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Integration – ein Erfahrungsbericht
Die Integration von Geflüchteten in den Alltag ist keine leichte Aufgabe. Wie sie gelingen und unser Unternehmen bereichern kann, zeigt das Beispiel unseres Kollegen Iman Farhangian.
Iman Farhangian stammt aus dem Iran. 2015 machte er ein Praktikum bei Vattenfall. Danach erhielt er eine Festanstellung und ist nun als Schweißer angestellt.
Iman Farhangian berichtet von seinen Erfahrungen:
Iman Farhangin
Das Schweißen spielte in meinem Leben schon immer eine wichtige Rolle. Mein Vater war Ausbilder für Schweißer und hat mir alles beigebracht. Dafür bin ich ihm noch heute sehr dankbar. Mit 18 Jahren begann ich meine Ausbildung.
Nach dem Armeedienst habe ich mich außerdem zum Schweißer nach der sogenannten Wolfram-Inertgasschweiß-Methode ausbilden lassen und später selber als Ausbilder gearbeitet.
Zwischen 2010 und 2013 konnte ich drei Jahre Schweißtechnik studieren. Danach musste ich allerdings den Iran verlassen und kam nach Deutschland.
Ein langer Weg zur Integration
Bis ich meine Stelle bei Vattenfall fand, verging eine Weile. Ich musste lange auf einen Deutschkurs warten. Zwischendurch habe ich damals in einer Bibliothek gearbeitet. 2015 bekam ich dann die Möglichkeit, ein einmonatiges Praktikum bei der Vattenfall Wärme Berlin zu absolvieren. Ich war ein wenig aus der Übung. Dennoch konnte ich den Kollegen zeigen, dass ich etwas vom Schweißen verstehe. Nach sechs Monaten Probezeit erhielt ich eine unbefristete Festanstellung.
„Manni“ macht das schon
Der Anfang war nicht leicht. Ich kannte viele Fachbegriffe nicht. Im Deutschkurs ging es mehr um das Erlernen der Umgangssprache. Daher musste ich oft nachfragen. Außerdem brauchte ich ein wenig Zeit, um mich an den Berliner Dialekt zu gewöhnen. Meine Kollegen und mein Meister waren sehr freundlich und haben mir viel geholfen. Sie haben immer frei heraus gesagt, was sie denken und mich nicht „wie ein rohes Ei“ behandelt.
Unser Team ist in ganz Berlin unterwegs, meistens auf Baustellen oder an Fernwärmestationen. Bei uns arbeitet selten jemand allein. Deshalb ist es wichtig, dass man sich versteht. Da meine Kollegen anfangs Schwierigkeiten hatten, meinen Namen auszusprechen, haben sie aus Iman einfach „Manni“ gemacht. Ich habe also einen sehr deutschen Spitznamen.
Kein Platz für Vorurteile
Wenn mich andere Geflüchtete fragen, sage ich ihnen, dass sie Geduld haben müssen. Am wichtigsten ist, die deutsche Sprache zu lernen. Anders geht es nicht. Nach ein bis zwei Jahren kann man dann einen guten Job kriegen oder eine Ausbildung starten. Die Mühe lohnt sich. Ohne die Sprachkenntnisse hätte ich hier auch nur schwer deutsche Freunde gefunden. Wir gehen zusammen ins Kino und feiern am Wochenende manchmal Partys. Viele denken, dass wir Iraner alle strenge Muslime sind. Aber das stimmt nicht. Sie wundern sich dann, wenn ich in der Kantine Bulette oder Hackepeter esse. Ich habe sogar schon Eisbein probiert. Also fast wie die Deutschen.
Integration junger Flüchtlinge in die Berufswelt
Integration durch Ausbildung