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Windenergie und Biodiversität im Offshore-Windpark Hollandse Kust West
Der nachhaltige Ausbau von Offshore-Windenergie kann nur im Einklang mit Natur und Umgebung erfolgen. Kritische Biodiversitätsforschung, bahnbrechende Innovationen und Anpassungen an Windturbinen haben dazu geführt, dass Strom aus erneuerbaren Energien und ein gesundes Ökosystem zunehmend Hand in Hand gehen.
Biodiversität im Umfeld von Windparks
Vattenfall will bis 2030 einen unter dem Strich positiven Beitrag zur Biodiversität leisten. In unserer Biodiversitätsstrategie für die Entwicklung von Windparks stehen Naturschutz und die Erhaltung der biologischen Vielfalt in engem Zusammenhang mit den globalen Klimazielen und unserem Ziel, innerhalb einer Generation ein Leben ohne fossile Brennstoffe möglich zu machen. Das bedeutet, dass wir Biodiversitätsaspekte bei unseren Onshore- und Offshore-Windenergieprojekten im Vorfeld berücksichtigen und im Rahmen von Ausschreibungsverfahren hohe Anforderungen an die Biodiversität stellen. Darüber hinaus beteiligen wir uns an verschiedenen viele Jahre umspannenden Forschungsprojekten, die sich auf Umwelt und Biodiversität im Umfeld von Windparks konzentrieren.
„Vattenfall hat ein spezielles Team von Expertinnen und Experten in der Abteilung Umwelt & Nachhaltigkeit zusammengestellt. Hierzu zählen unter anderem eine interne Biowissenschaftsabteilung mit umfassender Erfahrung im Bereich Forschung & Entwicklung sowie Nachhaltigkeitsexpertinnen und -Experten, die mit allen unseren Teams aktiv zusammenarbeiten, damit wir beim Thema Nachhaltigkeit führend sind“, sagt Dr. Eva Philipp, bei Vattenfall verantwortlich für den Bereich Umwelt & Nachhaltigkeit. „Das Team ist sehr aktiv in den Bereichen Biodiversität und Ökologie und beteiligt sich an internationalen Umweltstudien, um Erkenntnisse über die Auswirkungen von Offshore- und Onshore-Windenergieanlagen zu gewinnen und zu erforschen, wie wir solche Auswirkungen am besten in Grenzen halten können.“
Besserer Schutz der Natur
So legte das Team gemeinsam mit der Naturschutzorganisation De Rijke Noordzee eine gemeinsame Studie am Windpark Hollandse Kust Zuid auf, die sich mit den Möglichkeiten befasst, wie in Windparks mehr für den Naturschutz getan werden kann. Während die Forschung sich früher auf den Schutz der Natur im Umfeld der Turbinen konzentrierte, befassen wir uns hier zum ersten Mal näher damit, wie Konstruktion und Bauweise der Windturbine selbst zum Schutz der Natur in den Windparks beitragen können.
Im Fundament der Turbinen befinden sich Öffnungen, durch die Fische und andere Meereslebewesen in die und aus den Turbinen gelangen können. Nun stellt sich die Frage, ob die Tiere das Innere der Turbinen als neuen Lebensraum nutzen werden, als Rückzugsraum oder zur Futtersuche. Die Studie wird im Windpark Hollandse Kust Zuid in Zusammenarbeit mit dem Königlichen Niederländischen Meeresforschungsinstitut (Koninklijk Nederlands Instituut voor Onderzoek der Zee, NIOZ) durchgeführt. In den kommenden Jahren werden verschiedene Messungen in den Turbinen und in ihrem Umfeld durchgeführt, um zu erforschen, wie sich die Biodiversität entwickelt.
Schutz des Meereslebens
Bei unseren Plänen für den neuen Windpark Hollandse Kust West VI bleiben wir dem eingeschlagenen Weg treu und nutzen die neuesten Entwicklungen, wie den Einsatz von Schwingungsanlagen für hochstabile Turbinenfundamente, um Unterwassergeräusche zu minimieren, verschiedene innovative Technologien, um Kollisionen von Vögeln und Fledermäusen mit den Windturbinen zu reduzieren, und den Einsatz von naturverträglichen Bauweisen für Windparks zum Schutz und zur Wiederherstellung natürlicher Lebensräume im Meer.
Darüber hinaus erarbeiten wir ein umfassendes mehrjähriges ökologisches Forschungsprogramm, mit dem wir Wissenslücken über die Auswirkungen von Offshore-Windkraftanlagen auf die Meeresökologie schließen möchten. Auf unserer Wissens- und Kommunikationsplattform veröffentlichen wir Daten und Erkenntnisse, die wir in Hollandse Kust West VI sammeln, finanzieren zukünftige ökologische Studien im Windpark und machen die breitere Öffentlichkeit mit den Themen Offshore-Windkraft und Meeresökologie vertraut.
„Unser Vorschlag für den Windpark Hollandse Kust West ist mit beträchtlichen Innovationen verbunden, welche die natürliche Biodiversität in der niederländischen Nordsee fördern, in Verbindung mit einer nachhaltigen Entwicklung der Offshore-Windenergie im Einklang mit den internationalen Klimazielen. Durch wissenschaftliche Forschungsprogramme, kontinuierliche Initiativen für biologische Vielfalt und Messungen arbeiten wir weiter an unserem Ziel, einen positiven Nettobeitrag zur biologischen Vielfalt zu leisten, und zeigen, ob und wie Natur und Windparks koexistieren können“, sagt Eva Philipp.
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Über Hollandse Kust WestVattenfall beteiligt sich an der Ausschreibung für den Windpark Hollandse Kust West für die beiden Bauabschnitte VI und VII, mit der BASF als Partner für den Bauabschnitt VI. Die niederländischen Behörden erteilen den Zuschlag auf Grundlage qualitativer Kriterien mit den Schwerpunkten Ökologie und Systemintegration. Das Gebiet, in dem der Windpark Hollandse Kust West entstehen soll, liegt etwa 53 Kilometer vor der niederländischen Küste. Das gesamte Gebiet wird in zwei separaten Ausschreibungen (Bauabschnitt VI und VII) vergeben. Die Bauabschnitte werden jeweils mindestens 700 MW Offshore-Windenergiekapazität liefern. Es gibt erhebliche Synergieeffekte mit dem nahegelegenen Windpark Hollandse Kust Zuid von Vattenfall. Der Windpark Hollandse Kust West, der im Jahr 2026 die Stromerzeugung aufnehmen soll, fügt sich nahtlos in die Windpark-Pipeline von Vattenfall in der Nordsee ein. Er kann daher problemlos in die bestehende Einkaufs- und Ausführungsstrategie integriert werden. Die niederländischen Behörden werden voraussichtlich im Herbst dieses Jahres entscheiden, welche der teilnehmenden Parteien den Zuschlag für die Bauabschnitte des Windparks Hollandse Kust West erhalten wird. |