Pumpspeicher-Projekt in Thüringen erhält Grünes Licht für weitere Planung

Der geplante Neubau des Pumpspeicherwerkes (PSW) PULS im Thüringer Schiefergebirge unweit von Saalfeld durch Vattenfall hat eine wichtige Hürde genommen. Nach umfangreichen Untersuchungen zur Machbarkeit wurde von den Entscheidungsgremien im Unternehmen grünes Licht für die weitere Planung des Vorhabens gegeben. 

„Die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie machen uns Mut, das Projekt PULS weiter voranzutreiben. Mit Hochdruck gehen wir nun die nächsten Schritte an, wohl wissend, dass es noch ein weiter Weg ist, bis eine solch weitreichende Investitionsentscheidung final getroffen werden kann. Wie diese dann ausfällt, hängt letztlich von den regulatorischen Rahmenbedingungen für Pumpspeicher ab. Denn für Investitionen in diesen Größenordnungen braucht es als Grundvoraussetzung eine langfristige Planbarkeit. Dies betrifft nicht nur potenzielle Neubauprojekte, sondern auch unsere Bestandsanlagen, für deren Ertüchtigung wir hohe Summen investieren“, erklärt Benjamin Tupaika, Chef der Wasserkraft-Sparte von Vattenfall in Deutschland.

Im Rahmen der Machbarkeitsstudie wurden bereits zahlreiche Annahmen zu wesentlichen Kenngrößen der Anlage getroffen, zum Beispiel, dass die Nennleistung von PULS bis zu 500 MW betragen kann und wie groß das Ober- und das Unterbecken dimensioniert sein müssten, um die Anlage mit ausreichend Wasser für den jahrzehntelangen Betrieb zu betreiben. Dennoch dient die Studie zunächst nur als Grundlage. Die eigentliche Arbeit beginnt mit der Planungsphase, die  jetzt startet.

Die Erarbeitung der erforderlichen Planungsunterlagen bildet die Grundlage für das Genehmigungsverfahren. Aufgrund der Komplexität des Vorhabens geht Vattenfall derzeit davon aus, das Planfeststellungsverfahren gegen Ende des Jahrzehnts abzuschließen.

Erst nach Abschluss des Genehmigungsverfahrens wird über die Investition entschieden. Diese Entscheidung wird von den regulatorischen Rahmenbedingungen abhängen. Das heißt: Es muss klar sein, dass Vattenfall die Anlage während ihrer jahrzehntelangen Betriebszeit wirtschaftlich betreiben kann.

Das Pumpspeicherwerk Hohenwarte 2 - Luftaufnahme

Pumpspeicher sind langlebige und effiziente Energiespeicher. Hier: der Pumpspeicher Hohenwarte II bei Saalfeld im Thüringer Schiefergebirge, der seit 60 Jahren in Betrieb ist.

Systemdienlichkeit von Speichern berücksichtigen

Den entscheidenden Faktor für die Wirtschaftlichkeit dieser effizienten und langlebigen Form der Energiespeicherung spielen nach wie vor die Netznutzungsentgelte, die Vattenfall für den Betrieb seiner Speicher zahlt. Derzeit wird angesichts steigender Kosten zwischen allen Beteiligten eine Reform der Netzentgelte diskutiert mit dem Ziel, diese in einem verträglichen Rahmen zu halten. Mit einem Vorschlag seitens der Bundesnetzagentur wird in der ersten Jahreshälfte 2026 gerechnet. Vattenfall plädiert dafür, bei dieser Reform die Systemdienlichkeit von Stromspeichern unbedingt zu berücksichtigen und entsprechend zu honorieren.  Dass das Projekt für den europäischen Strommarkt von besonderer Bedeutung ist, zeigt sein Status als „Project of Common Interest“ (PCI) innerhalb des europäischen Verteilnetzes. PCI Projekte sind grenzüberschreitende Infrastrukturprojekte im Energiebereich, die die Energiesysteme der EU-Länder miteinander verbinden und zur Erreichung der energie- und klimapolitischen Ziele der EU beitragen sollen.

Vattenfall ist mit seiner Pumpspeicher-Flotte von 2.700 MW der größte Betreiber von Speicherkraftwerken auf Basis von Wasserkraft in Deutschland – mit dem Potenzial, diese Position weiter zu festigen und auszubauen. Dazu hatte das Unternehmen Ende 2022 vom österreichischen Baukonzern STRABAG die Projektgesellschaft „WSK Puls GmbH“ gekauft, die bis dahin das Vorhaben „Wasserspeicher-Kraftwerk Leutenberg/Probstzella“ unweit von Saalfeld im Thüringischen Schiefergebirge vorangetrieben hat.

Ihr Ansprechpartner für weitere Informationen:

Lutz Wiese
Vattenfall GmbH

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