Energieholzernte 2020

Auf Brandenburgs Äckern wächst das Energieholz für eine nachhaltige Wärmeversorgung

2015 in Stahnsdorf angelegte Kurzumtriebsplantage wird erstmals abgeerntet.

Vattenfall setzt auf den Anbau regionaler Biomasse und will in diesem Segment weiter wachsen. Innerhalb einer Generation möchte das Unternehmen eine komplett fossilfreie Energieversorgung ermöglichen. Biomasse spielt dabei eine wichtige Rolle. Die Energy Crops GmbH, ein Tochterunternehmen der Vattenfall Wärme Berlin, schließt jetzt die Erntesaison auf ihren Kurzumtriebsplantagen (KUP) ab. Insgesamt betreibt das Unternehmen in Kooperation mit den Landwirten der Region rund 2.000 Hektar „Energiewald“. Langfristig und nachhaltig wird hier der Nachschub von Holzbrennstoffen für eine CO2-freie Wärme- und Stromversorgung in Berlin produziert. Etwa ein Viertel der Flächen wurde in diesem Jahr geerntet.

KUP-Ernte Mähtraktor

Ernte des schnellwachsenden Holzes auf der Kurzumtriebsplantage

Heute verrichtete die Erntemaschine in Stahnsdorf ihre Arbeit. Auf einer Fläche von fünf Hektar waren hier vor fünf Jahren 50.000 Pappelstecklinge gepflanzt worden. Die so angelegte Energieholz-Plantage ist nun zum ersten Mal erntereif und liefert rund 200 Tonnen Holzhackschnitzel. Sie werden in das Berliner Biomasseheizkraftwerk Märkisches Viertel transportiert. Allein die in Stahnsdorf geerntete Fläche liefert genug grüne Wärme, um etwa 50 Haushalte ein Jahr lang zu beheizen.

Grafik KUP - Grüne Wärme

Energie aus eigenem Anbau (Grafik: Energy Crops GmbH)

Dr. Jan Grundmann, Geschäftsführer der Energy Crops GmbH, zeigt sich zufrieden mit der Ernte und der Geschäftsentwicklung seines Unternehmens: „Unser Konzept ist aufgegangen. Die Energiewälder entwickeln sich gut, die überwiegend eingesetzte Baumart Pappeln und vereinzelt Weiden bringen die erwarteten Erträge, auch wenn wir trockenheitsbedingte Ertragseinbußen hinnehmen mussten. In der Kooperation mit den Landwirten haben wir eine win-win-Situation geschaffen. Insbesondere Standorte mit weniger guten Ertragserwartungen finden mit dem Energieholzanbau eine wirtschaftliche Alternative. Und im Gegenzug erhalten wir einen effizienten und äußerst nachhaltigen Bioenergieträger.“

Die KUP-Pflanzungen mit schnell wachsenden Baumarten sind in der Regel auf eine Dauer von rund 20 Jahren angelegt. Die Ernte erfolgt alle drei bis fünf Jahre. Den Landwirten eröffnet sich damit ein neues Geschäftsfeld, das vor allem für ertragsschwächere Felder eine wirtschaftliche und ökologisch sinnvolle Variante bietet. Die extensive Bewirtschaftungsweise von Kurzumtriebsplantagen schont die Böden und führt zu einer hohen Biodiversität auf den Äckern. Der Einsatz von Dünger und Pflanzenschutzmitteln ist äußerst gering. Bodenruhe und Humusaufbau verbessern die Bodenqualität. Und aufgrund der extensiven Bewirtschaftung wird ein Energiewald vielerorts auch schnell zum ökologischen „Paradies“, in dem sich Eidechsen, Hasen, Rehe und Vögel wohl fühlen.

Die Energy Crops GmbH ist heute bereits größter Erzeuger von Energieholz vom Acker in Brandenburg und Marktführer in Deutschland. Ihre Anbauflächen für den schnell nachwachsenden Rohstoff befinden sich vorrangig in Brandenburg (ca. 1.700 Hektar) und Westpolen (ca. 300 Hektar). Der Anbau der Hölzer ist besonders energieeffizient. Wenig Energie ist notwendig, um den Biomasse-Brennstoff in Form von Holzhackschnitzeln zu produzieren, der die klimaneutrale Erzeugung von Wärme und Strom ermöglicht.

Energy Crops GmbH: Energie aus eigenem Anbau (PDF)

 
Ihr Ansprechpartner für weitere Informationen:

Olaf Weidner, olaf.weidner@vattenfall.de
Vattenfall GmbH, Media Relations Germany

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