Windpark-Nachbarn stehen Windenergie positiver gegenüber

Die Menschen wollen billigen, klimafreundlichen Strom, aber nur wenige Windparks werden jemals ohne langwierige Verfahren gebaut, die oft mit Petitionen und Einsprüchen einhergehen. Der 16 Turbinen umfassende Windpark Ray von Vattenfall in Northumberland im Nordosten Englands ist da keine Ausnahme. Nach über einem Jahrzehnt der Planung und Vorbereitung wurde 2017 endlich mit der Stromproduktion begonnen.

Nach fünf vollen Betriebsjahren in Ray, also Anfang 2023, wurde eine Umfrage unter den Einwohnern der Region in Auftrag gegeben, um ihre Einstellung zur Windenergie zu ermitteln. Die Ergebnisse waren teilweise überraschend.

Je näher, desto positiver

Die Studie zeigte, dass drei Viertel der Befragten Onshore-Windparks befürworten und sich mehr Wachstum in diesem Sektor wünschen, während etwa 5 Prozent dagegen sind. Am meisten mag überraschen, dass diejenigen, die am nächsten an Windparks wohnen, insbesondere diejenigen, die innerhalb eines Radius von etwa 8 Kilometern um bestehende Windparks in der Region wohnen, den weiteren Ausbau sogar noch stärker befürworten.

Mehr als die Hälfte aller Befragten ist der Meinung, dass die Gegner von Windkraftanlagen eine lautstarke Minderheit darstellen, während die Befürworter eine schweigende Mehrheit bilden.

Vier von fünf Befragten wünschen sich mehr Informationen über die Vorteile

Die Umfrage zeigt auch einen Mangel an Kenntnisse über die Vorteile, die Windparks für die Umwelt und die Biodiversität bringen können, über den wirtschaftlichen Aufschwung, der sich aus den Vorteilen für die Gemeinschaft ergibt, und über die Chancen für die Weiterbildung, die Schaffung von Arbeitsplätzen und die lokale Versorgungskette. Fast vier von fünf Befragten wollten mehr über diese Vorteile wissen, und drei Viertel der Befragten wünschten sich generell mehr Kommunikation von Windkraftentwicklern wie Vattenfall.

Dieser Mangel an Bewusstsein scheint Teil eines größeren Problems zu sein, denn mehr als die Hälfte der Befragten weiß nichts oder nur wenig über das Netto-Null-Ziel der britischen Regierung. Drei von fünf wollen mehr über die Pläne ihrer lokalen Behörde zur Bekämpfung des Klimawandels erfahren, und 72 Prozent glauben, dass der Nordosten Großbritanniens mehr tun sollte, um Investitionen von Unternehmen wie Vattenfall in kohlenstoffarme Energieformen in der Region zu fördern.

Ermutigende Ergebnisse

Trotz dieser Herausforderung ist Matt Bacon, Senior Project Manager bei Vattenfall, von den Ergebnissen der Umfrage ermutigt, die er im Januar 2023 in Auftrag gegeben hat, um ein vollständigeres Bild der Ansichten der Menschen in einer Region zu erhalten, in der Vattenfall eine große Geschäftsstelle und einen in Betrieb befindlichen Windpark hat. „Es ist großartig, weitere Beweise zu sehen, die unsere Vermutung bestätigen, dass die Menschen im Nordosten mit überwältigender Mehrheit erneuerbare Energieerzeugung unterstützen. Dies wird unseren Betriebs- und Entwicklungsteams bei Begegnungen mit Anwohnern und anderen lokalen Stakeholdern die Gewissheit geben, dass die Gemeinden mit dem richtigen Dialog und dank der Vorteile, die die Projekte bringen, neuen Vorschlägen gegenüber sehr wahrscheinlich aufgeschlossen sind“, sagt er.

„Diese lokalen Umfragen spiegeln die Umfragen auf nationaler Ebene wider, und das ist hilfreich, um den Vorwurf zu entkräften, dass 'die Leute in den Großstädten vielleicht so denken, aber nicht hier'. Es zeigt aber auch, dass wir mehr tun müssen, um die Vorteile der Onshore-Windenergie zu vermitteln und eng mit den lokalen Gemeinschaften zusammenzuarbeiten, um sicherzustellen, dass diese Energiewende positive Chancen mit sich bringt, insbesondere für Gebiete, in denen sonst keine derart umfangreichen Investitionen getätigt würden. Ein offenes, ehrliches und frühzeitiges Engagement wird für den Erfolg entscheidend sein.“

Die Umfrage über die Einstellung zur Onshore-Windenergie in Nordostengland wurde von Opinium Research im Januar und Februar 2023 online durchgeführt. Stichprobenerhebung: 1.000 Erwachsene im Nordosten Englands, davon mindestens 150 in Northumberland.

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