CO2-Roadmap

Wie Vattenfall bis 2040 Netto-Null erreichen wird.

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Klimanotstand

Der Klimanotstand ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Die zunehmende Häufigkeit extremer Wetterereignisse und ihre erheblichen Auswirkungen auf die Menschen, die Umwelt und die Wirtschaft unterstreichen die Dringlichkeit und die Notwendigkeit, zu handeln.

Um die schlimmsten Auswirkungen zu verhindern, müssen wir das im Pariser Abkommen festgelegte Ziel einer globalen Erwärmung von höchstens 1,5 Grad einhalten. Die neuesten Erkenntnisse der Klimawissenschaft zeigen, dass wir gefährlich nahe daran sind, mehrere Kipppunkte zu überschreiten. Doch noch können wir aktiv dem Klimanotstand entgegenwirken.
Paris-Abkommen (auf Englisch)

Die Treibhausgasemissionen müssen drastisch gesenkt werden – bis 2030 um fast die Hälfte und bis 2050 auf Netto-Null-Emissionen*. Dieses Ausmaß der Reduzierung kann nur erreicht werden, wenn die Weltgemeinschaft jetzt gemeinsam handelt. Um das Ziel Klimaneutralität zu erreichen, müssen alle Teile der Gesellschaft ihren Beitrag leisten: Regierungen, Industrie, Institutionen und Einzelpersonen.
* The IPCC sixth assessment report (auf Englisch)

Der schrittweise Ausstieg aus fossilen Brennstoffen und die Verbesserung des Zugangs zu fossilfreier Energie werden entscheidend sein. Eine stärkere Verbreitung der Elektrifizierung ohne fossile Brennstoffe in Bereichen wie Verkehr, Heizung, Gebäude und Industrie ist von entscheidender Bedeutung und bietet gleichzeitig Möglichkeiten für ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum, ohne den Planeten zu schädigen.

→ „Als Energieunternehmen verfügen wir über das Know-how, die Möglichkeit und die Verantwortung, dies zu tun und somit eine Vorreiterrolle bei der Energiewende zu übernehmen.“ – Anna Borg, CEO Vattenfall

Vattenfalls Verpflichtung und Verantwortung

Vattenfall ergreift heute Maßnahmen und setzt sich aktiv für die Reduzierung der Emissionen ein. Ziel ist es, die Emissionen bis 2030 um circa 55 Prozent und bis 2040 um mehr als 90 Prozent (im Vergleich zum Referenzjahr 2017) zu senken und im Jahr 2040 Netto-Null zu erreichen.

Diese Reduktionsziele umfassen nicht nur Vattenfalls eigene Wärme- und Stromerzeugung, sondern auch alle vor- und nachgelagerten Emissionen, beispielsweise in den Lieferketten, die mit fossilfreier Stromerzeugung verbunden sind. Dazu gehören auch Emissionen aus der Versorgung von Privat- und Geschäftskunden mit Erdgas.

Netto-Null bedeutet, dass die Emissionen bis 2040 um mindestens 90 Prozent gesenkt werden

und alle verbleibenden Emissionen werden durch Kohlenstoffentnahme neutralisiert.

Zuerst

Reduzierung der Scope 1- und 2-CO2-Äquivalente auf 9 g/kWh (entspricht einer Reduzierung von über 90 Prozent).
Reduzierung der absoluten Scope-3-Emissionen um 90 Prozent oder mehr.

Dann

Neutralisierung der verbleibenden Emissionen durch die Entnahme von Kohlenstoff.

Science Based Targets Logo

Im Sinne der Klimawissenschaft

Die Ziele, die auf dem Weg zu Netto-Null gesetzt werden, orientieren sich an den Ergebnissen der Klimaforschung. So wurden die Ziele von Vattenfall von der Science Based Targets Initiative (SBTi) als vollständig im Einklang mit der Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5°C bestätigt.
Science Based Targets Initiative (auf Englisch)

Die SBTi ist ein unabhängiges globales Gremium, das von Organisationen wie dem CDP, dem Global Compact der Vereinten Nationen und dem World Wide Fund for Nature (WWF) gegründet wurde. Die SBTi stützt sich auf die Klimawissenschaft, um zu ermitteln, wie schnell und um wie viel die Emissionen gesenkt werden müssen, um den globalen Temperaturanstieg unterhalb der Kipppunktgrenzen zu halten. Ihre umfassende Forschung im Bereich der Klimawissenschaft ermöglicht einen Unternehmensstandard zur Festlegung von Zielen auf der Grundlage verschiedener Sektoren.

„SBTi bietet einen entscheidenden Standard für die Berichterstattung über Netto-Null-Projekte, der Transparenz in und einen verantwortlichen Umgang mit unseren Bemühungen gewährleistet. Durch die Einhaltung der SBTi-Leitlinien können wir unsere Fortschritte auf dem Weg zu Netto-Null-Emissionen selbstbewusst kommunizieren und den Stakeholdern einen klaren und zuverlässigen Rahmen zur Bewertung unserer Leistung bieten. Wir ermutigen auch unsere Partner in der gesamten Wertschöpfungskette und im erweiterten Energiesektor, sich uns anzuschließen und einen echten Beitrag zum Klimaschutz zu leisten,“ – Annika Ramsköld, Head of Sustainability, Vattenfall.

Vattenfall gehört zu den ersten europäischen Energieunternehmen, die ihre Netto-Null-Ziele von der SBTi bestätigen lassen. Das von Vattenfall festgelegte 1,5-Grad-Ziel ist derzeit die ehrgeizigste Vorgabe, die im Rahmen des SBTi-Prozesses möglich ist.

Die Bedeutung der verschiedenen Emissionsarten

Treibhausgasemissionen werden in drei verschiedene Bereiche unterteilt, je nachdem, wie sie mit den Aktivitäten eines Unternehmens zusammenhängen. Wir ergreifen heute Maßnahmen, um unsere Emissionen zu reduzieren.

  • Scope 1: Direkte Emissionen aus Vermögensgegenständen, die Vattenfall besitzt oder betreibt, wie Kraftwerke und Fahrzeuge.
  • Scope 2:  Indirekte Emissionen aus eingekaufter Energie, die Vattenfall im Rahmen der eigenen Geschäftstätigkeit einsetzt.
  • Scope 3: Indirekte Emissionen entlang der Wertschöpfungskette, beispielsweise Emissionen, die von Kunden verursacht werden, die Vattenfalls Produkte nutzen (z.B. fossiles Erdgas) oder Emissionen aus unseren Lieferketten.

Visual 2A – SBTi DE.svg Quelle: Greenhouse Gas Protocol

Netto-Null in Zahlen

Im Einklang mit der Verpflichtung, in unserer gesamten Wertschöpfungskette das Ziel von Netto-Null Treibhausgas-(THG-)Emissionen zu erreichen, hat Vattenfall kurzfristige (2030) und langfristige (2040) Ziele für Fortschritte in den verschiedenen Bereichen festgelegt.

Das Erreichen von Netto-Null bedeutet, dass wir nicht nur die SBTi 1,5°C-Anforderungen für eine signifikante Emissionsreduzierung von mehr als 90 Prozent erfüllen, sondern auch alle verbleibenden Emissionen neutralisieren werden. Das bedeutet, dass unser Nettobeitrag zum globalen CO2-Budget gleich Null sein wird.

Vattenfalls Ziele auf dem Weg zu Netto-Null

Scope 1 und 2
Wir verpflichten uns, die Scope-1- und Scope-2-THG-Emissionen bis 2030 um 77 Prozent pro kWh und bis 2040 um 93,5 Prozent pro kWh gegenüber dem Referenzjahr 2017 zu reduzieren.

Scope 1 und Scope 3
Wir verpflichten uns, die Scope-1- und Scope-3-THG-Emissionen des gesamten verkauften Stroms bis 2030 um 77 Prozent pro kWh und bis 2040 um 94 Prozent pro kWh gegenüber dem Referenzjahr 2017 zu reduzieren.

*Die Zielgrenze umfasst landbedingte Emissionen sowie die CO2-Bindung durch Biomasse. 

Indem wir ein separates Ziel für die Emissionen des gesamten verkauften Stroms festlegen, können wir unsere Fortschritte bei der Dekarbonisierung des Stroms, den wir an unsere Kunden verkaufen, effektiv messen.

Scope 3.11
Darüber hinaus hat sich Vattenfall verpflichtet, die absoluten THG-Emissionen aus der Nutzung verkaufter Produkte bis zum Jahr 2030 zu verringern, und zwar um 54,6 Prozent bis 2030 und 90 Prozent bis 2040 gegenüber dem Referenzjahr 2040. Bei Vattenfall handelt es sich dabei hauptsächlich um Emissionen aus der Nutzung von Erdgas, das an Privat- oder Geschäftskunden zum Heizen verkauft wird.

Restliche Emissionen (Scope 3)
Wir verpflichten uns, alle anderen absoluten Scope-3-THG-Emissionen bis 2040 um 90 Prozent zu reduzieren. Der Hauptbeitrag zu den verbleibenden Emissionen in Scope 3 ist auf die TGH-Emissionen innerhalb der Lieferketten zurückzuführen. Zum einen stehen sie im Zusammenhang mit der Beschaffung von Brennstoffen, zum anderen mit der Produktion der für Investitionen verwendeten Materialien. Dazu gehören auch Emissionen die bei Transporten und Geschäftsreisen entstehen.

Dies gilt auch für die Emissionen in unserer gesamten Lieferkette.

Wie wir unsere Ziele erreichen wollen

Für Vattenfall steht die Mehrheit der Scope-1- und Scope-2-Emissionen im Zusammenhang mit der Nutzung fossiler Brennstoffe in der Fernwärme. Hier haben wir einen Übergangsplan, in dem wir fossile Brennstoffe durch eine Vielzahl von zukunftsorientierten Lösungen ersetzen und bis spätestens 2030 aus der Kohle aussteigen werden.

Ein erheblicher Teil unserer Emissionen im Scope 3 basiert auf dem an Kunden verkauften Erdgas (Scope 3.11: verkaufte Produkte und Waren). Zu den anderen Emissionen gehören die Emissionen von Lieferanten, Geschäftsreisen und Abfällen, die durch den Betrieb und den Transport entstehen.

Das Erreichen von Netto-Null-Emissionen für Scope 1 und 2 erfordert einen zweigleisigen Ansatz. Dieser sieht eine rasche Abkehr von der Energieerzeugung auf der Basis fossiler Brennstoffe und gleichzeitig eine verstärkte Nutzung fossilfreier Quellen für die Strom- und Wärmeerzeugung vor.

Der schrittweise Ausstieg aus der kohlebefeuerten Kraft-Wärme-Kopplung bis zum Jahr 2030 ist dabei ein wichtiger Bestandteil. In den Niederlanden haben wir diesen Meilenstein bereits erreicht, und in Deutschland werden wir bis spätestens 2030 aus der Kohle aussteigen. Der Einsatz von fossilem Gas wird auf ein Minimum reduziert, indem eine Vielzahl von Technologien mit geringem CO2-Ausstoß verstärkt eingesetzt werden. Dazu gehören geo- und aquathermische Wärmequellen, Power-to-Heat-Lösungen und saisonale Speicheroptionen. Parallel dazu bauen wir unsere Partnerschaften aus, um einen höheren Anteil an überschüssiger Wärmeeinspeisung von Dritten (TPI) zu integrieren. Alle verbleibenden, noch benötigten Gasanlagen werden für den Betrieb mit fossilfreiem Wasserstoff oder Biogas geeignet sein.

Vattenfalls Stromerzeugung aus Wind- und Sonnenenergie wächst stark. Wasser- und Kernkraft sind ein wichtiger Bestandteil bei der Energiewende und spielen eine entscheidende Rolle, um die Elektrifizierung der Gesellschaft mit fossilfreiem Strom zu ermöglichen.

Die weitere Entwicklung von Lösungen wie Pumpwasserkraftwerke, Batterien und Speicherlösungen wird mehr erneuerbare Kapazitäten ermöglichen und ist für ein flexibleres Energiesystem erforderlich.

Wegbereiter einer Gesellschaft ohne fossile Brennstoffe

Visual 3 – Explaining phase DE.svg

Scope-3-Emissionen gelten weithin als die größte Herausforderung, da viele Kategorien nicht direkt mit dem Unternehmen in Verbindung stehen. Durch die Festlegung von Scope-3-Zielen können Vattenfalls Klimamaßnahmen jedoch eine viel größere Wirkung haben und neue Innovationen und Kooperationen in der gesamten Wertschöpfungskette freisetzen.

Ein wichtiger Schritt wird die Umstellung der Kunden von Erdgas auf alternative Heizungsarten für Haushalte und Unternehmen sowie für industrielle Prozesse sein (dies fällt unter Scope 3.11, der sich auf die Nutzung des verkauften Erdgases bezieht). Der Ansatz konzentriert sich auf drei zentrale Lösungen:

  • Verbesserung der Verfügbarkeit und Auswahl von Wärmepumpen als Ersatz für herkömmliche Gaskessel.
  • Die Nutzung von Biogas, das aus Biomasse oder organischen Abfällen wie Pflanzenmaterial und landwirtschaftlichen Abfällen gewonnen wird, wird ebenfalls eine wichtige Rolle spielen. Neben der Ausweitung des Verkaufs an die Kunden wird Vattenfall auch einen Beitrag dazu leisten, dass auf dem gesamten Markt ausreichend Biogaskapazitäten zur Verfügung stehen.
  • Ausbau der Fernwärmenetze, die mehr Haushalten und Unternehmen den Zugang zu kohlenstoffarmer Wärme ermöglichen werden. 

Darüber hinaus wird Vattenfall Verbraucher dabei unterstützen, von Energieeffizienzmaßnahmen zu profitieren und ihnen helfen, Emissionen durch die Reduzierung ihres Gas- und Stromverbrauchs zu verringern.

Vattenfalls Geschäfts- und Privatkunden in Schweden profitieren schon seit langem von 100 Prozent fossilfreiem Strom, und 2022 kamen die Verbraucher in den Niederlanden hinzu. Auch in Finnland beziehen alle Verbraucher und kleine Unternehmen seit 2021 nur noch Strom aus fossilfreien Quellen. In Deutschland sollen alle Kunden bis 2030 und in den Niederlanden die Geschäftskunden bis spätestens 2035 mit fossilfreiem Strom versorgt werden. Dies wird die Emissionen der gesamten verkauften Elektrizität (Scope 3.3D) reduzieren.

Einflussnahme auf die gesamte Wertschöpfungskette

„Durch Maßnahmen wie die Integration von Nachhaltigkeitsanforderungen in große Ausschreibungen können wir unsere Nachfragemacht nutzen, um den Fortschritt hin zu fossilfreien Wertschöpfungsketten zu beschleunigen.“ – Annika Ramsköld, Head of Sustainability, Vattenfall

Um Fortschritte bei der Reduzierung der Scope-3-Emissionen, zu denen auch die Emissionen der Lieferkette gehören, zu erzielen, setzen wir eine Reihe von ergänzenden Strategien ein. Dazu gehören die aktive Zusammenarbeit mit Lieferanten und die Einbeziehung von Nachhaltigkeitsanforderungen in Ausschreibungen. 

Wir spielen zudem eine aktive Rolle in einer Reihe globaler Initiativen, die darauf abzielen, die Emissionen in allen wichtigen Bereichen signifikant zu reduzieren.

So ist Vattenfall beispielsweise → Gründungsmitglied der First Movers Coalition, die auf der COP26 in Glasgow ins Leben gerufen wurde und sich verpflichtet hat, eine Reihe von Anforderungen an Zulieferer zu stellen, die den CO2-Fußabdruck bei wichtigen Materialien und Dienstleistungen deutlich verringern werden.

Wir haben uns dazu verpflichtet:

  • Unsere Lieferanten aufzufordern, innovativen CO2-armen Stahl zu verwenden, der es Vattenfall ermöglicht, dass bis 2030 mindestens 10 Prozent der jährlich beschafften Stahlmengen aus grünem Stahl bestehen, zum Beispiel aus fossilfreiem → HYBRIT-Stahl.
  • Die Anforderung an unsere Transportdienstleister zu stellen, bis 2030 mindestens 30 Prozent ihrer schweren und 100 Prozent ihrer mittelschweren Lkw als emissionsfreie Fahrzeuge zu beschaffen.
  • Fluggesellschaften und Luftverkehrsanbieter zu verpflichten, bis 2030 mindestens 5 Prozent des herkömmlichen Flugzeugtreibstoffs durch SAF (nachhaltige Flugkraftstoffe) zu ersetzen und/ oder kohlenstofffreie Antriebstechnologien einzusetzen.

Im Rahmen der SteelZero-Initiative minimieren wir zudem den CO2-Fußabdruck von Windturbinen und haben uns zu dem Zwischenziel verpflichtet, bis 2030 50 Prozent emissionsarmen Stahl zu verwenden, und bis 2040 zu 100 Prozent emissionsfreien Stahl zu beziehen.
SteelZero-Initiative (auf Englisch)

Siehe auch

Industrieanlage

Vattenfall schließt Partnerschaften, um die Klimaziele zu erreichen.

Elektroauto an einer Ladesäule angeschlossen

Elektrifizierung der Gesellschaft, um den Klimawandel zu stoppen.

Weitere Informationen

Mitarbeiterin betrachtet eine Robotereinheit

Lösungen und Innovationen für Fossilfreiheit.

Installationsplattform für Errichtung von Offshore-Windturbinen

Vattenfall hat sich zu einer nachhaltigen Ressourcennutzung verpflichtet.

Blick nach oben zu einem Schornstein

Vattenfall investiert in höheren Anteil der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien.