Zahlen, Technik, Kosten: Hausbesitzer entscheiden rational über Energiewende-Investitionen

Ob es um Gründe oder Hürden für Investitionen in die Energiewende im eigenen Zuhause geht: Bei den Besitzern von Eigenheimen in Deutschland dominieren vor allem Kostenmotive und rationale Beweggründe. Dies geht aus einer aktuellen Civey-Umfrage im Auftrag von Vattenfall hervor, für die im September 2025 bundesweit 2.500 Eigenheimbesitzer repräsentativ befragt wurden. 

„Viele Menschen sind überzeugt: Klimaschutz und Wirtschaftlichkeit sind keine Gegensätze, sondern gehen Hand in Hand“, fasst Carsten Gerasch, leitender Produktmanager bei Vattenfall, die Ergebnisse zusammen. „Das gilt insbesondere für Energiewende-Investitionen in den eigenen vier Wänden wie Wärmepumpen, PV-Anlagen, Speicher und Wallboxen.“

Infografik: Gründe für Investitionen in Erneuerbare zu Hause

Den Zahlen zufolge nennt eine Mehrheit von 51 Prozent der befragten Hausbesitzer langfristig geringe Kosten als Hauptgrund für Investitionen dieser Art. Für 45 Prozent steht die Unabhängigkeit vom Energiemarkt im Vordergrund. 26 Prozent nennen den Klimaschutz als Motiv, gefolgt von einer erhofften Wertsteigerung der Immobilie sowie staatlichen Förderungen und Zuschüssen (jeweils 25 Prozent). 

„Klar ist: Schon heute ist die Wärmepumpe mit und ohne PV oft auch die wirtschaftlich sinnvollste Lösung“, betont Gerasch. „Und angesichts steigender CO2-Preise und höherer Netzkosten für immer kleinere Gasverteilnetze wird sich dieser Trend künftig weiter verstärken.“ In den mittleren Altersgruppen zwischen 30-49 Jahren ist das Kostenmotiv für Investitionen besonders stark ausgeprägt (57 Prozent). Der leitende Produktmanager von Vattenfall fügt hinzu: „Auch für CO2 müssen wir bezahlen – die Frage ist nur: über Steuern, Zertifikate oder Klimaschäden.“

Infografik zu Hürden beim Umstieg auf Erneuerbare zu Hause

Der Hoffnung auf Kosteneinsparungen in der Zukunft stehen jedoch spürbare Anschaffungskosten in der Gegenwart gegenüber: Für 76 Prozent der befragten Hausbesitzer sind hohe Kosten die größte Hürde, wenn es darum geht, im eigenen Zuhause auf nachhaltige Energie umzusteigen. „Wie bei der Energiewende insgesamt scheuen viele Menschen kurzfristig vor Investitionen zurück, die sich langfristig absolut auszahlen“, erklärt Gerasch. 

Als weitere Hindernisse für häusliche Energiewende-Investitionen folgen zu viel Bürokratie (50 Prozent), bautechnische Hürden (30 Prozent), Handwerkermangel (23 Prozent), Zweifel an neuen Technologien (19 Prozent) sowie keine wahrgenommene Notwendigkeit (17 Prozent). „An erster Stelle steht für uns deshalb eine individuelle vor-Ort-Beratung im Objekt des Kunden, um kritische Fragen frühzeitig zu klären.“

Infografik über die Art der Gespräche zu Hause über die Energiewende

Zu dieser nüchternen Betrachtungsweise passt, dass 43 Prozent der Eigenheimbesitzer angeben, zu Hause werde vor allem sachlich-rational über die Energiewende diskutiert, gefolgt von kostenorientierten (38 Prozent) und technikorientierten (24 Prozent) Gesprächen. „Der Klimawandel kennt keine Verhandlungen“, stellt Gerasch klar. „Er passiert einfach. Deshalb ist eine sachliche Herangehensweise an das Thema aus unserer Sicht absolut sinnvoll – sei es gesellschaftlich oder in den eigenen vier Wänden.“ Lediglich 8 Prozent sprechen emotional über das Thema. 17 Prozent der Befragten sprechen gar nicht über das Thema.

Infografik: Wahrscheinlichkeit des vollständigen Umstiegs auf Erneuerbare zu Hause

Zurückhaltung dominiert derzeit bei der Frage, wie wahrscheinlich es ist, dass Hausbesitzer bereits in den nächsten 5 Jahren vollständig auf erneuerbare Energien (Strom und Wärme) umsteigen: Lediglich 25 Prozent aller Befragten halten dies für sehr oder eher wahrscheinlich; für 60 Prozent ist es eher oder sehr unwahrscheinlich. 15 Prozent sind unentschieden. Es gibt allerdings starke altersmäßige Unterschiede: Während bei den 30-39-jährigen 42 Prozent einen Umstieg in den kommenden 5 Jahren für realistisch hält, ist es bei der über 65-jährigen nur eine Minderheit von 21 Prozent.

Infografik: Wer gibt den Anstoß für Maßnahmen zur Energiewende im eigenen Zuhause

Aus dieser Zögerlichkeit gegenüber einem schnellen Umstieg ergibt sich, dass knapp die Hälfte der Befragten (48 Prozent) keine Person benennen kann, der oder die den Anstoß gibt, im eigenen Zuhause Maßnahmen zur Energiewende zu planen oder umzusetzen. Für 30 Prozent der befragten Hausbesitzer ist der Mann im Haushalt der Treiber für nachhaltige Lösungen; 12 Prozent nennen die Frau. Es folgen externe Fachleute oder Berater (5 Prozent) sowie Kinder (3 Prozent). 

„Wer auch immer das Thema federführend vorantreibt: Inzwischen muss man wirtschaftlich einkalkulieren, dass in 19 Jahren – also 2045 – keine fossilen Brennstoffe mehr erlaubt sind”, gibt Gerasch zu bedenken. Eine Tatsache, die offenbar bereits ein Umdenken zur Folge hat: Zum ersten Mal in der Geschichte des deutschen Heizungsmarktes lag die Wärmepumpe im ersten Halbjahr 2025 an der Spitze der meistverkauften Heizungsanlagen – noch vor der Gasheizung.  

Ihr Ansprechpartner für weitere Informationen:

Dr. Christian Jekat
Vattenfall GmbH

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