Offshore Serviceschiff im Einsatz bei den Vattenfall Windparks DanTysk und Sandbank
Offshore Windparks sind Windkraftwerke auf hoher See, die genau wie große Kraftwerke an Land regelmäßig instand gehalten und gewartet werden müssen. Der wesentliche Unterschied besteht jedoch darin, dass die Instandhaltungsarbeiten bei Wind und Wetter mitten auf hoher See erfolgen. Diese Aufgabe übernehmen heutzutage Spezialschiffe, die so konstruiert sind, dass sie die starken Wellenbewegungen und Strömungen der Hochsee ausgleichen können und so ein möglichst sicheres und planbares Arbeiten an den Windturbinen eines Hochseewindparks ermöglichen. Eine dieser so genannten „Service Operation Vessels“ (SOV) ist die „Acta Centaurus“ der niederländischen Reederei Acta Marine. Derzeit macht die Acta Centaurus einen Stop im Hamburger Hafen, bevor sie in den kommenden acht Monaten ihre Arbeit für die Vattenfall Offshore Windparks DanTysk und Sandbank 70 Kilometer vor Sylt aufnehmen wird.
Am 29. Februar heißt es dann „Leinen los“ für die Acta Centaurus, die sich zunächst auf den Weg machen wird zum dänischen Hafen Esbjerg. Hier wird sie für mehrere Tage mobilisiert: Container mit der technischem Ausrüstung, Werkzeugen und Ersatzteilen für die Windenergieanlagen werden verladen und die Servicetechniker gehen hier an Bord. Anfang März nimmt das Spezialschiff dann seine Arbeit auf hoher See auf. Zuerst wird die Acta Centaurus für vier Monate im Offshore Windpark Sandbank arbeiten und anschließend nochmals für vier Monate die Wartungsarbeiten bei DanTysk durchführen. Die gesamte Service-Kampagne soll voraussichtlich bis Oktober dieses Jahres andauern. Bis zu 100 Personen arbeiten in Spitzenzeiten während der kommenden Monate an der Wartung der Windparks im Schichtsystem. Im Rhythmus von jeweils 14 Tagen wird die Acta Centaurus regelmäßig Esbjerg anlaufen, um neues Equipment zu laden und die Serviceteams zu wechseln.
Arbeiten bei 3 Meter Wellenhöhe
Die Acta Centaurus ist eine so genannte „Walk to Work Vessel“. Das mehr als 90 Meter lange Schiff verfügt über eine Gangway, die so konstruiert ist, dass sie die Wellenbewegungen der Nordsee in alle Richtungen ausgleichen kann, so dass ein sicherer Personen-Überstieg vom Schiff auf die Windenergieanlagen auch bei Wellenhöhen von mehr als drei Meter gewährleistet ist. Der Verladekran für schwere Güter verfügt ebenfalls über diesen Ausgleichsmechanismus. Das Schiff bietet Platz für bis zu 120 Personen.
Zum Einsatz der Acta Centaurus sagt Michael Lorenzen, Head of Offshore Operations Germany bei Vattenfall: „Wartungsarbeiten an einem Offshore Windpark sind eine ungleich höhere Herausforderung für Mensch und Technik als vergleichbare Arbeiten an Land. Das raue Nordseewetter spielt dabei eine ganz entscheidende Rolle, besonders im Hinblick auf die Arbeitssicherheit und die Einsatzzeiten der Service-Teams. Geeignete Service-Logistik verbessert die Planbarkeit solcher Einsätze deutlich und wirkt sich insgesamt positiv auf die Verfügbarkeit und damit die Wirtschaftlichkeit von fossilfreien Technologien wie Offshore-Wind aus.“
Fossilfreier Strom für 800.000 Haushalte
Die Offshore Windparks DanTysk und Sandbank liegen 70 bzw. 90 Kilometer westlich der Insel Sylt in der Nordsee. Mit ihren 152 Windenergieanlagen verfügen sie über eine installierte Leistung von insgesamt 576 MW und erstrecken sie sich über ein Gebiet von rund 150 Quadratkilometer (15.000 Fußballfelder). Die jährliche Strommenge, die die beiden Offshore Windparks erzeugen, entspricht rechnerisch dem Jahresverbrauch von gut 800.000 deutschen Durchschnittshaushalten. Im Vergleich zum deutschen Strommix vermeidet die Produktion von fossilfreiem Strom aus den beiden Windparks jährlich CO2-Emissionen von mehr als 900.000 Tonnen. DanTysk und Sandbank sind ein Joint Venture von Vattenfall (51%) und den Stadtwerken München (49%). DanTysk ist seit 2014 in Betrieb, Sandbank seit 2016.
Wind bei Vattenfall
Vattenfall betreibt in seinen Märkten Windparks an Land und auf See sowie Solarparks mit insgesamt rund 6,2 Gigawatt (GW) installierter Leistung und einer jährlichen Stromproduktion von 14 Terawattstunden (TWh). Neben den in Betrieb befindlichen Windparks DanTysk und Sandbank plant das Unternehmen im Projekt „Nordlicht“ 85 km nördlich der Insel Borkum derzeit weitere Offshore-Kapazitäten von 1.600 MW. In Deutschland zählt Vattenfall zu den Pionieren im Bereich Offshore-Wind. Im Jahr 2010 hat das Unternehmen mit den Partnern E.ON und EWE den ersten deutschen Offshore-Windpark „alpha ventus“ in Betrieb genommen.
Ihr Ansprechpartner für weitere Informationen:
Lutz Wiese
Vattenfall GmbH