Müllfahrzeug

Stille Revolution: Kopenhagens Müllfahrzeuge werden elektrisch

In Kopenhagen werden die Müllfahrzeuge auf Elektrofahrzeuge umgestellt. Die Umstellung dient in erster Linie der Emissionsreduzierung, doch für die Bewohner der dänischen Hauptstadt und die Müllmänner bedeuten die Elektrofahrzeuge eine deutliche Verbesserung des Arbeitsumfelds.

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Das Geräusch eines rückwärtsfahrenden Müllfahrzeugs. Das Klappern von Mülltonnendeckeln, die aufgeworfen werden. Das Geräusch des hochdrehenden Motors, wenn die Mülltonnen angehoben und in die Müllfahrzeuge geleert werden. Die kratzenden und ächzenden Geräusche, wenn der Müll zusammengedrückt wird. Die Beschleunigung eines Müllfahrzeugs auf dem Weg zum nächsten Haus.

Laute Müllfahrzeuge sind ein fester und akzeptierter Bestandteil der städtischen Geräuschkulisse. Das Grollen der Dieselmotoren und der Hydraulik der Müllfahrzeuge gehört zum Alltag. Doch wenn die Müllabfuhr plötzlich außergewöhnlich leise wird, ist die Geräuschkulisse so ungewöhnlich, dass sich die Bürger fragen, was passiert ist.

Fahrer steigt aus Fahrzeug der schwedischen Müllabfuhr

Der Elektroantrieb hat die Arbeitsumgebung für Kazius Svendsen wirklich verbessert. Foto: Karen Rosetzsky

Die Geräuschkulisse der Stadt hat sich verändert

Die Umstellung auf Elektro-LKWs ist in Kopenhagen seit etwa einem Jahr vollzogen. Das städtische Abfallentsorgungsunternehmen Amager Resource Center (ARC) setzt seit einiger Zeit elektrische Scania-Müllfahrzeuge ein, und die Umstellung von fossilen Brennstoffen auf Elektroantrieb hat die städtische Geräuschkulisse grundlegend verändert.

„Früher waren unsere Müllfahrzeuge überall zu hören, wenn wir auf engen Straßen fuhren, jetzt nimmt uns kaum jemand noch wahr“, sagt Ole Elkjær, Leiter des täglichen Betriebs bei ARC. „Wenn, dann sind wir jetzt wahrscheinlich fast zu leise. Wenn unsere Fahrer an roten Ampeln anhalten, sind Radfahrer und Fußgänger manchmal schockiert, wenn unsere großen LKWs fast lautlos wegfahren.“

Die Müllfahrzeuge wurden im Rahmen einer Zusammenarbeit zwischen ARC und Scania entwickelt, die auch Simulationen umfasste, um das Verhalten der LKWs auf der Straße zu bewerten. Viel Arbeit wurde auch in die Maximierung der Kapazität der Batterien gesteckt. Gleichzeitig besteht bei zu großen Batterien die Gefahr, dass sie zu viel Platz in den neuen Fahrzeugen einnehmen.

Die 86 Müllfahrzeuge, die Scania vor etwas mehr als einem Jahr an ARC geliefert hat, haben nicht nur die Lärmbelastung verringert, sondern auch die Emissionen positiv beeinflusst. „Kopenhagen hat sich zum Ziel gesetzt, kohlendioxidneutral zu werden, und dies ist eine der Initiativen, die die Stadt ergriffen hat, um dieses Ziel zu erreichen“, sagt Anton Freiesleben, Verkaufsdirektor bei Scania. „Wenn die LKWs mit Ökostrom aufgeladen werden, können sie als völlig klimaneutral bezeichnet werden, da das Fahren völlig emissionsfrei ist.“

Zwei Kollegen der schwedischen Müllabfuhr

Der Klang der Stille: Julian Bengtsen und Kazius Svendsen genießen das leise Summen ihres Elektro-Müllwagens. Foto: Karen Rosetzsky

Elektrisch ist wegweisend

Es ist die Anzahl der LKWs, die dieses Projekt so besonders macht. Freiesleben lobt die mutige Entscheidung von ARC, einen großen Teil der LKW-Flotte mehr oder weniger auf einmal zu ersetzen. Während sich die dänische Abfallwirtschaft früher an den Entwicklungen in Norwegen und Schweden orientierte und weitgehend auf biogasbetriebene Müllwagen setzte, ist die Elektrifizierung nun führend.

„Wir hatten Besuch von vielen verschiedenen Städten und Ländern, die verstehen wollten, wie wir, ARC und die Stadt Kopenhagen diesen Schritt gemacht haben. Es war für Dänemark und Kopenhagen eine hervorragende Möglichkeit, zu zeigen, dass wir an der Spitze stehen. Soweit ich weiß, gibt es keine andere Stadt auf der Welt, die eine solche Veränderung so umfassend und weitreichend umgesetzt hat“, sagt Freiesleben.

Neben der Lärmminderung für die Anwohner hat die Umstellung auf Elektroantrieb natürlich auch für diejenigen, die in und an den Lastwagen arbeiten, viel gebracht. Laut Elkjær hat sich das Arbeitsumfeld der Fahrer dank des leiseren Betriebs enorm verbessert. Die leistungsstarken Motoren, deren Leistung Scania begrenzen musste, um unnötigen Reifenverschleiß zu vermeiden, machen das Fahren zu einem Vergnügen.

„Die Fahrer lieben diese LKWs, weil sie so leicht zu fahren sind“, so Freiesleben. „Selbst im Vergleich mit dem leichtgängigsten und am einfachsten zu bedienenden Diesel-Müllwagen, fühlt sich der Diesel-LKW gegenüber dem Elektro-LKW altmodisch an. Elektro-LKWs haben einen ganz anderen Grad an Modernität. Aber der größte Unterschied, auch für die Fahrer, ist der niedrigere Geräuschpegel.“

Ole Elkjær fügt hinzu:

„Als unsere Fahrer anfingen, die neuen Müllwagen einzusetzen, stellten sie bald fest, dass der Geräuschpegel in den LKW deutlich gesunken war. Ich arbeite seit mehr als 10 Jahren in dieser Branche und habe noch nie erlebt, dass es in diesen Kabinen so ruhig ist. Neulich sagte mir ein Fahrer: 'Jetzt kann ich mein Radio hören!'“

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