen wie beispielsweise Regelenergie bereitstellen. Darüber hinaus kann die Batterie helfen, Vorhersageungenauigkeiten bei der Erzeugung von wetterabhängigem erneuerbarem Strom auszugleichen“, so Wattendrup.
Hybrid-Kraftwerke für den Energiestandort Deutschland
Das Know-how aus dem Projekt „Energiepark Haringvliet Zuid“ kann der Energiewende in Deutschland dienen. „Wir sammeln wichtige Erfahrungen, die wir auch hierzulande nutzen wollen“, so Wattendrup. Die Anlage kann beispielgebend sein für die weitere, technisch effiziente Entwicklung und den Ausbau der erneuerbaren Energien zur Erreichung der deutschen Klimaziele. „Wir glauben, dass sich Skaleneffekte, über die wir in diesem Zusammenhang reden, sehr positiv auf die Wirtschaftlichkeit solcher Anlagen auswirken.“ Ab 2020 könnten große Solar-, Wind- und Hybridkraftwerke ohne jegliche Förderung in Deutschland realisiert werden. Das eröffnet auch Perspektiven für die deutschen Kohlereviere. Die Nachnutzung bergbaulicher Flächen bietet große Potenziale für Photovoltaik und Wind. Dies ist ein Ergebnis des Berichts „Erneuerbare Energien-Vorhaben in den Tagebauregionen“, der im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums erstellt wurde.
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