Vattenfall und LyondellBasell schließen Strompartnerschaft
Vattenfall treibt die Dekarbonisierung industrieller Produktionsprozesse voran. Eine neue Strompartnerschaft („Power Purchase Agreement“, PPA) mit dem Chemiekonzern LyondellBasell sieht vor, dass ab 2028 fossilfreier Strom aus dem Offshore Windpark Nordlicht 1 für die Kunststoffherstellung zur Verfügung steht.
„Mit der Strompartnerschaft mit LyondellBasell setzen wir bei Vattenfall ein starkes Zeichen für unsere langfristige Strategie: Wir wollen nicht nur uns selbst dekarbonisieren, sondern auch unsere Lieferanten, Partner und Kunden dabei unterstützen, ein Leben ohne fossile Energien zu führen“, erklärt Martijn Hagens, Vorstandsmitglied und Leiter des Geschäftsbereichs Märkte bei Vattenfall. Er fügt hinzu: „Unser Ziel ist es, mit unserem fossilfreien Strom ganze Wertschöpfungsketten zu dekarbonisieren und insbesondere der Industrie den Weg zur grünen Transformation zu ebnen.“
Im Detail sieht die Vereinbarung – ein sogenanntes corporate Power Purchase Agreement (cPPA) – vor, Strom mit einer Anschlussleistung von 110 Megawatt aus dem Offshore Windpark Nordlicht 1 über einen Zeitraum von 15 Jahren an den Chemie- und Kunststoffproduzenten LyondellBasell zu liefern – vorbehaltlich der finalen Investitionsentscheidung für das Nordlicht Cluster. Der Windpark Nordlicht 1 wird derzeit rund 85 Kilometer nördlich der Insel Borkum entwickelt. Er soll im Jahr 2028 fertig gestellt und ans Netz angeschlossen werden. Pro Jahr werden von LyondellBasell anschließend rund 450 Gigawattstunden Strom für die Kunststoffherstellung, insbesondere in Wesseling südlich von Köln, bezogen. Dies entspricht umgerechnet dem jährlichen Stromverbrauch von etwa 128.500[1] deutschen Haushalten.
„Fossilfreier Strom aus langfristigen Lieferverträgen ist bei unseren Industriekunden sehr beliebt, da er wettbewerbsfähige Kosten mit der Sicherheit verbindet, dass die gelieferten Strommengen tatsächlich aus erneuerbaren Quellen stammen – inklusive präziser Nachweise zur Art und Herkunft der grünen Energie“, betont Hagens.
Vattenfall entwickelt den Offshore-Windpark Nordlicht 1 in der deutschen Nordsee, der mit 68 Windkraftanlagen eine Gesamtleistung von 980 Megawatt erreicht. Vattenfall hält 51 Prozent der Anteile, während BASF 49 Prozent besitzt. Vattenfall plant, seinen Anteil an der künftigen Stromerzeugung zu nutzen, um Kunden in Deutschland mit fossilfreier Energie zu versorgen.
Strompartnerschaften bieten sowohl Erzeugern als auch Verbrauchern erneuerbarer Energie Investitionssicherheit, stabile Preise und eine breite Risikostreuung – bei gleichzeitig flexibler Vertragsgestaltung. Experten erwarten, dass die Nachfrage nach solchen Partnerschaften zwischen Energieproduzenten und Industrieunternehmen in den kommenden Jahren deutlich zunimmt. Die Deutsche Energie-Agentur (Dena) prognostiziert, dass das Volumen von PPAs bis 2030 in Deutschland auf 192 Terawattstunden ansteigen könnte – genug, um ein Viertel des gesamten Strombedarfs zu decken.
Für chemische Prozesse in Deutschland ist eine zuverlässige und wettbewerbsfähige Versorgung mit sauberer Energie von zentraler Bedeutung. LyondellBasell wird mithilfe des von Vattenfall gelieferten Offshore-Stroms Kunststoffe verschiedenster Art herstellen, die sich in Endprodukten wie Verpackungen, Konsumgütern, Textilien, Baustoffen oder auch Automobilteilen wiederfinden.
[1] basierend auf einem jährlichen Haushaltsstromverbrauch von 3.500 Kilowattstunden: BDEW-Strompreisanalyse Juni 2021
based on an annual household electricity consumption of 3,500 kilowatt hours: BDEW-Strompreisanalyse Juni 2021