Energiespar-Mythen entlarvt: Welche Maßnahmen in der kalten Jahreszeit wirklich nützen und welche nicht

Es gibt gute und weniger gute Wege, um die Energiekosten niedrig zu halten. Sieh dir diese Tipps an, bevor die kalte Jahreszeit einsetzt, damit du weder Energie noch Geld verschwendest.

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Die Winterzeit kann eine Herausforderung sein, wenn es um die Energierechnung geht. Es wird nicht nur mehr Energie benötigt, um Haus oder Wohnung zu heizen, sondern auch die Preise für Strom, Heizung und Gas steigen in der Regel: Erinnern wir uns an den Winter 2022, als die Energiepreise durch die Decke gingen.

Natürlich suchen wir nach Wegen, wie sich die Kosten auf ein erträgliches Maß reduzieren lassen. Aber es gibt gute und schlechte Ratschläge sowie viele Irrtümer und Mythen, die deine Rechnung eventuell sogar weiter in die Höhe treiben.

Rob van der Plas kennt sich auf diesem Gebiet sehr gut aus. Als technischer Energieberater für Vattenfall in den Niederlanden ist es seine Aufgabe, Menschen zu Hause zu besuchen und ihnen zu helfen, ihren Energieverbrauch so effizient wie möglich zu gestalten. „Die meisten Menschen wissen, wie bei der Energie Kosten gespart werden können, und sie wissen, dass Heizung und Warmwasser der größte Verbrauchsfaktor sind. Dennoch treffe ich noch zu oft auf Hausbesitzer, die Energiespar-Mythen auf den Leim gehen – und das kann kostspielig enden“, sagt er.

Sechs vermeidbare Mythen zum Energiesparen

  • Die Kurz- oder Schnellprogramme der Waschmaschine, des Geschirrspülers oder Trockners mögen energieeffizient erscheinen, sind es aber nicht. Energie lässt sich stattdessen mit dem ECO-Programm sparen.
  • Die Heizkörper in Räumen herunterzudrehen, die nicht genutzt werden, ist oft eine gute Möglichkeit, um Energie zu sparen. Wenn die Wohnung jedoch mit einem zentralen Thermostat ausgestattet ist, was zum Beispiel in den Niederlanden häufig der Fall ist, sollte die Heizung nicht in dem Raum abgestellt werden, in dem sich dieses befindet. Sie verbrauchen dann mehr Energie, weil es länger dauert, bis der Raum wieder aufgewärmt ist.
  • Anders als gedacht, verbrauchen moderne Fernsehgeräte im Standby-Modus und in der Steckdose eingesteckte Handy-Ladegeräte nicht viel Strom. Die EU hat hier durch Vorschriften eine Grenze gesetzt. Sie denken, dass Sie noch ein älteres Ladegerät oder ein elektrisches Gerät mit hohem Standby-Verbrauch haben? Dann fassen Sie es einmal an! Wenn es warm ist, verbraucht es Strom und sollte bei Nichtgebrauch vom Netz getrennt oder ganz ausgeschaltet werden.
  • Es hat keine Vorteile, Lebensmittel bei Temperaturen unter -18 Grad im Tiefkühler zu lagern. Das kostet nur Geld in Form einer höheren Stromrechnung.
  • Es ist ein Irrglaube, dass Wäsche in einer vollen Waschmaschine nicht sauber wird. Tatsächlich werden Waschmaschinen grundsätzlich mit voll beladener Trommel getestet. Wenn die Waschmaschine gut befüllt ist, kann die Anzahl energieaufwendiger Waschgänge reduziert werden.
  • In einigen Märkten, zum Beispiel in den Niederlanden, ist der Strompreis niedriger als der Gaspreis. Daher schalten manche Haushalte ihre Gaskessel ab und heizen stattdessen elektrisch. Aber das kann am Ende teurer sein, weil Erdgas viel mehr Wärmeenergie enthält. Ein altmodisches elektrisches Heizgerät mit Heizelement verdoppelt leicht einmal die Stromkosten. Eine effizientere und nachhaltigere Art, das Haus zu heizen, ist die Installation einer Wärmepumpe.

Jens Berggren ist Klimacoach von Vattenfall in Schweden. Hier sind seine fünf besten Energiespartipps für den Winter:

Fünf wirkungsvolle Energiespartipps

Temperatur senken

Die effektivste Art, Energie zu sparen, besteht darin, in der kalten Jahreszeit die Heiztemperatur zu senken, insbesondere in nicht genutzten Räumen. In Nordeuropa macht die Heizung oft die Hälfte der Energiekosten aus. Wird die Temperatur in der Wohnung um ein Grad gesenkt, verringern sich die Heizkosten um fünf Prozent. 

Effizienter duschen

Verbringe weniger Zeit unter der Dusche, aber ersetze das Duschen nicht durch ein Bad. Fünfminütiges Duschen mit 12 Litern pro Minute verbraucht 700 kWh/Jahr. Für eine Familie mit zwei Erwachsenen und zwei Kindern lässt sich das Vierfache dieses Werts ansetzen. Der Umstieg auf einen Duschkopf, der 9 Liter Wasser pro Minute verbraucht, spart 25 Prozent beim Strom, ohne Auswirkungen auf den Komfort.

Lass Wasser laufen und miss, wie lange es dauert, einen 10-Liter-Eimer zu füllen. Wenn es unter einer Minute dauert, ist der Duschkopf nicht effizient genug.

Dichtungen kontrollieren

Nutze die Gelegenheit, bevor es draußen kalt wird, Fenster- und Türdichtungen zu überprüfen und gegebenenfalls auszutauschen, damit die Wärme dort bleibt, wo du sie haben willst. Das ist eine kostengünstige Maßnahme, die sich über Jahre auszahlt. Durch neue Dichtungsstreifen lässt sich der Stromverbrauch um bis zu 800 kWh senken.

Maschinen voll machen

Es ist energieeffizient, Geschirrspüler und Waschmaschinen nur voll bestückt laufen zu lassen. Es gibt in den Märkten von Vattenfall fast 116 Millionen Haushalte unterschiedlicher Größe. Wenn alle Haushalte im Durchschnitt zwei Maschinen pro Woche waschen, verbraucht die Bevölkerung in Skandinavien, Finnland, Frankreich, Deutschland, den Niederlanden und dem Vereinigten Königreich zusammen mehr Wasser pro Jahr als sechs Milliarden Badewannen fassen.

Wird hinzugerechnet, dass die Wäsche oft in Wäschetrocknern oder Trockenschränken getrocknet wird, so beläuft sich die Gesamt-Strommenge für Wäsche in diesen Ländern auf über 36 Milliarden kWh. Würde mit diesem gesamten Strom ein Elektroauto geladen werden, könnte man damit über fünf Millionen Mal um die Welt fahren.

Fußbodenheizung klug nutzen

Elektrisch beheizte Fußböden können im Badezimmer sehr angenehm sein. Wenn du aber das Thermostat auf 23 Grad einstellst und die Tür offen lässt, während der Rest des Hauses auf 20 Grad steht, läuft die Fußbodenheizung die ganze Zeit auf Hochtouren. Vergewissere dich also, dass die Tür geschlossen ist, und stelle das Thermostat auf die gleiche oder eine niedrigere Temperatur als die generelle Temperatur im Haus ein. 

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