Solarthermie wandelt Sonne in Wärme
Solarthermie erzeugt Wärme im Berliner Bezirk Köpenick. Der Erfolg der Wärmewende hängt von vielen kleinen, durchdachten Schritten ab. Vor allem die Kombination von erneuerbaren mit konventionellen Energien spielt eine wichtige Rolle.
Seit Mai 2018 nutzt die Vattenfall Wärme Berlin Solarenergie zur Fernwärmeerzeugung für Köpenick und reduziert damit den CO2-Ausstoß pro Jahr um rund 63 Tonnen.
Am Energiestandort Wendenschloßstraße ist eine Solarthermieanlage mit 1.058 m² Kollektorfläche entstanden. Sie ergänzt die bestehenden gasgefeuerten Erzeugungsanlagen und das umweltfreundliche Biomethan-BHKW. Sie erzeugen derzeit Fernwärme in Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) für rund 10.000 Haushalte im lokalen Wärmenetz Köpenick.
Zusammenarbeit mit Technischer Universität
Das Zusammenspiel von Solarthermie- und KWK-Anlagen ist ein neues Konzept. Die Idee dahinter ist allerdings nicht gänzlich neu: In vielen modernen Einfamilienhäusern wird inzwischen das Brauchwasser durch Solarthermie erwärmt. Auf den Weg gebracht wurde das Pilotprojekt gemeinsam mit Wolfram Buchholz, der an der TU Berlin seine Masterarbeit zu diesem Thema schrieb, und der Arcon Sunmark GmbH.
Solarthermie spart CO2
Die Solarthermieanlage erzeugt 60 bis 65 Grad warmes Wasser. Für die Fernwärme, die zum Kunden fließt, ist das zu kühl. Daher wird die sogenannte Rücklauftemperaturanhebung angewendet. Es wird das im Kreislauf nach der Wärmeentnahme für Heizung und Duschen in den Haushalten zum Energieerzeuger zurückfließende kühlere Heizwasser entnommen. Dessen Temperatur wird mit Hilfe der Solarthermieanlage um rund 5 Grad Celsius angehoben. Danach wird es wieder in den Rücklauf eingespeist. Pro Jahr spart das 63 Tonnen CO2 und sorgt für durchschnittlich 14.000 CO2-freie heiße Duschen.
Keine Konkurrenz für KWK
Im Sommer kann dadurch einer der drei am Standort vorhandenen gasbefeuerten Heißwassererzeuger außer Betrieb genommen werden. Dabei verdrängt der Einsatz der Solaranlage keine KWK. Denn die Gasturbinen fahren überwiegend in den Abend- und Nachtstunden. Während die Sonne scheint und die Solarthermieanlage läuft, sind sie in der Regel aus.
Pilotprojekt mit Signalwirkung
Eine kleine Anlage wie in Köpenick eignet sich perfekt zum Testen des neuen Konzepts. In dem Pilotprojekt werden die technischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen beleuchtet. Auch die Umwelt- und genehmigungsrechtlichen Belange werden geklärt. Bewährt sich die erneuerbare Ergänzung im Wärme-Alltag, bereitet die Anlage den Boden für Folgeprojekte an weiteren Berliner Standorten. Voraussetzung ist das Vorhandensein freier, unverschatteter Flächen in direkter Nähe. Auch in bestehende Anlagen lässt sich Solarthermie verhältnismäßig einfach integrieren. Die reine Bauzeit für die Errichtung der Anlage beträgt lediglich zehn Wochen.
Ein Video dazu:
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