Vattenfall stellt ambitionierten Plan vor, um Londons Gebäuden ohne fossile Brennstoffe zu heizen

Vattenfall hilft Londonern dabei, von Gaskesseln auf ein Wärmenetz umzusteigen. Die CO2-Emissionen, die durch das Heizen von Gebäuden entstehen, können um bis zu 90 Prozent gesenkt werden, wenn das Wärmenetz ausgebaut ist.

Heizen ist für ein Drittel der britischen Treibhausgasemissionen verantwortlich. Zum Heizen von über 25 Millionen Haushalten werden noch immer fossile Brennstoffe genutzt. Dies möchte Vattenfall ändern. Das Unternehmen plant, noch in diesem Jahr mit dem Bau eines neuen Wärmenetzes im Südosten Londons zu beginnen. In nur zwei Jahren sollen Gebäude der ersten Kunden mit Wärme versorgt werden.

Das Wärmenetz wird in mehreren Phasen ausgebaut. Mit der Erschließung weiterer CO2-armer und fossilfreier Wärmequellen für das Netz können nach und nach bis zu den 2030er Jahren rund 75.000 Haushalte versorgt werden.

Die Arbeiten für die erste Phase sollen noch in diesem Jahr beginnen und die ersten Gebäude bis 2024 angeschlossen sein. Die Wärme wird aus der Abfallverwertungsanlage des Unternehmens Cory Riverside gewonnen. 

Einsparung von 4,8 Millionen Tonnen CO2

Der weitere Ausbau des Wärmenetzes ist geplant. Bis zu den 2040er Jahren könnte das Netz ein Gebiet mit einem Radius von dreißig Meilen versorgen und damit Flächen im Osten Londons beheizen, die mehr als einer halben Million Haushalte entsprechen. Über einen Zeitraum von 20 Jahren könnten die CO2-Emissionen nach den Berechnungen von Vattenfall so um 4,8 Millionen Tonnen reduziert werden.

„Wir müssen im großen Maßstab denken, wenn es darum geht, die Emissionen zu reduzieren, die beim Heizen entstehen. Und zwar in einer Dimension, die für Metropolen wie London angemessen ist", sagt Mike Reynolds, Managing Director bei Vattenfall Heat UK. Fernwärme ist die beste Option für Verbraucher in städtischen Gebieten. „Sie liefert CO2-arme Wärme am preiswertesten, und sie ist zuverlässig und nicht anfällig für dramatische Energiepreisentwicklungen.“

Das Wärmenetz wäre das größte im Vereinigten Königreich und könnte die Emissionen im Vergleich zu einzelnen Gaskesseln, die in jedem Haus installiert sind, um bis zu 90 Prozent senken. Ermöglicht wird das Projekt dank der Förderung durch das Heat Networks Investment Project (HNIP) der Regierung, die im vergangenen Jahr an das Abfallwirtschaftsunternehmen und Vattenfall-Partner Cory vergeben wurde.

Die meisten der 3,5 Millionen Londoner Haushalte und Tausende von Geschäftsgebäuden werden mit fossilen Brennstoffen beheizt. Es gibt jedoch zahlreiche andere Quellen für saubere Wärme, z. B. das Erdreich, Wasser oder Abwärme aus industriellen Prozessen.

Eine zweite Anlage – neben der bestehenden – wird bis zum nächsten Jahrzehnt weitere 10.500 Haushalte versorgen können. Und diese Art der Wärmeversorgung muss nicht auf London beschränkt bleiben. Groß angelegte Wärmenetze können auch in anderen Städten errichtet werden und sind die kostengünstigste Form des CO2-armen Heizens in städtischen Gebieten.

Vattenfall versorgt bereits 1,9 Millionen Kunden in Berlin, Uppsala, Amsterdam und anderen Städten mit Wärme, was beweist, dass diese Art von Projekten stadtweit möglich ist und auch in städtischen Gebieten im Vereinigten Königreich gut funktionieren wird.  Durch die Zusammenarbeit mit Organisationen wie Cory können wir diese Netze in dem Umfang aufbauen, der erforderlich ist, um die Kosten für Gebäudeeigentümer und Verbraucher zu senken, so dass Fernwärme die kosteneffizienteste Methode zur Dekarbonisierung von Wärme in städtischen Gebieten ist.

 

Mehr Informationen

Heizperiode historisch früh beendet — CO2-Emissionen leicht gesunken

Der CO2-Ausstoß reduzierte sich im Vergleich zum Vorjahr um etwa 20 Prozent.

Lesen Sie den gesamten Artikel

Meilenstein für Berlins Klimaziele: Grundsteinlegung für "Reuter Sustainable Heat and Power"

Feierlicher Baubeginn der industriellen Großwärmepumpe und einer Gegendruck-Dampfturbine.

Lesen Sie den gesamten Artikel
Vertragsunterzeichnung mit Innargi v. l.:  Susanne Huneke, Samir Abboud, Christian Feuerherd

Vattenfall Wärme und Innargi erforschen Berliner Geothermiepotenzial

Erdwärmenutzung im Berliner Fernwärmenetz wird technisch und wirtschaftlich analysiert.

Lesen Sie den gesamten Artikel