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Nordsee Offshore-Windparks mit Notstromkabel verbunden
Mit einem neuen, acht Kilometer langen Kabel können sich die beiden Offshore-Windparks Horns Rev 2 und Horns Rev 3 gegenseitig mit Strom versorgen, wenn die Exportverbindung zum Land unterbrochen wird. Das Kabel wurde vor Kurzem erstmals eingesetzt, als der dänische Netzbetreiber Energinet das Exportkabel von Horns Rev 2 aufgrund von Wartungsarbeiten für vier Tage trennen musste.
Die Eigentümer der beiden Offshore-Windparks, Ørsted und Vattenfall, haben gemeinsam in das 33-kV-Kabel investiert, um ihre Windparks in der Nordsee zusätzlich abzusichern. Wenn es ein Problem mit der Exportverbindung an Land geben sollte, beeinträchtigt das nicht nur die Stromversorgung der Kunden auf dem Festland, sondern auch die der Windkraftanlagen. „Offshore-Windkraftanlagen müssen immer mit Strom versorgt werden, da ansonsten die Gefahr von schwerwiegenden Schäden - zum Beispiel durch Feuchtigkeit besteht. Das Kabel ermöglicht auch eine schnelle und einfache Inbetriebnahme des Offshore-Windparks, sobald die Exportverbindung wieder in Betrieb ist. Darüber hinaus sparen wir viel Dieselkraftstoff und Betriebsstunden für die Notstromaggregate sowohl für die Windkraftanlagen als auch für die Serviceboote“, betont Niels Møller Jensen, Interface Manager bei Horns Rev 3.
Bewährungsprobe für das Notstromkabel
Das im April 2019 fertiggestellte Kabel ist eine optimale Lösung, sowohl im Hinblick auf die Umwelt als auch im Hinblick auf Investitionen und Betriebskosten. Es wurde vor Kurzem zum ersten Mal genutzt, als der Netzbetreiber Energinet das Exportkabel von Horns Rev 2 aufgrund von Wartungsarbeiten für vier Tage trennen musste. Während dieser Zeit wurde der Windpark mit Strom aus Horns Rev 3 versorgt. „Wir sind sehr froh, dass wir unsere 91 Windturbinen während der von Energinet geplanten Inspektion des Hochspannungsschalters des Exportkabels mit Ersatzstrom aus Horns Rev 3 versorgen konnten. Dank des neuen Kabels konnten wir die Erzeugung von Ökostrom deutlich schneller wieder aufnehmen“, sagt Allan Due Overbeck, Head of Operations Horns Rev 2.
Die Windturbinen von Horns Rev 2 erhalten in der Regel Notstrom von einem zentralen Generator auf einer Offshore-Plattform. Bei Horns Rev 3 verfügt jede Turbine über ein kleines Notstromaggregat.
Mit diesem Projekt wurden erstmals zwei Offshore-Windparks unterschiedlicher Eigentümer mit einem gemeinsamen Notstromkabel abgesichert. Während Horns Rev 2 bereits seit 2009 in Betrieb ist, speiste Horns Rev 3 im Dezember 2018 erstmals Strom ins Netz ein und soll bis Ende des Sommers 2019 seine volle Leistungsfähigkeit erreicht haben.