Biodiversität – für die Zukunft entscheidend
Die Vielfalt von Arten und Ökosystemen ist für die Menschheit lebenswichtig. Und doch sind die schädlichen Einwirkungen des Menschen auf die Natur heute so stark wie niemals zuvor. Weil Vattenfall überzeugt ist, dass nachhaltige Nutzung von Ressourcen und die Erhaltung der Biodiversität zukunftsentscheidend sind, setzt sich das Unternehmen mit verschiedenen Maßnahmen und Projekten für mehr Nachhaltigkeit ein.
Auswirkungen auf die Biodiversität finden sich an verschiedenen Stellen der Wertschöpfungskette, beim Bau neuer Windparks oder Kraftwerke, die mit Wasserkraft oder Gas betrieben werden, aber auch bei Standorten, die nach ihrem Betrieb zurückgebaut werden. In jeder Situation werden Belastungen durch Bauaktivitäten, veränderte Landnutzung oder Änderungen im natürlichen Wasserhaushalt vermieden und größter Wert auf klimaschonende Erzeugungstechnologien gelegt.
Forschung für Nachhaltigkeit
Die Entwickler und Umweltexperten bei Vattenfall beschäftigen sich schon seit langem damit wie bei solchen Projekten Biodiversität berücksichtigt werden kann und weisen einiges an Wissen und Erfahrung in diesem Bereich auf. Besonders im Bereich Windenergie, wo es Einwirkungen besonders auf Vögel (an Land) und Meerestiere (im Wasser) gibt, betreibt Vattenfall aktive Forschung, um die Einwirkungen auf die Biodiversität besonders gering zu halten.
Synergien zwischen Energieanlagen und Natur
Die Umwelt verändert sich ständig, und mitunter entstehen unerwartete Synergien. So gibt es mehrere Beispiele dafür, dass Anlagen von Vattenfall zu einem Habitat für geschützte Arten geworden sind. An den kilometerlangen Starkstromleitungstrassen in Östanån und Flät in der schwedischen Provinz Uppsala zum Beispiel, die umzäunt und geschützt sind, hat sich der Goldene Scheckenfalter angesiedelt. Er braucht feuchte Kalkwiesen zum Überleben und ist durch Trockenlegungen, eine verringerte Nutzung von Weiden und die Wiederbepflanzung feuchter Wiesen stark dezimiert. Die Gebiete, an denen sich der seltene Falter angesiedelt hat, sind wegen der außergewöhnlichen Artenvielfalt als Natura-2000-Gebiete der europäischen Union vorgesehen.
Der Goldene Scheckenfalter
Bienen, Falken, Fledermäuse am Kraftwerk
In Berlin ist die Biodiversität auf andere Weise Teil des Unternehmens. An vierzehn Standorten – auf den Dächern von Bürogebäuden, auf Kraftwerksgeländen sowie Umspannwerken von Vattenfalls Tochterunternehmen Stromnetz Berlin – befinden sich Bienenstöcke, die von Stadtimkern betreut werden.
Die Kraftwerksstandorte bieten den unterschiedlichsten Tieren einen Lebensraum. Kaninchen sind überall zu finden, aber auch Füchse, Dohlen und sogar Fledermäuse wohnen gerne hier. Besondere Gäste sind jedes Jahr die Wanderfalken, die gleich an mehreren Kraftwerksstandorten in Deutschland und den Niederlanden Schornsteine zu Nistplätzen auserkoren haben und dort seit vielen Jahren regelmäßig brüten.
Wanderfalken in ihren Nistkästen in luftiger Höhe, an Kraftwerks-Schornsteinen
Außerdem hat Vattenfall in Berlin auf zwei ehemals brachliegenden Unternehmensflächen öffentliche Gemeinschaftsgärten angelegt. Dort können Anwohner, Nachbarn und Passanten gemeinsam Obst, Gemüse und Kräuter anbauen und ernten. Diese urbanen Gärten sind auch ein Paradies für Bienen und andere Insekten.
Biodiversität bringt Innovation voran
In dem Bestreben, Umweltauswirkungen zu minimieren, überprüft Vattenfall seine konventionellen Methoden und entwickelt neue, schonendere Techniken.
Ein Beispiel ist eine neue und geräuschärmere Form des Einrammens der Fundamente von Offshore-. Diese Technik namens „Suction Bucket Jackets Foundations“ wurde entwickelt, um die Auswirkungen auf den lärmempfindlichen Schweinswal und andere Meerestiere zu minimieren.
Im Bereich der Wasserkraft werden im Rahmen der Forschungs- und Entwicklungstätigkeit neue Techniken und Lösungen entwickelt. Ein Beispiel ist Kungsrännan, eine ganz neue Testanlage in Älvkarleby (nördlich von Stockholm), mit der untersucht wird, wie sich unterschiedliche Strömungsverhältnisse auf das Verhalten der Fische auswirken. Kungsrännan ist der größte künstliche Entwässerungskanal in Europa. In Zusammenarbeit mit Universitäten und Hochschulen wird getestet, wie verschiedene Maßnahmen negative Effekte der Wasserkraft auf die Biodiversität verringern können.
Reduzierung der Umweltauswirkungen
Gerade mit der Reduzierung der Umweltauswirkungen der Wasserkraft hat sich Vattenfall auf verschiedene Weise intensiv beschäftigt. Seit Jahrzehnten setzt das Unternehmen Fische aus, um die Behinderung der natürlichen Fischwanderung aufgrund von Staustufen und Eingriffe in die Fließgewässersysteme zu kompensieren. Millionen von Lachs- und Meerforellenlarven werden in eigenen Fischzuchtanlagen aufgezogen und jedes Jahr in den Flüssen wieder ausgesetzt. „Wir haben auch zwei der größten Fischtreppen Europas, in Geesthacht in Deutschland und in Stornorrfors in Schweden, gebaut, gerade um den Fischen das Wandern zu ermöglichen. Mehr als zwei Millionen Fische haben bisher die Fischtreppe in Geesthacht passiert“, sagt Vattenfalls Head of Environment, Helle Herk-Hansen.
Europas größte Fischtreppe in Geesthacht
Vattenfalls eigene Naturschutzgebiete
Ende der Neunziger Jahre wurde auf einem Gelände in Nordschweden eine seltene Orchideenart namens Norma entdeckt. Auch ein einzigartiger Pilz, der Kugelige Gallertbecherling, wurde gefunden. Dies war der Anlass für ein Projekt, das bis heute fortgeführt wird, und im Zuge dessen das Unternehmen selbst Naturschutzgebiete einrichtet, um günstige Entwicklungsvoraussetzungen für gefährdete Arten zu schaffen. Heute gibt es in der Umgebung des Flusstals Luleälv drei Schutzgebiete, ein weiteres wurde in Älvkarleby am 17. Juni 2018 eröffnet. Allen Gebieten ist gemeinsam, dass sie einen sehr hohen Naturwert haben.
Unternehmensnetzwerk zu Biodiversität
Vattenfall ist Gründungsmitglied von Business@Biodiversity Sweden, einem branchenübergreifenden Unternehmensnetzwerk für Fragen zu Biodiversität und Naturkapital. Gemeinsam gehen die Mitgliedsunternehmen der Frage nach, wie ein profitables Geschäft ohne Auswirkungen auf die Biodiversität möglich ist, und versuchen, Teil der Lösung zu sein.
Links und weitere Blog-Beiträge
Wanderfalken am Kraftwerks-Schornstein
Artenvielfalt beim Fischaufstieg