Vattenfall unternimmt nächsten Schritt zur Entwicklung neuer Kernkraftwerke

Anfang September wird Anna Borg, CEO von Vattenfall, mit einem Teil des Managementteams des Unternehmens nach Kanada reisen, um Entwickler von Nukleartechnik, Energieunternehmen und Behörden zu besuchen. Dies ist der erste einer Reihe von Besuchen in führende Kernenergieländer, mit dem Ziel, die Kenntnisse in Vorbereitung auf einen möglichen künftigen Neubau von Kernkraftwerken in Schweden zu vertiefen.

Anna Borg, CEO Vattenfall

 

Die schwedische Kernenergie ist ein wichtiger Bestandteil des fossilfreien Energiemixes des Landes und ihre Bedeutung wird in dem Maße zunehmen, wie der Strombedarf der schwedischen Industrie und Gesellschaft steigt. In nur wenigen Jahrzehnten wird sich der Strombedarf voraussichtlich verdoppeln.

Seit Sommer 2022 läuft daher eine Vorstudie, um die Voraussetzungen für den Bau von mindestens zwei neuen SMR-Reaktoren (Small Modular Reactor) am Standort des Kernkraftwerks Ringhals zu untersuchen. Bereits seit 2020 beteiligt sich Vattenfall gemeinsam mit Fermi Energia an einer Vorstudie zum Bau von SMR in Estland.

Im Herbst werden Anna Borg und eine Delegation von Vattenfall eine Reihe ausgewählter Länder und Unternehmen besuchen, in denen neue Kernkraftwerke gebaut werden.

„Vattenfall plant in neue Kernenergie sowie in andere fossilfreie Energiequellen zu investieren. Wir sind ein Akteur mit Erfahrung, Kompetenz und Zugang zu Standorten, an denen Kernenergie bereits vorhanden ist. Gleichzeitig wurde in Schweden seit mehreren Jahrzehnten kein neues Kernkraftwerk mehr gebaut. Ziel der Reise ist es daher, das Verständnis dafür zu vertiefen, wie neue Kernkraftwerke schnell und effizient gebaut werden können, welche Erfahrungen gemacht wurden, wo Fallstricke lauern, was die Hintergründe bei der Technologiewahl sind und welche regulatorischen Voraussetzungen gelten. Wir werden sowohl SMR als auch großtechnische Kernkraftwerke in Betracht ziehen“, sagt Anna Borg.

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Neben CEO Anna Borg werden unter anderem auch CFO Kerstin Ahlfont, Torbjörn Wahlborg, Senior Vice President Head of Business Area Generation und Senior Vice President sowie Andreas Regnell, Head of Strategic Development, teilnehmen.

Die Delegation wird mit Energieunternehmen, Technologielieferanten und Behörden zusammentreffen, die sich mit den jeweiligen Nuklearprogrammen der Länder befassen. Die Länder, die besucht werden, sind Kanada, Frankreich und Großbritannien. Auch Vertreterinnen und Vertreter von Unternehmen aus den USA und Korea werden an dem Programm teilnehmen.

Die Vorstudie von Vattenfall zu neuen SMR-Reaktoren wird im Laufe dieses Jahres fertiggestellt. Im Rahmen der Vorstudie hat Vattenfall mit der Ausarbeitung einer für einen Antrag erforderlichen Umweltverträglichkeitsprüfung begonnen und auch Lieferantenbefragungen durchgeführt. Dies ist notwendig, um sich ein Bild von den Kosten und anderen Voraussetzungen zu machen, die einer künftigen Investitionsentscheidung zugrunde liegen.

Torbjörn Wahlborg kommentiert:

„Unterschiedliche Energiearten haben unterschiedliche Voraussetzungen für ihre Entwicklung. Wenn ein kommerzieller Akteur in neue Kernkraftwerke investieren soll, ist es erforderlich, dass Schweden ein Kernkraftprogramm unterstützt. Es werden Kosten entstehen, die zwischen den Akteuren aufgeteilt werden müssen. Es ist wahrscheinlich notwendig, eine Reihe von Reaktoren statt nur einzelner zu bauen, was eine positive Lernkurve und eine höhere Kosteneffizienz mit sich bringt. Der Bau neuer Kernkraftwerke ist auch eine nationale Priorität, und daher ist es vernünftig, über ein Kernkraftprogramm nachzudenken.“

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